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Autobranche sucht nach Fachkräften

Wegen Elektromobilität: 140.000 Arbeitsplätze in Gefahr

Trotz wirtschaftlicher Unklarheiten sind in der Autobranche Tausende von Positionen unbesetzt. Speziell gesucht sind Experten für die Transformation zur Elektromobilität.

Frankfurt – Laut einer Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sind im Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 rund 10.300 Stellen in der Automobilindustrie unbesetzt geblieben. Besonders gefragt sind hoch qualifizierte Fachkräfte.

Fachkräftemangel bleibt weiter ein großes Problem

„In der Automobilindustrie bleiben trotz wirtschaftlich unruhiger Zeiten Stellen unbesetzt“, erklärte Studienautor Jurek Tiedemann. Der Bedarf an Fachkräften sei aufgrund des Mobilitätswandels und neuer Technologien nach wie vor hoch. „Die Branche braucht dringend qualifiziertes Personal für die digitale und ökologische Transformation“, betonte Tiedemann. Dies gelte auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie der aktuellen.

Bedarf an Experten mit Hochschulabschluss

Die Fachkräftelücke in der Branche hat sich zwar im Vergleich zum Vorjahr spürbar verkleinert und ist um fast ein Drittel gesenkt worden, so die Forscher. Dennoch ist die Situation weiterhin angespannt: Bei Facharbeitern mit abgeschlossener Berufsausbildung ist die Zahl der unbesetzten Stellen um 7 Prozent auf rund 3.400 gestiegen.

Im Gegensatz dazu hat sich die Zahl der offenen Stellen bei Experten mit Hochschulabschluss oder Master um 43 Prozent reduziert. Allerdings sind immer noch mehr als 6.300 Positionen unbesetzt, was auf einen anhaltend hohen Bedarf hinweist. Besonders gefragt sind Betriebswirte, Informatiker und Ingenieure. Zusätzlich fehlen mehr als 500 Spezialisten wie Meister oder Fachwirte.

Bei Europas Autobauern könnten Millionen Jobs wegfallen.

Bedrohung von Arbeitsplätzen bei Volkswagen und Zulieferern

Die rückläufige Autoproduktion hat bisher nur geringe Auswirkungen auf die Beschäftigung, so die Forscher. Trotz eines Rückgangs von fast 27 Prozent bei der Autoproduktion in Deutschland im Jahr 2023 im Vergleich zu 2014 blieb die Mitarbeiterzahl weitgehend stabil. 2023 waren es mit 767.000 Mitarbeitern sogar 7 Prozent mehr als 2014. Seit dem Höchststand im Jahr 2019 gab es nur einen minimalen Rückgang.

Allerdings kündigte Volkswagen kürzlich an, aufgrund der schwachen Auslastung und hoher Kosten betriebsbedingte Kündigungen und sogar Werksschließungen nicht länger ausschließen zu können. Der Betriebsrat sprach von zehntausenden Arbeitsplätzen, die bei der Kernmarke VW mit ihren rund 120.000 Beschäftigten bedroht seien. Auch Zulieferer wie Continental und ZF haben angekündigt, Stellen abzubauen.

Ausblick in die Zukunft – Elektromobilität als Hauptursache für den Arbeitsplatzverlust

Eine andere Studie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) verdeutlicht die Problematik zur Beschäftigungssituation in der Automobilindustrie und ihre Auswirkung auf die Zukunft. Für diese Untersuchung hat die Beratungsfirma Prognos die Entwicklung von 700 Berufen analysiert. Das zentrale Ergebnis: Die Transformation könnte in den kommenden zehn Jahren etwa 140.000 Arbeitsplätze kosten, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Der Hauptgrund für den Arbeitsplatzabbau ist der Übergang zur Elektromobilität, der weniger Arbeitskräfte erfordert. Ein Elektromotor besteht aus weniger Einzelteilen als ein Verbrennungsmotor mit Getriebe. Zudem werden die Batterien für Elektroautos überwiegend in Asien produziert, obwohl sie eine Schlüsselrolle in der Wertschöpfung der Elektromobilität spielen. Mit Material der dpa.

Rubriklistenbild: © Jan Woitas/dpa

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