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Generationengerechtigkeit

Ist das gerecht? Ampel-Paket für die Rente kostet Deutschlands Kinder 3000 Euro

Das Rentenpaket der Ampel-Regierung erhöht laut einer Studie die Ungleichheit zwischen den Altersgruppen. Bei der Rente fallen für die Jüngeren Kosten von bis zu 3000 Euro an.

Freiburg – Die Rente ist unter Druck. Dauerthema ist dabei die Frage der Generationengerechtigkeit angesichts der Tatsache, dass immer weniger jüngere erwerbstätige Beitragszahler den Ruhestand von immer mehr Älteren finanzieren und dafür immer mehr Geld zahlen müssen. Die Ampel-Koalition hat mit dem Rentenpaket die Lage noch verschärft, denn das Rentenniveau von 48 Prozent soll bis 2039 garantiert sein. Die Konsequenz: Die Beträge steigen – und damit die Ungleichheit zwischen den Altersgruppen.

Junge Menschen zahlen durch das Rentenpaket II bis zu 3000 Euro mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein, als sie selbst bekommen werden. Das geht aus einer Studie der marktliberalen Stiftung Marktwirtschaft und des Forschungszentrums Generationenvertrag der Universität Freiburg hervor. Ohne das sogenannte Generationenkapital könnte das Defizit sogar bei weit über 4000 Euro liegen.

Junge Generation bleibt Verlierer bei der Rente: Ampel-Plan verschärft das Problem massiv

„Alle Verlierer sind entweder jung oder noch nicht da“, sagte Studienautor Professor Bernd Raffelhüschen der Bild. Wer derzeit unter 24 Jahre alt ist, trage die Kosten. Wer aktuell 20 Jahre alt ist, zahle 1327 Euro drauf, mit 10 Jahren sind es 3055 Euro. Neugeborene kommen demnach auf 3106 Euro.

Aktuelles AlterDefizit durch das Rentenpaket II (laut Siftung Marktwirtschaft)
Neugeboren3106 Euro
5 Jahre3092 Euro
10 Jahre3055 Euro
15 Jahre2584 Euro
20 Jahre1327 Euro

Dagegen profitieren derzeit 56-Jährige am meisten vom Rentenpaket der Ampel-Koalition. „Im Moment ist es doch so, dass die Rentner während ihres Erwerbslebens selbst einen deutlich geringeren Beitragssatz gezahlt haben als die Generation ihrer Kinder“, sagte Raffelhüschen dem Focus. „Bei der Rentenhöhe spiegelt sich das aber nicht wider.“

Ampel-Paket zur Rente soll 1,2 Billionen Euro kosten: Beiträge steigen laut Studie deutlich an

Die Kosten liegen laut Bild bei 1200 Milliarden Euro, ohne Generationenkapital wären es 1600 Milliarden Euro. Problem ist laut Raffelhüschen das bis 2039 garantierte Rentenniveau von 48 Prozent. In der Studie ist davon von einer „sozialpolitischen Leistungsausweitung von beinahe historischem Ausmaß“ die Rede. Das sogenannte Generationenkapital, das die Ampel anlegen will, um die Beitragszahler zu entlasten, sei dagegen nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein“, der noch dazu „30 Jahre zu spät“ komme.

Nicht ganz harmonisch: Die Rente belastet die Generationengerechtigkeit, das Rentenpaket II der Ampel verschärft das Problem. (Symbolfoto)

Durch das Rentenpaket würden der Beitragssatz für die gesetzliche Rentenversicherung von derzeit 18,6 Prozent auf 23,7 Prozent im Jahr 2040 steigen. Im Interview mit dem Focus warnte Raffelhüschen davor, dass sogar Beitragssätze von 25 oder 26 Prozent möglich seien. Das Generationenkapital würde den Anstieg dagegen um 0,3 Prozentpunkte verringern. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) rechnet dagegen mit einem Anstieg auf 22,3 Prozent.

Rentenpaket II als „großer Fehler“: Ökonom Raffelhüschen sieht Generationenverträge in Gefahr

„Das Rentenpaket II in der jetzigen Form im Bundestag zu verabschieden, wäre ein großer Fehler zu Lasten künftiger Generationen“, folgert Raffelhüschen. Es wäre die schwerwiegendste von allen „Rentensünden aus den 2010er Jahren“. Es bestehe die reale Gefahr, dass „die Jungen die Generationenverträge aufkündigen“, sagte der Ökonom, der zugleich Vorstand der Stiftung Marktwirtschaft ist. „Statt an einer generationengerechten Lösung zu arbeiten, tritt die Ampel weiter aufs fiskalisch unsolidarische Gaspedal.“

Zu den steigenden Kosten bei der Rente kommen steigende Beiträge bei der Kranken- und Pflegeversicherung, die die Sozialabgaben deutlich erhöhen werden – in Richtung der Marke von 50 Prozent des Bruttogehalts. Raffelhüschen hatte junge Generationen schon länger als Verlierer des Sozialstaats ausgemacht.

Rubriklistenbild: © Marina Beilina/Imago

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