Richtige Pflege im Herbst
Mähen, Düngen, Vertikutieren? So bereitet Ihr Euren Rasen optimal auf den Winter vor
Dass die Beete auf den kalten Winter vorbereitet werden müssen, wissen Hobbygärtner – aber auch der Rasen sollte nicht vernachlässigt werden. Was Ihr jetzt tun solltet:
Die Tage werden kürzer, die Temperaturen niedriger: langsam, aber sicher hält der Herbst Einzug. Der größte Teil des Obst und Gemüses ist bereits geerntet und auch die Blumen verblühen zusehend. Für Hobbygärtner bedeutet das, den Garten winterfest zu machen. An die Blumen- und Gemüsebeete wird dabei freilich gedacht – doch auch der Rasen muss für die kalten Monate vorbereitet werden.
Denn egal ob Zierrasen, Wildblumenrasen oder der gewöhnliche Spiel- und Gebrauchsrasen, das Grün im Garten benötigt ein wenig Unterstützung, um im Frühjahr wieder gleichmäßig dicht und gesund wachsen zu können. Allem voran sollte Rasen regelmäßig gemäht werden. Im Sommer kürzt man ihn am besten wöchentlich von sechs bis acht Zentimeter auf circa vier Zentimeter. So werden die Gräser angeregt, Seitentriebe zu bilden und einen besonders dichten und ebenmäßigen Rasen zu bilden.
Wann wird das letzte Mal Rasen mähen fällig?
Grundsätzlich solltet Ihr Euch bei dem letzten Schnitt an den Temperaturen und nicht an den Monaten orientieren: Erst wenn die Bodentemperatur längerfristig unter zehn Grad Celsius fällt, verlangsamt sich das Wachstum der Gräser stark, und es wird Zeit für einen letzten Schnitt. Auch hier sollte der Rasen wieder auf circa vier Zentimeter gekürzt werden. So verhindert Ihr, dass die Grashalme vom Schnee umgeknickt werden. Einzige Ausnahme: Schattenrasen. Der sollte mit gut neun Zentimetern Länge stehen bleiben. Vor dem letzten Mähen solltet Ihr unbedingt die Messer Eures Mähers nochmal schleifen: wenn die Gräser sauber abgeschnitten werden, verringert Ihr das Risiko für Pilzbefall.
Rasen vor unnötiger Feuchtigkeit schützen
Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit und die kühleren Temperaturen stellt vor allem sich stauende Feuchtigkeit eine Gefahr für gepflegten Rasen dar. Da der Boden bei kühlen Temperaturen den Rasenschnitt nicht mehr gut umsetzen kann, solltet Ihr beim letzten Rasenschnitt deshalb einen Rasenmäher mit Auffangkorb verwenden. Unter dem Rasenschnitt sammelt sich sonst Feuchtigkeit, die den optimalen Nährboden für Krankheitserreger bildet. Achtet zudem darauf, an einem trockenen Tag zu mähen. Sobald die ersten Blätter fallen, solltet Ihr außerdem regelmäßig den Rasen von Laub befreien und sauber halten. So vermeidet Ihr Schimmel- oder Pilzbefall durch mangelnde Luftzirkulation und zu hohe Feuchtigkeit. Das Laub könnt Ihr übrigens verwenden, um es unter Bäume und Sträucher zu kehren. Dort hält es die Wurzeln warm und versorgt die Gewächse mit Nährstoffen.
Welcher Dünger eignet sich am besten?
Bis Ende Oktober solltet Ihr regelmäßig Moos und Wurzelunkraut entfernen, um dafür zu sorgen, dass der Rasen genügend Luft und Licht bekommt. Zusätzlich könnt Ihr ein letztes Mal Dünger ausbringen. Dafür solltet Ihr die Zeit zwischen dem letzten Rasenschnitt und dem ersten Bodenfrost wählen. Ist es zu kalt, kann der Boden den Dünger nicht mehr richtig verstoffwechseln. Wenn die Temperatur dauerhaft unter 5 Grad Celsius fällt, ist es also bereits zu spät zum Düngen.
Grundsätzlich kommt es auf den Boden an, welcher Dünger am besten für den Rasen geeignet ist. Mit einer Bodenanalyse kann der Bedarf festgestellt werden. Experten empfehlen aber, zu einem kaliumreichen Herbstdünger zu greifen, statt zu einem besonders stickstoffreichem Präparat. Das würde die Grashalme nämlich unnötig zu Wachstum anregen. Kalium hingegen macht die Halme widerstandsfähiger gegen Frost. Ihr solltet bevorzugt organische Rasendünger verwenden, um das Ökosystem nicht unnötig zu belasten.
Vertikutieren nicht immer notwendig
Ob Ihr Euren Rasen im Herbst noch einmal vertikutieren solltet, solltet Ihr vom Rasenzustand abhängig machen. Beim Vertikutieren wird der Boden mit Geräten angeritzt und die Grasnarbe so aufgelockert. Dadurch wird der Rasen von abgestorbenen Halmen, Unkkraut und Moos bereinigt. Habt Ihr kaum Moos im Rasen, müsst Ihr im Herbst nicht mehr vertikutieren – anders sieht das aus, wenn der Großteil des Bodenbewuchses aus Moos besteht. Ist das der Fall, solltet Ihr den Rasen auf jeden Fall vertikutieren, bevor die Lufttemperatur unter zehn Grad fällt und der Boden noch warm vom Sommer ist. Danach ist auch der beste Zeitpunkt, um Rasen bei Bedarf nachzusähen – die jungen Grashalme haben dann noch genügend Zeit, um Stabilität für den Winter aufzubauen.
fso