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Profite für deutsche Unternehmen
3600 Euro pro Geschoss? So viel verdient Rheinmetall am Ukraine-Krieg
Im Ukraine-Krieg sind die Nachfragen nach Waffen hoch. Dokumente belegen offenbar, wie viel Rheinmetall für die Lieferung von Artillerie erhält.
Düsseldorf – Deutsche Rüstungskonzerne wie Rheinmetall profitieren im Ukraine-Krieg durch die Lieferung von Artillerie. Interne Dokumente aus dem Bundesfinanzministerium sollen belegen, wie hoch der Stückpreis aktuell ist. Konkret geht es um die Preise, die Rheinmetall für die Lieferung von Artilleriemunition des besonders wichtigen Kalibers von 155 Millimetern berechnet.
So viel verdient der Rüstungskonzern Rheinmetall am Ukraine-Krieg
Am 10. Juli schloss das dem Verteidigungsministerium unterstehende Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINbw) mit Rheinmetall einen neuen Rahmenvertrag für solche Munition. Diese sollten den eigenen Bedarf als auch den die Ukraine abdecken. Der Auftrag mit einer Laufzeit bis 2029 habe ein Volumen von bis zu 1,2 Milliarden Euro, berichtet Welt. Rheinmetall solle bis zu 333.333 Schuss der großkalibrigen Artilleriemunition liefern. Laut der Welt sollen die Geschosse im Schnitt mindestens 3.600 Euro kosten.
Rheinmetall will die vom Verteidigungsministerium bestellten Geschosse laut der internen Papiere zudem teilweise auch bei einem Unterauftragnehmer außerhalb von Europa fertigen lassen, der eigenen Tochter Rheinmetall Denel Munition in Südafrika.
Preise für Lieferung von Waffen im Ukraine-Krieg werden offenbar weiter steigen
Die Stückpreise können sogar noch weiter steigen. Das Finanzministerium warnte davor am 21. Juni in seiner Stellungnahme zu dem Beschaffungsvorhaben. „Ein Risiko der Vereinbarung“ sei darin zu sehen, dass Rheinmetall laut Verteidigungsministerium „aufgrund der aktuellen Marktlage nicht bereit war, einseitig verpflichtende Bestellmengen über den gesamten Vertragszeitraum, konkrete Lieferfristen oder Preise festzulegen“. Vor Beginn des Ukraine-Kriegs galt ein Stückpreis von 2000 Euro pro Geschoss der Artilleriemunition als marktüblich.
Kriegsgeschäfte beflügeln Aktienkurs von Rheinmetall
Mit Kriegsbeginn im vergangenen Februar boomte das Rüstungsgeschäft von Rheinmetall. Der Aufschwung lässt sich gut an der Rheinmetall-Aktie ablesen: Seit Februar 2022 hat sich das Wertpapier an der Börse mehr als verdoppelt. Die wirtschaftliche Lage hat den Rüstungskonzern im März 2023 in den Deutschen Aktienindex befördert, darüber hinaus gibt es ein massives Wachstum an der Bewerbungsfront.
Rheinmetall hat seit Kriegsbeginn nach eigenen Angaben 1200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Laut Experten wird die Branche auch nach dem Krieg als Gewinner dastehen: „Durch das weltweite Umdenken ist definitiv abzusehen, dass die Rüstungsindustrie langfristig profitieren wird. Höhere Rüstungsausgaben sind ein strukturelles Thema geworden“, erklärt Klaus Wohlrabe vom ifo-Institut auf Anfrage von tagesschau.de.
Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland
EU-Kommission unterstützt Ukraine im Krieg gegen Russland mit Munitionsproduktion
Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die Nachfrage von Waffen für die Ukraine künftig weiter steigen wird. Um dem nachzukommen, versprach die EU der Ukraine eine Million Geschosse zu liefern. Die europäische Rüstungsindustrie soll mit finanziellen Anreizen in Milliardenhöhe zu einem schnellen Ausbau der Produktionskapazitäten für Munition bewegt werden. Ein Ausbau der Produktion sollte weitere Engpässe von Munition bei den ukrainischen Streitkräften verhindern und auch dafür sorgen, dass die EU-Staaten selbst verteidigungsfähig bleiben und ausreichend Vorräte vorhalten können.
Nach einem von der EU-Kommission präsentierten Vorschlag sollen bis Mitte 2025 bis zu 500 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt zur Verfügung gestellt werden. Weitere 500 Millionen Euro sollen den Planungen zufolge als Kofinanzierung von den Mitgliedstaaten kommen.