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Beitragssatz für die Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung

Studie warnt: Sozialabgaben können bald auf 50 Prozent steigen - wenn keine Reformen kommen

Deutschlands Sozialsystem steht vor dem Kipppunkt, warnen Ökonomen in einer neuen Studie. Die massive Steigerung der Sozialabgaben könnte dazu frühen, dass die jüngere Generation Deutschland verlässt.

München – Die Sozialabgaben in Deutschland werden immer wieder heftig debattiert. Nun legt eine neue Studie, die von den Familienunternehmern und den Jungen Unternehmen in Auftrag gegeben wurde, nahe, dass die Sozialabgaben massiv steigen werden, wenn keine grundsätzlichen Reformen beschlossen werden.

Die Sozialabgaben in Deutschland werden immer wieder heftig debattiert. (Archivbild)

Studie warnt: Sozialstaat ohne Reformen bald nicht mehr finanzierbar

Demnach könnte der Gesamtbeitragssatz für die Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bis zum Jahr 2050 von aktuell rund 40,9 Prozent auf mehr als 50 Prozent ansteigen, wenn nichts unternommen werde. Das Problem: Der Kipppunkt sei aber schon 20230 erreicht, so die Gutachter Prof. Dr. Christian Hagist und Prof. Dr. Stefan Fetzer. Ab diesem Punkt werde der Sozialstaat, wie wir ihn aktuell kennen, demnach weder finanzierbar noch reformierbar sein.

Das Problem: Das Umlageverfahren beim Gesundheitswesen und dem Rentensystem: Dabei zahlen beispielsweise die jetzt Erwerbstätigen die Renten der Älteren. Durch den demografischen Wandel sinkt aber die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber der der Ruheständler, es beziehen also immer mehr Menschen Gelder, während immer weniger eingezahlt wird. Gleichzeitig treibt die Alterung der Bevölkerung die Gesundheitskosten in die Höhe.

Als Folge befürchten die Ökonomen, dass die Beitragssätze so stark steigen werden, dass die junge Generation den Generationenvertrag einseitig aufkündigt – entweder, indem sie abwandert oder auf Schwarzarbeit ausweicht. Sie fordern schnelle Reformen und schlagen dabei unter anderem eine Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung vor sowie die Wiedereinführung einer Praxisgebühr.

Wirtschaftsverband fordert schnelle Reformen

Thomas Hoppe, Bundesvorsitzender des Wirtschaftsverbands Junge Unternehmer, warnt in einer Mitteilung: „Die Bundesregierung muss noch diese Legislaturperiode notwendige Reformen in allen drei Versicherungszweigen einleiten. Anderenfalls wird sich die junge Generation einseitig aus dem Generationenvertrag verabschieden, wenn die Sozialbeiträge erst über 50 Prozent steigen.“

Dadurch werde auch die Sozialversicherung der heutigen Babyboomer-Generation nicht mehr finanzierbar sein und ihr Kollaps in erster Linie die Schwachen treffen, so Hoppe. „Ignoriert die Bundesregierung diesen Reformbedarf, sägt sie schon jetzt an dem Ast, auf dessen Tragkraft sich zig Millionen Versicherte in Deutschland verlassen.“

Rubriklistenbild: © Stefan Sauer

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