Kirche erhält E-Autos
VW macht mit Papst gemeinsame Sache: „Geheiligt werde der Strom!“
Skurriler Termin im Vatikan: Papst Franziskus und die katholische Kirche erhalten einen „sauberen“ Fuhrpark: Demnächst fahren Elektroautos von VW durch den Kleinstaat.
Vatikan/München - Der katholischen Kirche wird aufgrund ihrer Strukturen Reformschwäche vorgeworfen. In Sachen Mobilität muss sie sich das nicht vorwerfen lassen: Papst Franziskus und Co. setzen für den eigenen Fuhrpark im Vatikan künftig auf Elektroautos. Um den Kirchenstaat und dessen Fahrzeugflotte sauberer zu machen, sollen die Fahrzeuge des kleinen Kirchenstaates schrittweise durch E-Autos der Marken VW und Skoda ersetzt werden.
Bei einem PR-Termin im Vatikan wurden dem Oberhaupt die ersten beiden VW-Modelle der ID.-Familie übergeben: Imelda Labbé, Vorstand für Vertrieb, Marketing und After-Sales, und Dr. Christian Dahlheim, Vorstandsvorsitzender der Finanzsparte, haben Papst Franziskus persönlich die Stromer vom Typ VW ID.3 Pro Performance überreicht. Der Autokonzern hat eine entsprechende Aufnahme veröffentlicht, auf welcher der Pontifex mit den VW-Managern zu sehen ist.
VW und Vatikan verkünden Partnerschaft: Papst Franziskus fährt elektrisch
Der Vatikan hat sich der Klimaneutralität verschrieben und möchte bis 2030 CO₂-neutral agieren. Dieser Zweck soll auch durch die Partnerschaftsvereinbarung mit Volkswagen erreicht werden. Dazu wird auf dem Staatsgebiet inmitten von Italien sowie den extraterritorialen Gebieten ein eigenes Stromnetz mit Ladesäulen für E-Autos errichtet werden, heißt es in einer Mitteilung des Governatorats. Volkswagen sei ein strategischer Partner. Wie viele Fahrzeuge es im Kirchenstaat gibt, war zunächst nicht bekannt. Laut dem Bayerischen Rundfunk wird VW den Vatikan ab dem kommenden Jahr an mit 40 Elektroautos beliefern.
Die ersten zwei ausgelieferten Modelle entstammen der Gläsernen Manufaktur in Dresden. 2024 sollen Fahrzeuge der Modellreihen VW ID.3, ID.4 und ID.5 nachgereicht werden. Dabei sah es vor einigen Tagen noch so aus, als müsse Papst Franziskus auf offizielle Termine erstmal verzichten:
Bekanntermaßen ist Papst Franziskus der Umweltschutz sehr wichtig. Im Geiste seiner Umweltenzyklika „Laudato Si“ von 2015 und eines aktuellen apostolischen Schreibens „Laudate Deum“ will der Vatikan klimaneutral werden. Dies soll unter anderem durch den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen, der Beschaffung sauberer und alternativer Energieprodukte etwa für den Verkehr oder die Abfallentsorgung sowie nachhaltige Mobilität erreicht werden. Die Strategie in Vatikanstadt heißt „Ökologischer Umbau 2030“.
VW spannt Papst Franziskus für Werbezwecke ein - „Geheiligt werde der Strom!“
Übrigens fährt nun auch die Gendarmerie (Polizei) des Vatikans elektrisch: Zum Einsatz kommt ein kleiner VW e-Up, hellgrau mit einem gelben Streifen und obligatorischem Blaulicht. Im Internet sorgt der Deal zwischen Papst Franziskus, dem Vatikan und VW für allerhand Aufruhr. Manche User sind begeistert, andere kritisieren die Marketingmaßnahme des Autokonzerns aus Wolfsburg:
- „Gute Idee. Um im Vatikan herumzufahren, braucht man nicht die große Reichweite eines Verbrenners.“
- „Wann kommt die erste Ladesäule auf den Petersplatz?“
- „Franziskus dürfte es egal sein, wie wenig Auto es für ganz viel Geld gibt.“
- „Leider wird der Pontifex das Desaster der deutschen Autoindustrie kaum mildern können.“
- „Seit wann ist ein E-Auto klimaneutral?“
- „Wenn die Kirche nur sonst so modern aufgestellt wäre.“
- „Heiliger Strom ist natürlich grüner. Amen.“
- „Frage mich, was für Kilometerleistungen bei einem Kleinstaat so zusammenkommen?“
- „Das ist doch nur eine PR-Nummer.“
- „Geheiligt werde der Strom! Bin mal gespannt, auf welches Dach die PV-Anlage kommt.“
- „Volkswagen und die katholische Kirche, beide auf dem absteigenden Ast.“
Übrigens ist VW nicht die erste Marke, die dem Papst emissionslose Mobilität bereitstellt: 2020 versuchte bereits Toyota, das Vorankommen im Vatikan nachhaltiger zu gestalten und schenkte Franziskus ein Papamobil mit Wasserstoffantrieb. Damit konnte das Oberhaupt der katholischen Kirche allerdings wenig anfangen - denn die nächste Wasserstofftankstelle war 640 Kilometer entfernt, schildert Efahrer.com. (PF)