Almbauern erhalten politischen Beistand
Alm-Bündnis Berchtesgaden fordert mehr Rechte ein – Aiwanger sichert Unterstützung zu
Das Alm-Bündnis Berchtesgaden erhält Unterstützung von politisch höchster Stelle: Wirtschaftsminister und stellvertretender bayerischer Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat den Almbauern seine Unterstützung zugesichert. In einem vorliegenden Brief an den Bischofswieser Toni Altkofer, einem der Bündnis-Gründer, beabsichtigt Aiwanger, Gespräche mit Almbauern und relevanten Ministerien zu führen, „um wichtige Punkte gemeinsam zu diskutieren und so schnell zu konstruktiven Lösungen zu kommen“.
Berchtesgaden – Die Landwirte im Berchtesgadener Land hatten in einer gemeinschaftlichen Initiative bessere Rahmenbedingungen für die Almwirtschaft gefordert. Dazu hatten die Initiatoren des Alm-Bündnisses, der Bischofswieser Almbauer Franz Moderegger sowie Mitstreiter und Ex-Bürgermeister Toni Altkofer zunächst eine Resolution formuliert, die auf Prinzipien basiert, die die Berchtesgadener Almbauern vertreten. Zudem hatte das Bündnis mehr als 400 Unterschriften von Landwirten gesammelt.
Gemeinsam fordern sie eine ordnungsgemäße Aufarbeitung historischer Missstände. Es geht um Almrecht, um ein Ende von Almerlöschungen. Das Bündnis strebt nach mehr Selbstständigkeit für die Berchtesgadener Almwirtschaft.
„Es geht um die Zukunft der Landwirtschaft“
Toni Altkofer hatte in einem direkt an den stellvertretenden Ministerpräsidenten gerichteten Brief dessen Unterstützung eingefordert und damit die Dringlichkeit des Anliegens unterstrichen. Laut Altkofer besteht die Gefahr, dass in Zukunft eine große Anzahl an Almbauern ihre Arbeit an den Nagel hängen. Die alpine Landschaft oberhalb Berchtesgadens sei in Gefahr. „Es geht um die Zukunft der Almwirtschaft im Berchtesgadener Land, die sowohl kulturell als auch wirtschaftlich von großer Bedeutung ist.“ In das Zuständigkeitsgebiet von Wirtschaftsminister Aiwanger fallen seit kurzem etwa die Jagd und die Bayerischen Staatsforste.
Auch der bayerische Landtagsabgeordnete Michael Koller aus Berchtesgaden (Freie Wähler) möchte sich dem Thema annehmen, wie er auf Nachfrage bestätigt. Er anerkennt Altkofers langjährige Bemühungen, die „oftmals dunkle Geschichte der Almen in Berchtesgaden“ aufzuarbeiten. Koller betont zudem die Wichtigkeit, sowohl vergangene Ansprüche als auch aktuelle Probleme zu adressieren, einschließlich der Erschließung der Untersbergalmen. Er befindet sich aktuell im Austausch mit Politikern, um „im Hintergrund eine Lösung zu finden, die für alle Seiten tragbar ist“. Für Koller steht fest: „Das Thema brennt den Menschen im Berchtesgadener Talkessel vollkommen zurecht auf den Nägeln.“
kp