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Stabilisierung des Rentensystems

Vorteile für alle: Steigende Zahl ausländischer Arbeiter wirkt sich positiv auf die Rente aus

Die steigende Zahl ausländischer Beschäftigter wirkt sich auch auf das deutsche Rentensystem aus. Das hat auch günstigere Folgen für die Rentenbeiträge.

Berlin – Die Zuwanderung wirkt sich positiv auf die Stabilisierung des deutschen Rentensystems aus. Wie neueste Daten zeigen, würden die Beiträge für die Rente ohne Migration sogar noch stärker ausfallen. Das geht aus dem veröffentlichten Versichertenbericht 2024 der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hervor.

Beiträge für die Rente steigen geringer dank Zuwanderer

Es sei davon auszugehen, dass eine erhöhte Zahl an ausländischen Beschäftigten – entweder durch eine höhere Zuwanderung von Arbeitskräften oder die weitere Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen – sich mittelfristig günstig auf das Zahlenverhältnis zwischen Beitragszahlenden und Rentenbeziehenden auswirkt, heißt es in dem Versichertenbericht. Die Zahl würde „somit zur Dämpfung des erwarteten Beitragssatzanstiegs beitragen.“

 Die Zuwanderung wirkt sich positiv auf die Stabilisierung des deutschen Rentensystems aus: Die Rentenbeiträge steigen weniger stark.

Im Jahr 2022 habe die Zunahme ausländischer Beschäftigter den demografisch bedingten Rückgang der Zahl deutscher Beschäftigten „mehr als ausgeglichen und somit insgesamt zu einem Wachstum der Beschäftigung geführt“, betont die DRV. Dies unterstreiche die Bedeutung der Arbeitskräftezuwanderung für die Basis der Beitragszahlenden in der gesetzlichen Rentenversicherung. „Insgesamt besitzen von 32,9 Millionen Beschäftigten am Jahresende 2022 rund 5,9 Millionen Menschen eine ausländische Staatsbürgerschaft”, heißt es in dem Bericht. 

Zuwanderung wirkt sich positiv auf Rente aus – Bericht der Deutschen Rentenversicherung

Beschäftigte mit ausländischer Staatsangehörigkeit hätten einen positiven Effekt auf die Altersstruktur der Beschäftigten insgesamt. So liege der Anteil der Altersgruppe 55–59 an den deutschen Beschäftigten bei 14,6 Prozent, wohingegen sich unter Einbeziehung aller Beschäftigter ein reduzierter Anteil von 13,2 Prozent ergebe. Im Gegenzug erhöht sich der Anteil der jüngeren Kohorten, vor allem im Alter 25–39 von zusammen 30,7 auf 32,9 Prozent.

Die größten Gruppen ausländischer Beschäftigter stammen demnach aus der Türkei und mehreren Staaten Osteuropas, insbesondere aus Polen, Rumänien und Kroatien. Weitere große Arbeitnehmergruppen haben den DRV-Daten zufolge ihre Heimat in der Ukraine (starker Zuwachs seit März 2022 in Folge des russischen Angriffskriegs) und den Westbalkanstaaten, insbesondere Serbien und Bosnien-Herzegowina. „Insgesamt hatten im Jahr 2022 mehr als die Hälfte der ausländischen Beschäftigten eine europäische Staatsbürgerschaft”, stellen die DRV-Statistiker fest.

Rentenerhöhung fällt 2025 höher aus – Sorge um Rentenpaket II bleibt

Eine weitere wichtige Nachricht für die Rente ist, dass eine höhere Rentenanpassung im Jahr 2025 erwartet wird, als bislang angenommen. Das teilte Anja Piel bei einem Vortrag zu den Finanzen der DRV am Mittwoch (13. November) in Würzburg mit. Grund für die höhere Anpassung ist die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) veranlasste Anpassung des Pflegebeitrags ab Januar 2025. Lauterbach verkündete eine Erhöhung des Beitragssatzes um 0,2 Prozent.

Diese Anpassung der Pflegebeiträge bedeutet auch eine höhere Rentenanpassung im Jahr 2025. Rentner und Rentnerinnen zahlen den vollen Beitragssatz für die Pflege - und zahlen nicht nur die Hälfte, wie es bei Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen der Fall ist.

Nach dem Bruch der Ampel steht noch offen, ob das Rentenpaket II wie geplant umgesetzt wird. Viele Rentnerinnen und Rentner dürften auf die Rentenreform warten. Doch es ist sehr unrealistisch, dass Kanzler Olaf Scholz (SPD) eine Mehrheit für das Rentenpaket II bekommen wird. (bohy)

Rubriklistenbild: © dpa

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