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Ruinöser Preiskampf

Verbraucher aufgepasst: Solar-Anlagen sind im Herbst 2023 besonders günstig

Wer eine Solaranlage kaufen will, für den ist jetzt die richtige Zeit gekommen. Die Preise sinken Monat um Monat – und das, obwohl die Nachfrage hoch bleibt.

Berlin – In der Solarindustrie kann gerade etwas Interessantes beobachtet werden: Die Preise sinken, obwohl die Nachfrage hoch bleibt. Nachdem im vergangenen Jahr im Zuge der Energiekrise die steigende Nachfrage zu Lieferengpässen und monatelangen Wartezeiten geführt hatten, hat sich der Trend umgekehrt. Für Interessenten sind das sehr gute Nachrichten – und Zeit, zuzuschlagen.

Preise für Solaranlagen sinken um bis zu 36 Prozent

Seit Januar 2023 sind die Preise für Solaranlagen in Deutschland laut dem Preisindex pvxchange um 30 bis 36 Prozent eingebrochen, je nach Leistung des Moduls. „Noch niemals seit Beginn der Aufzeichnungen gingen die Preise innerhalb so kurzer Zeit so deutlich in den Keller“, schreibt dazu Martin Schachinger, der Gründer und Geschäftsführer der Solarplattform. Für die Branche sei dies extrem gefährlich, es gehe „ums nackte Überleben“. Doch für Verbraucher und Verbraucherinnen sind das erstmal keine schlechten Nachrichten, wenn der Preis so in den Keller rutscht.

Schachinger erklärt in seinem Blog-Eintrag zur Lage im September 2023, wie all das passieren konnte. So müsse zunächst deutlich gemacht werden, welchen Boom die Branche seit 2020 erlebt hatte. Die Nachfrage schnellte in die Höhe, noch schneller, als der Angriffskrieg gegen die Ukraine begann und das Thema Energieunabhängigkeit in den Vordergrund rückte. Die Hersteller kamen mit der Nachfrage kaum hinterher, die Preise stiegen infolgedessen. Seit 2020 seien die Preise um 50 Prozent gestiegen, sagt Schachinger.

Mitarbeiter einer Firma montieren Photovoltaikmodule auf dem Dach eines Wohnhauses.

Um die hohe Nachfrage zu bedienen, wurden die Produktionskapazitäten erhöht. Die meisten Solaranbieter kommen aus China, die nun „fröhlich für den europäischen Markt produzierten“, so der PV-Experte. Nur haben die den Boom wohl völlig überschätzt und so viel mehr produziert, dass jetzt ein Überhang entstanden ist. Die Nachfrage bleibt zwar hoch, aber doch nicht so hoch, wie die Chinesen prophezeiten. Um ihre Ware nun loszuwerden, wird zu Dumpingpreisen verkauft – zum Vorteil für Verbraucher. Und zum Ruin für deutsche Hersteller.

Subventionen für deutsche Hersteller im Gespräch

Entsprechend denkt die Politik hierzulande offenbar darüber nach, Subventionen für deutsche Solar-Hersteller einzuführen. Sie können nicht mehr mit den chinesischen Preisen konkurrieren und bleiben entweder auf ihrer Ware sitzen, oder müssen deutlich unter den Produktionskosten verkaufen. Für viele Unternehmen ist das ruinös.

Im Sommer wurden Unternehmen nach ihrem Interesse an Subventionen befragt. „Es sind zahlreiche Skizzen fristgerecht eingegangen“, so das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Diese werden nun geprüft und später muss die EU-Kommission ihre Zustimmung geben.

Derweil warten viele Unternehmen nach Angaben von Martin Schachinger ab. Es wird gehofft, dass die Nachfrage wieder so deutlich steigt, dass ein Gleichgewicht hergestellt werden kann. In China würden die Produktionskapazitäten wieder heruntergefahren. „Alles hängt nun also davon ab, wo die Reise hingeht.“

Rubriklistenbild: © Marijan Murat/dpa

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