Günstig Heizen
Wie viel spart man mit einer Wärmepumpe wirklich? Berechnung zeigt überraschendes Ergebnis
Gute Nachrichten für alle Haushalte mit Wärmepumpe: Mit einer effizienten Heizungspumpe fallen die Heizkosten viel niedriger aus, als mit Gasheizungen.
Köln – Einer Analyse zufolge sparen Haushalte mit einer effizienten Wärmepumpe gutes Geld. Eine Berechnung des Vergleichsportals Verivox zeigt: Wer mit Wärmepumpe heißt, hat aktuell 38 Prozent niedrigere Heizkosten als Haushalte mit Gasheizungen. Das berichtet die Berliner Morgenpost.
Deutliche Sparmenge: Mit Wärmepumpe 38 Prozent niedrigere Heizkosten
Wärmepumpen in Haushalten sind ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität und stehen im Mittelpunkt des Gebäudeenergiegesetzes, was 2020 erlassen wurde. Das Gesetz strebt eine Wärmewende in Deutschland an. Laut des Deutschen Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) wurden im letzten Jahr wurden 356.000 Wärmepumpen verkauft. Der Bau wird vom Bund zwar gefördert, doch bleibt die Energie trotzdem teuer.
Trotz dessen: Mit Wärmepumpe ist es immer noch günstiger. Die effizienten Wärmepumpen bringen ein Ersparnis von 38 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Gasheizungen. Selbst die nicht sehr effizienten Wärmepumpen sind im Vergleich immer noch sechs Prozent günstiger.
Berechnung macht Sparpotenzial deutlich – Neukunden profitieren mehr
Dem Bericht zufolge zahlt ein Neukunde derzeit etwa 1658 Euro für die Heizung eines Erdgas-Einfamilienhauses mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh). Dieser Preis beträgt 8,29 Cent/kWh. Dies sind laut Verivox die höchsten Ausgaben seit Beginn des Jahres. Haushalte, die über eine effizient funktionierende Wärmepumpe verfügen (Jahresarbeitszahl 4), benötigen insgesamt 5000 kWh Wärmepumpenstrom, um 20.000 kWh Wärme zu erzeugen.
Demnach betragen aktuell die durchschnittlichen jährlichen Kosten für Wärmepumpen-Neukunden deutschlandweit 1034 Euro. „Im Vergleich zu Erdgas verursacht ein gut funktionierendes Wärmepumpensystem derzeit 38 % niedrigere Heizkosten“, heißt es in der Analyse. Das Sparpotenzial für Einfamilienhausbewohner beträgt laut Berechnung mindestens 600 Euro pro Jahr, wenn eine Wärmepumpe anstelle einer Gasheizung genutzt wird. Selbst bei einer wenig effizient arbeitenden Pumpe mit Jahresarbeitszahl von 2,7 wären die laufenden Kosten immerhin noch rund 100 Euro niedriger als beim Gas, heißt es auf ntv.
Zurück zur alten Mehrwertsteuer: Gaspreise steigen kontinuierlich an
Eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 entspricht ungefähr der Menge an Wärme, die die Heizanlage durch 1 kWh Strom erzeugen kann. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe viermal so viel Wärme produziert, als sie Energie verbraucht. „Der durchschnittliche Kilowattstundenpreis der günstigsten Angebote für Wärmepumpen liegt aktuell bei rund 21 Cent pro Kilowattstunde“, erklärt der Verivox-Experte Thorsten Storck gegenüber der Berliner Morgenpost.
Bei den Gaspreisen ist keine Preissenkung in Sicht: „Die Gaspreise für Neukunden liegen aktuell über 8 Cent/kWh und sind seit dem Frühling um knapp 2 Cent/kWh gestiegen. Die Gründe dafür sind die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, höhere Großhandelspreise und der Anstieg der Gasspeicherumlage ab Juli 2024“, erläutert Storck.
Seit August 2022 ist bekannt, dass die Gas-Umlage 2,419 Cent netto pro Kilowattstunde (kWh) beträgt. Mit 19 Prozent Mehrwertsteuer sind es rund 2,88 Cent/kWh. Die Umlage wird auf den Gaspreis draufgezahlt und soll zur Sicherung von ausreichenden Gasspeichern dienen.
Vor Anschaffung einer Wärmepumpe: Energieberatung vor Ort durchführen
Storck rät nicht zu voreiligem Handeln, nur weil Wärmepumpenheizungen billiger sind. Welche Heizung oder Kombination von Heizungen für welchen Haushalt am besten passt, sollte doch noch sorgfältig überprüft werden. Dafür kann eine Energieberatung vor Ort herangezogen werden.
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