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Wirtschaftliche Spannungen wachsen

Wirtschaftsfehde mit Trump? Experten alarmieren vor globalen Konsequenzen

Donald Trump verursacht erneut Unruhe im internationalen Handel: Mit zusätzlichen Zollankündigungen belastet er nicht nur China, Kanada und Mexiko, sondern riskiert auch deutsche Exporte.

Frankfurt – Die angekündigten Handelsbarrieren könnten globale Lieferketten ins Wanken bringen – und Europa vor große Herausforderungen stellen. Ökonomen warnen vor weitreichenden Folgen, doch einige sehen auch Chancen in Trumps aggressiver Wirtschaftspolitik.

Für deutsche Unternehmen könnte Trumps Zollpolitik gravierende Folgen haben. Viele Betriebe liefern Vorprodukte nach China, Kanada oder Mexiko, die nach Weiterverarbeitung in die USA exportiert werden. Die angekündigten Zölle würden solche Handelswege massiv verteuern. Das Ifo-Institut warnte bereits, dass Trumps Zölle zu einem Einbruch deutscher Exporte in die USA und nach China führen könnten. Als zweitwichtigster Handelspartner Deutschlands könnten solche Einschränkungen im Handel mit den USA die gesamte Konjunktur bremsen.

Trumps Drohungen: Taktik oder ernsthafte Handelsänderungen?

Unklar bleibt, ob Trumps Drohung vor allem dazu dient, Kanada und Mexiko zu Zugeständnissen zu zwingen, oder ob er ernsthafte Änderungen im Handelsregime anstrebt. Beide Länder sind über das Handelsabkommen USMCA eng mit den USA verbunden, doch könnten neue Zölle die Binnenwirtschaft stark belasten. Der Zoll könnte die amerikanischen Preise steigen lassen und unter anderem Benzin im Mittleren Westen verteuern, warnt der Ökonom Joey Politano in der F.A.Z.

Mehrheit der Ökonomen warnt vor negativen Folgen für Europa

Die protektionistische Handelspolitik Donald Trumps könnte Deutschland und Europa massiv schaden, so eine gemeinsame Umfrage des Münchener Ifo-Instituts und der F.A.Z. Laut der Erhebung bewerten 88 Prozent der befragten Volkswirte die Wiederwahl Trumps als „sehr negativ“ oder „eher negativ“ für das deutsche Wirtschaftswachstum. Mit Blick auf Europa teilen 86 Prozent der Ökonomen diese Einschätzung. Die deutliche Mehrheit der Befragten sieht die protektionistische Politik Trumps als Hauptursache der erwarteten wirtschaftlichen Belastungen.

Trumps Zollankündigungen setzen deutsche Exporte unter Druck. (Symbolbild)

Andere Stimmen: Stärkung der USA als Vorteil für Europa

Nicht alle Experten sehen ausschließlich Risiken. David Stadelmann von der Universität Bayreuth betonte mögliche Chancen: „Eine rigorose America First-Politik muss im Grunde bedeuten, die USA wirtschaftlich noch stärker zu machen, als sie bereits sind.“ Ein wirtschaftlich starkes Amerika sei langfristig auch für Europa von Vorteil, erläutert er. Zudem könne Trumps Politik Reformdruck in Europa erzeugen, insbesondere in Richtung stärkerer Wachstumsanreize und einer realistischeren Klimapolitik.

Mexiko droht zurück und Kanada bleibt ruhig

Mexiko kündigt entschiedene Gegenmaßnahmen auf Trumps Zölle an. Präsidentin Claudia Sheinbaum warnte vor wirtschaftlichen Schäden auf beiden Seiten und brachte in einer Pressekonferenz Vergeltungszölle ins Spiel, die vor allem US-Autobauer wie General Motors und Ford treffen könnten. Sie forderte zudem, dass die USA ihre Rolle bei Migration und Drogenproblemen anerkennen. Gleichzeitig zeigte sie sich offen für Verhandlungen.

Kanada hingegen bleibt diplomatisch. Premierminister Justin Trudeau berichtete von einem „guten Gespräch“ mit Trump und hob die starke wirtschaftliche Verflechtung zwischen beiden Ländern hervor, berichtet die Tagesschau.

Europa und China: Sorge vor Handelskrieg

Ein Sprecher der chinesischen Botschaft warnte vor einem Handelskrieg, der für beide Seiten Verluste bedeute, und betonte die Vorteile der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. „Keiner gewinnt bei einem Handelskrieg“, erklärte er in den Sozialen Medien als Reaktion auf die Äußerung von Donald Trump.

In der EU wächst die Angst vor Zöllen, die den transatlantischen Handel belasten könnten. EU-Außenbeauftragter Josep Borrell kündigte in seiner Rede beim Treffen der Außenminister der G7-Staaten mögliche Gegenmaßnahmen an. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck fordert eine geschlossene europäische Reaktion.

Rubriklistenbild: © Sue Ogrocki/AP/dpa

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