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Massenabschiebungen und höhere Zölle

Trump-Rückkehr: Wie seine Vorhaben die US-Wirtschaft verändern könnten

Die Vereinigten Staaten haben einen vertrauten „neuen“ Präsidenten gewählt. Donald Trump hat vor, mit erhöhten Zöllen, Massendeportationen und Deregulierung wieder ins Amt zu kommen. Könnte sein Programm Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben?

Frankfurt – Donald Trump kehrt ins Weiße Haus zurück. Kürzlich traf er sich mit dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden, der ihm eine „geordnete“ Amtsübergabe zusicherte. Im Januar wird Trump offiziell sein Amt wieder antreten – was voraussichtlich Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben wird, wie er es auch in seinem Wahlkampf angekündigt hat.

Denn er hat eine Reihe von Maßnahmen ins Gespräch gebracht. Dazu zählen unter anderem deutlich höhere Zölle, die Umsetzung umfangreicher Abschiebungen, eine weitgehende Deregulierung sowie ein potenziell konfliktreiches Verhältnis zur Federal Reserve bei der Festlegung von Zinssätzen.

Trumps Idee zu höheren Zöllen könnte Inflation antreiben

Ein zentraler Aspekt von Trumps Politik ist die Einführung drastisch höherer Zölle, insbesondere auf Importe aus China. Während die Zölle seiner ersten Amtszeit nur einen begrenzten Einfluss auf Verbraucherpreise hatten, könnten die geplanten Maßnahmen größere Folgen haben. Ökonomen warnen vor stark steigenden Preisen, besonders bei Alltagsgütern wie Kleidung und Schuhen.

Importzölle von zehn oder 20 Prozent für jede Ware aus dem Ausland und gar 60 Prozent für Produkte aus China hat Trump angedroht. Ob er diese drastische Veränderung wirklich angeht, wird sich zeigen.

Trumps Plan: Die größte Abschiebung der US-Geschichte?

Ein weiteres kontroverses Thema ist Trumps angekündigte „größte Abschiebung in der US-Geschichte“. Während er in seiner ersten Amtszeit die Abschiebung von elf Millionen Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung plante, berichteten Ökonomen der Bank J.P. Morgan von etwa 300.000 Abschiebungen pro Jahr – was in vier Jahren lediglich rund 1,2 Millionen und nicht die angekündigten elf Millionen ergeben würden.

Sollte sich die Anzahl der Abschiebungen innerhalb der nächsten Amtszeit in einer ähnlichen Spanne befinden, wäre der Effekt auf die Wirtschaft eher begrenzt, da es unwahrscheinlich ist, dass alle illegalen Arbeitskräfte deportiert werden, heißt es in der New York Times. Dennoch könnten sektorale Arbeitskräftemängel die Produktionskosten erhöhen.

Trump kehrt ins Weiße Haus zurück. Seine Pläne – von Zöllen bis Abschiebungen – versprechen Turbulenzen für Wirtschaft und Politik. (Archivbild)

Greencard für ausländische Studenten

Trumps unklare Aussagen zur Reform der Einwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte sorgen für zusätzliche Unsicherheit. Ausländische Studierende sollen eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in den USA erhalten, die sogenannte Greencard. Laut dem SPIEGEL sollten sie in „automatisch mit ihrem Abschluss eine Greencard erhalten, um im Land bleiben zu können“.

Deregulierung: Kann Trump die Gaspreise runterschrauben?

Zudem plant Trump offenbar, die Gaspreise durch Deregulierung und geopolitische Maßnahmen deutlich zu senken. Deregulierung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass bestehende Umweltgesetze gelockert oder abgeschafft werden, um die Produktion von Öl und Gas zu erleichtern und Kosten für Unternehmen zu senken. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit Umweltauflagen zurückgefahren, um die heimische Energiewirtschaft zu stärken.

Geopolitische Maßnahmen könnten diplomatische oder wirtschaftliche Hebel sein, wie etwa Druck auf Ölexportnationen, ihre Produktion zu erhöhen, oder strategische Entscheidungen der US-Regierung, um den globalen Ölfluss zu beeinflussen. Dem Bericht zufolge bezweifeln Branchenanalysten die Wirksamkeit dieser Ansätze. Da der Ölmarkt global vernetzt ist, haben US-Präsidenten nur begrenzten Einfluss auf die Preise. Selbst bei umfassender Deregulierung könnten die Gaspreise aufgrund von Fixkosten wie Transport, Steuern und Infrastruktur höchstens um 15 bis 25 Prozent sinken, erklärt Gasexperte Patrick De Haan der New York Times.

Federal Reserve: Spannungen und Unabhängigkeit gefährdet?

Das Verhältnis zur unabhängigen Zentralbank der USA war schon in Trumps ersten Amtszeit angespannt. Er kritisierte die US-Notenbank regelmäßig für seiner Meinung nach zu hohe Zinssätze und deutete an, die Kontrolle über die Institution ausweiten zu wollen.

Jerome Powell, der derzeitige Vorsitzende der Fed, äußerte zuletzt Zweifel daran, dass höhere Zölle oder Deregulierungsmaßnahmen der Wirtschaft nutzen könnten. Seine Amtszeit läuft noch bis 2026, dennoch gibt es bereits Spekulationen, ob Donald Trump versuchen könnte, ihn vorzeitig zu entlassen. Powell wurde gefragt, ob er zurücktreten würde, falls Trump ihn darum bitte, und ob die neue Regierung überhaupt die rechtliche Grundlage hätte, ihn zu entlassen. Auf beide Fragen antwortete Powell laut dem Handelsblatt klar mit „Nein“.

Rubriklistenbild: © IMAGO/John Angelillo

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