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„Große wirtschaftliche Entwicklungen“

Putin lockt westliche Firmen nach Russland – durch Hilfe von Trump?

Viele westliche Unternehmen haben Russland verlassen. Jetzt sollen sie zurückkehren, speziell die aus den USA. Offenbar finden Gespräche statt.

Moskau – Unter US-Präsident Donald Trump findet derzeit eine enorme Annäherung zwischen den USA und Russland statt. Einer der Chef-Ökonomen des Kreml-Chefs Wladimir Putin hatte bereits angedeutet, dass die beiden Großnationen zum Beispiel in der Arktis kooperieren könnten. Gleichzeitig äußerten russische Ökonomen bereits die Hoffnung, dass US-Firmen nach Russland zurückkehren könnten.

West-Firmen sollen Russlands Wirtschaft stärken – Trump kündigt „große“ Entwicklungen an

Offenbar bemüht sich der Kreml verstärkt darum, dass westliche Unternehmen nach dem großen Exodus nach Russland zurückkehren. Im Zuge des Ukraine-Kriegs, teilweise motiviert durch Angst vor Sanktionen, teils durch Idealismus, hatten Hunderte West-Unternehmen Russland verlassen und die dortige Wirtschaft stark geschwächt. Teils konnten russische Unternehmen die Geschäfte einfach übernehmen, teils aber fehlte schlichtweg das Know-how.

Donald Trump verlässt die Marine 1 (Symbolfoto). Viele westliche Unternehmen haben Russland verlassen. Jetzt sollen sie zurückkehren, speziell die aus den USA. Offenbar finden Gespräche statt.

Das scheint auch der russische Präsident Wladimir Putin bemerkt zu haben. Obwohl es von Anfang an hieß, dass Russland die westlichen Maßnahmen nicht allzu schwer treffen würden, drohte Russland früh damit, die Assets der betroffenen Unternehmen in Russland festsetzen zu wollen, und hatte den Exit von West-Unternehmen außerdem mit zusätzlichen Steuern belegt. In einigen Branchen hatte das erhebliche Kosten verursacht. Zum Beispiel hatte Russland Dutzende von quasi gestohlenen Flugzeugen westlicher Hersteller zurückkaufen müssen.

Einem Bericht der Financial Times zufolge rufen russische Akteure nun gezielt West-Unternehmen an, um eine Rückkehr auf den russischen Markt zu verhandeln. Eines der betroffenen Unternehmen wollte nicht namentlich genannt werden. Diese Entwicklung ist ein Symptom der aktuellen Annäherung zwischen den USA und Russland, die kurz nach einem Treffen zwischen US-amerikanischen und russischen Offiziellen im saudi-arabischen Riad begonnen hatte. Ende Februar hatte Trump über seine Social-Media-Plattform Truth Social mitgeteilt, dass er sich mitten in „ernsthaften Diskussionen“ mit Putin befinde, bei denen es um „große wirtschaftliche Entwicklungen“ gehe, die eben die Achse USA-Russland beträfen.

Russland fördert Rohstoffe in der Ukraine – Disput um Rohstoff-Deal

Was genau dahintersteckt, ist nicht bekannt. Allerdings befinden sich die USA derzeit mit der Ukraine in einem Disput über einen wichtigen Rohstoff-Deal, bei dem es auch um den Verkauf von seltenen Metallen und Mineralien geht. Hier hat auch Russland Interesse angemeldet – aus dem Grund, dass der Kreml 2022 gezielt die Regionen in der Ukraine erobert hatte, in denen bereits wichtige Rohstoffe ausgebeutet werden. Russische Vertreter hatten im Rahmen der Verhandlungen um den Deal angedeutet, dass die USA die Ukraine hier gar nicht bräuchten.

Stattdessen könnte das Land diese Rohstoffe aus Russland kaufen, da gebe es ohnehin größere Mengen. Russland zeigte sich auch dazu bereit, die Ressourcen verkaufen zu wollen, die es in den besetzten Gebieten in der Ukraine abbaut.

Zwischen Exit-Tax und Enteignung – West-Unternehmen kommen nur schwer von Russlands Wirtschaft los

Für westliche Unternehmen gab es im Ukraine-Krieg kaum eine wirtschaftlich richtige Handlungsweise. Wer in Russland blieb, riskierte politische Ränkespiele, Enteignungen und Sanktionen. Gleichzeitig aber profitiert Russland von den Erzeugnissen oder der Produktivität der verbleibenden Unternehmen. Ein Beispiel dafür ist die Raiffeisen Bank International AG (RBI) mit Hauptsitz in Wien. Sie hatte sich dazu entschieden, zu bleiben, und soll über einen komplexen Weg angeblich direkt die russische Kriegsmaschinerie unterstützt haben. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg soll der russische Ableger der Bank in Geschäfte mit Firmen verwickelt gewesen sein, die militärische Produkte herstellen.

Und wer das Land verlassen wollte, stieß schon kurz nach Kriegsbeginn an Wladimir Putins Exit-Tax. Dabei handelt es sich um Sonderzahlungen, die alle Unternehmen leisten müssen, um ihre Geschäfte in Russland zu terminieren. Außerdem schrieb der Kreml fest, dass beim Verkauf von Unternehmens-Assets deftige Rabatte fällig werden. Als einer der größten Verlierer gilt dabei BlackRock – der Konzern hatte nach FT-Informationen 17 Milliarden US-Dollar beim Exit verloren.

Wie geht es weiter? Kirill Dmitrijew, einer von Putins Top-Ökonomen, gab zu verstehen, dass westliche Unternehmen innerhalb weniger Monate bereits wieder russische Operationen starten könnten. Er gab an, dass West-Firmen durch den Exit rund 324 Milliarden US-Dollar verloren hätten. Die Kyiv School of Economics widersprach dem und gehen eher von 167 Milliarden US-Dollar an Verlusten aus.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Francis Chung - Pool via CNP

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