Stellenabbau bei Volkswagen
VW in Schwierigkeiten: Zwei Tochterfirmen und ein Bundesliga-Stadion erleben die Folgen
Die Wolfsburg AG und ihre Zeitarbeitstochter Autovision sind finanziell von Volkswagen abhängig. Die Krise des Autoproduzenten hat nun erhebliche Auswirkungen auf die beiden Gesellschaften.
Wolfsburg - Ende 2023 hat Volkswagen das globale Performance-Programm „Accelerate Forward/ Road to 6.5“ vorgestellt. Damit soll die Marke Volkswagen bis 2026 eine Umsatzrendite von 6,5 Prozent erzielen. Erreicht werden soll dies durch Einsparungen in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Euro bei Material-, Entwicklungs- und Fertigungskosten, aber auch durch eine Reduzierung der Zahl der Mitarbeiter.
Stellenabbau bei Autovision und Wolfsburg AG wegen Krise bei VW
Um die Personalkosten zu senken, bietet der Konzern gezielt Abfindungen an und weitet die Altersteilzeit aus. Aber auch die Zahl der Leiharbeiter soll reduziert werden. Das hat Auswirkungen auf die Autovision, die Zeitarbeitstochter der Wolfsburg AG. Die Wolfsburg AG wiederum ist, wie auf ihrer Homepage zu lesen ist, ein „Gemeinschaftsunternehmen der Stadt Wolfsburg und des Volkswagen-Konzerns“.
Die Wolfsburg AG beschäftigt 85 festangestellte Mitarbeiter, Autovision 165. Hinzu kommen bei dem Personaldienstleister 3650 Leiharbeiter, die überwiegend bei Volkswagen arbeiten. Da die Wolfsburg AG und Autovision am finanziellen Tropf von VW hängen, sind beide Unternehmen von den Sparmaßnahmen des Autokonzerns hart betroffen.
Krise bei Volkswagen: Bundesliga-Stadion wurde bereits verkauft
Bereits Mitte August berichteten die Wolfsburger Nachrichten, dass der Wolfsburg AG und Autovison spätestens 2025 ein harter Jobabbau bevorstehe. Ende August legte die WirtschaftsWoche nach. Das Marktumfeld in der Zeitarbeitsbranche sei „aktuell eingetrübt“, teilte eine Sprecherin der Wolfsburg AG dem Magazin mit. Die Herausforderungen durch die Transformation vom Verbrenner zur Elektromobilität führten zu einer verringerten Nachfrage für das Zeitarbeitsgeschäft der Autovision. Zudem habe sich die Auftragslage für das Projektgeschäft der Wolfsburg AG weiter abgeschwächt. Beides zusammen wirke sich negativ auf das Geschäftsmodell der Wolfsburg AG aus. Allerdings sei die Liquidität für das Geschäftsjahr 2024 gesichert.
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Die wirtschaftliche Lage der Wolfsburg AG scheint so schwierig zu sein, dass sich das Unternehmen bereits von seiner prestigeträchtigsten Immobilie getrennt hat, der Volkswagen Arena im Wolfsburger Allerpark. „Die Wolfsburg AG hat im Frühsommer den schon länger angebahnten Verkauf der Immobilien Volkswagen Arena und AOK-Stadion sowie des dazugehörigen Verwaltungsgebäudes VfL-Center an die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH vollzogen“, zitieren die Wolfsburger Nachrichten aus einer Stellungnahme.
Auch das Leiharbeitsgeschäft von Autovision bereitet der Wolfsburg AG weiterhin Probleme. Intern werde sogar befürchtet, dass Autovison verkauft oder abgewickelt werden könnte, so die WirtschaftsWoche. Eine Sprecherin der Wolfsburg AG wollte sich dazu nicht äußern.
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