Handelskrieg der USA
Trump-Schock: Diese Autos werden wegen Zöllen teurer – auch VW und BMW betroffen
Nicht nur asiatische, auch deutsche Autobauer verkaufen in den USA Fahrzeuge, die nicht dort hergestellt wurden. Entsprechend alarmiert zeigen sich diese von Trumps Zöllen.
Washington – Es ist eingetreten, was die ohnehin angeschlagene Autoindustrie befürchtet hatte: Der bereits im Wahlkampf angedrohte Zoll-Hammer von US-Präsident Donald Trump trifft nicht nur China, sondern auch deutsche Fahrzeugbauer wie VW, BMW und Mercedes und die Verbraucher hart. Denn die Einführung von Zöllen auf Waren aus direkten Nachbarländern der USA sind gravierend: Die zusätzlichen Abgaben dürften die Preise und Produktionskosten erheblich in die Höhe treiben.
Trump-Schock: So hart treffen Zölle die deutsche Autoindustrie
Das ging schnell. Erst im Februar hatte Trump angekündigt, Auto-Zölle „in der Nähe von 25 Prozent“ einführen zu wollen. Bereits gestern (4. März) war es dann so weit – die neuen Import-Zölle auf Produkte aus Mexiko und Kanada sind in Kraft getreten. Sie betreffen auch insgesamt mindestens 39 in den USA verkaufte Auto-Modelle, darunter auch die deutscher Autohersteller, berichtet Business Insider mit Berufung auf Daten der National Highway Traffic Safety Administration.
Von den importierten Autos stammt zwar etwa die Hälfte aus Mexiko und Kanada, die andere Hälfte jedoch sind Einfuhren anderer großer Fahrzeugimport-Länder. Dabei handelt es sich nicht nur um die Importe asiatische Hersteller etwa aus China, sondern auch um zahlreiche deutsche Marken.
Betroffen sind danach:
BMW:
- BMW 2 Coupé/Cabrio (hergestellt in Mexiko)
- BMW M2 Coupé (hergestellt in Mexiko)
- BMW 3er Limousine (hergestellt in Mexiko)
Mercedes-Benz:
- Mercedes-Benz GLB (hergestellt in Mexiko)
Volkswagen Gruppe:
- Audi Q5/SQ5 (hergestellt in Mexiko)
- VW Jetta (hergestellt in Mexiko)
- VW Taos (hergestellt in Mexiko)
- VW Tiguan (hergestellt in Mexiko)
Zölle für „grenzüberschreitende“ Autoteile treiben Preise in die Höhe
Laut einer Analyse des US-Autoportals Edmunds werden nur 27,8 Prozent der in den USA verkauften Fahrzeuge von VW im Inland hergestellt. Immerhin 36,5 Prozent sind es bei Mercedes-Benz und 42,7 Prozent der in den USA verkauften BMW-Modelle werden danach auch in den USA gefertigt.
Doch die Folgen für die Hersteller reichen weiter – denn viele Teile von vollständig in den USA gebauten Modelle sind importiert. Im Februar präsentierte Patrick Anderson von der Anderson Economic Group eine Studie, in der die Kostensteigerungen für bestimmte in den USA hergestellte Fahrzeugmodelle aufgeschlüsselt wurden. Danach könnten die Zölle die Herstellungskosten je nach Fahrzeug um 4.000 bis über 10.000 Dollar pro Auto in die Höhe treiben.
VW startet Notfallplan als Reaktion auf US-Zölle: Dringender Appell an Trump
Volkswagen hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen der Zölle abzufedern. Wie die dpa berichtet, teilte Volkswagen of America in Reston mit.: „Als Reaktion auf die neuen Zölle aktivieren wir einen umfassenden Notfallplan, um unsere Geschäfte, Lieferketten, Händler und Verbraucher zu schützen.“
Die deutsche Wirtschaftsleistung würde 2025 um 0,1 Prozent und 2026 um 0,4 Prozent geringer ausfallen, sollten die USA an den angedrohten oder bereits verhängten Strafzöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China festhalten.
VW prüfe aktuell, wie die Produktion und der Import in den USA angepasst werden könnten, um Engpässe zu vermeiden. Der Konzern richtete auch einen dringenden Appell an Trump: „Wir fordern die US-Regierung nachdrücklich auf, ihre Entscheidung zur Einführung von Zöllen zu überdenken, die sich bereits auf amerikanische Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und Familien im ganzen Land auswirkt.“
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US-Zölle auf Autos: Warum deutsche Hersteller und Verbraucher betroffen sind
VW betreibt in Mexiko in Puebla ein großes Werk, das auch Modelle für den US-Markt produziert, andere Modelle werden zwar im VW-Werk in Chattanooga gefertigt, das aber auch Komponenten aus Mexiko bezieht, die nun ebenfalls mit Zöllen belegt werden. Ähnliches gilt für BMW, die im mexikanischen San Luis fertigt, sowie Mercedes-Benz.
Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln erklärt, dass die neue Zollpolitik Deutschland hart treffen könnte, vor allem die Autoindustrie – denn Deutschland stehe fast für 60 Prozent der EU-Autoexporte in die USA: „Die deutsche Wirtschaftsleistung würde 2025 um 0,1 Prozent und 2026 um 0,4 Prozent geringer ausfallen, sollten die USA an den angedrohten oder bereits verhängten Strafzöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und China festhalten.“
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