Strengere Gesetze
Nach Schottergartenverbot kommt nun auch Kunstrasenverbot
Das Bedürfnis nach perfektem Grün fördert den Trend zu Kunstrasen. Doch Nordrhein-Westfalen zieht eine Grenze. Ein neues Verbot soll der Umwelt zugutekommen.
Nicht nur auf dem Fußballplatz, auch in privaten Gärten nimmt der Trend zu Kunstrasen zu. Er ist pflegeleicht und auch im Hochsommer strahlend grün. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen wird der Trend seit 1. Januar 2024 ein Ende haben: Schotterungen und Kunstrasen sind zur Gestaltung von Gartenflächen nun wörtlich ausgeschlossen, heißt es in einer Pressemeldung der Deutschen Presse-Agentur. Deutschlandweit gibt es hierfür noch unterschiedliche Regelungen.
Während Befürworter die Vorteile des Kunstrasens auch mit einem sinkenden Wasserverbrauch begründen, sehen Kritiker eine Abnahme der Artenvielfalt – Plastikgras bietet beispielsweise keinen Lebensraum und keine Nahrung für Insekten oder Vögel, erklärt das Umweltbundesamt. Außerdem drohen die Freisetzung von Mikroplastik und ein möglicher Hitzestau, da keine Verdunstung stattfinden kann. Damit ist der Kunstrasen bei Umweltexperten so unbeliebt wie Schottergärten.
Bereits das bestehende Gesetz sah vor, dass nicht überbaute Grundstücke wasseraufnahmefähig gestaltet und begrünt werden müssen, erklärt die Biologin Andrea Wegner von der Verbraucherzentrale NRW der Deutschen Presse-Agentur. „Weil Schottergärten diese Merkmale nicht haben, sind sie also faktisch schon lange verboten“, so die Expertin.
Deutschlandweit gelten unterschiedliche Regelungen
Deutschlandweit gibt es noch unterschiedliche Regelungen, inwieweit Kunstrasen auf privaten Grundstücken erlaubt ist. Wie Utopia.de berichtet, haben Kommunen wie Würzburg, Bayreuth, Coburg und Kaiserslautern Kunstrasen bereits zum Teil ganz verboten oder deutlich beschränkt.
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Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Mit dem neuen Gesetz in Nordrhein-Westfalen können Kommunen beispielsweise den Rückbau bestehender Schottergärten laut Andrea Wegner einfacher durchsetzen – bisher haben findige Grundstücksbesitzer und -besitzerinnen oftmals Schlupflöcher gefunden, dieses zu umgehen.
Wer sich das Gartenleben zumindest teilweise vereinfachen möchte, kann anstelle einer zeitaufwendigen Rasenneusaat einen Rollrasen auslegen. Diesen kann man schnell wieder betreten.
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