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Die Ampel will Fachkräfte-Einwanderung vereinfachen und einigt sich auf Details. Der Gesetzesentwurf muss jetzt nur noch durch den Bundestag.
Berlin – Die Ampel-Koalition hat beim geplanten Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine Einigung erzielt. Das gaben Vertreter von SPD, Grünen und FDP am Montag (19. Juni) in Berlin bekannt. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Johannes Vogel, sagte bei einem Statement mit seinen Kolleginnen von SPD und Grünen, er sei froh, dass man diese Woche ein „historisches Gesetz durch den Deutschen Bundestag bringen“ könne. Geplant ist ein Punktesystem, über das qualifizierte Arbeitskräfte künftig nach Deutschland kommen sollen.
Ampel einigt sich auf Fachkräfte-Einwanderung: „Schreiben wirklich Geschichte“
Vogel betonte, man ziehe damit mit erfolgreichen Einwanderungsländern wie Kanada, Australien oder Neuseeland gleich. „Wenn das Einwanderungsgesetz mit Punktesystem diese Woche durchs Parlament geht, dann schreiben wir wirklich Geschichte.“ Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast, nannte die Pläne einen „Riesenmeilenstein“ für die Fachkräftegewinnung in Deutschland. Die Frage qualifizierter Fachkräfte sei längst einer der härtesten Faktoren für die Wirtschaft geworden.
Der von Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) erarbeitete Gesetzentwurf sieht ein Punktesystem für Fachkräfte aus Ländern außerhalb der Europäischen Union und eine leichtere Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse vor. Ausländische Fachkräfte sollen auch schneller eingebürgert werden. Mit dem Zehn-Punkte-System soll zudem eine „Chancenkarte“ vergeben werden, mit deren Hilfe ausländische Fachkräfte sich in Deutschland auf eine Stelle bewerben dürfen. Zu den Auswahlkriterien sollen Qualifikation, Deutsch- und Englischkenntnisse, Berufserfahrung und Deutschlandbezug zählen.
Ampel vereinfacht Fachkräfte-Einwanderung – „Perspektive für mehr Integration“
Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Irene Mihalic hob hervor, Fachkräften werde ermöglicht, Familien mitzubringen, und bereits Eingereiste sollten einen „Zweckwechsel“ vornehmen können, wenn sie die Qualifikationen erfüllten. Menschen, die etwa über ein Touristenvisum nach Deutschland eingereist seien und die Anforderungen erfüllten, sollten bleiben können. Zudem sollen Personen, die bereits in Deutschland sind und zum 29. März in einem Asylverfahren waren, in eine reguläre Beschäftigung kommen können, wenn sie die entsprechenden Qualifikationen mitbringen.
Das gebe Menschen, die auf anderem Wege nach Deutschland gekommen seien, eine Perspektive für mehr Integration. Kommunen und Behörden würden entlastet, und es sei ein starkes Zeichen an die Unternehmen, die darauf warteten, dass Menschen, die hier seien, auch arbeiten könnten. Mit dem Aus- und Weiterbildungsförderungsgesetz sei zudem eine Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen geplant, so Mast. „Jeder Jugendliche und jede Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz wollen, werden künftig einen bekommen“, sagte die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion.
Kabinett Scholz: Nach dem Ampel-Aus kommt Rot-Grün ohne Mehrheit
Nach Einigung der Ampel: Union und AfD kritisieren Fachkräfteinwanderungsgesetz
Bereits im Jahr 2022 verkündete Wirtschaftsminister Robert Habeck, die „Schwelle der Zuwanderung“ zu senken, um die Arbeitskräfte-Einwanderung zu erleichtern. Das Bundeskabinett hatte das Fachkräfteeinwanderungsgesetz Ende März auf den Weg gebracht. Im Bundestag wurde es in erster Lesung bereits beraten und nun noch einmal in den Details verändert. In den Beratungen zwischen den Fraktionen sei das geplante Punktesystem „wesentlich verbessert“ worden, sagte FDP-Fraktionsgeschäftsführer Vogel. Union und AfD hatten der Ampel in der ersten Lesung vorgeworfen, damit die Hürden für Einwanderung zu senken und den Zuzug „minderqualifizierter“ Menschen zu befördern. (bohy/dpa)