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Energiekrise

Deutsche zahlen zu viel für Strom: Wie sich das vermeiden lässt

Viele Deutsche zahlen zu viel für ihren Stromtarif. Es geht um Milliarden Euro. Dafür gibt es jedoch eine einfache Lösung.

Berlin – Energie kostet die Deutschen immer mehr. Das hat mehrere Gründe – einer davon ist der Ukraine-Krieg. Seitdem das russische Gas nicht mehr fließt, leidet die Wirtschaft unter einer Energiekrise. Der andere Grund sind die Verbraucher selbst. Allzu oft ließe sich eigentlich Energie sparen, aber die Deutschen nutzen ihre Möglichkeiten nicht.

Teure Stromtarife – Vergleichsportal deckt Mehrkosten auf

5,5 Milliarden Euro – so viel bezahlen deutsche Verbraucher mehr für ihren Stromtarif als sie müssten. Das fand eine Analyse des Vergleichsportals Verivox heraus, die den Funke-Zeitungen vorliegt. Rund ein Viertel der Haushalte in Deutschland, so berichtete das Portal, bezieht über den Grundversorgungstarif des örtlichen Versorgers seinen Strom. Das sei die „mit Abstand teuerste Tarifgruppe“, hieß es von Verivox. Rund zehn Millionen Haushalte kümmern sich nicht um den Wechsel ihres Stromanbieters oder um einen günstigeren Tarif beim aktuellen Versorger.

Ein Stromzähler (Symbolfoto). Viele Deutsche zahlen zu viel für ihren Stromtarif. Es geht um Milliarden. Dafür gibt es jedoch eine einfache Lösung.

Üblicherweise erhalten alle Haushalte, die sich beim Hausbau oder beim Einzug nicht um ein günstiges Angebot kümmern, ihren Strom aus dem Grundversorgungstarif des örtlichen Versorgers. Im bundesweiten Durchschnitt kostet der Strom in solchen Basistarifen 44,36 Cent pro Kilowattstunde. Das Portal gab an, dass der Preis im günstigsten verfügbaren Tarif mit Preisgarantie bei etwa 24,7 Cent pro Kilowattstunde liegt. Für Deutsche würde das eine Ersparnis von rund 44 Prozent bedeuten.

Unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur hatte Verivox berechnet, wie viel die deutschen Haushalte für die Grundversorgung bezahlten – im Jahr 2024 sind das (unter der Annahme, dass Deutsche 27,9 Milliarden Kilowatt an Strom beziehen) 12,4 Milliarden Euro. Im günstigsten Tarif würden sie 6,9 Milliarden Euro bezahlen, was am Ende die 5,5 Milliarden Euro Different ergibt.

Anbieterwechsel würde Kosten senken, aber Deutsche tun es nicht

Diesen Mehrkosten könnten deutsche Haushalte mit einem einfachen Mittel umgehen: Entweder könnten sie den Anbieter wechseln oder sich einen günstigeren Tarif aussuchen, wenn sie beim bisherigen Anbieter bleiben wollen. Das tun sie jedoch in der Mehrheit nicht. Für die Anbieter ist das ein Zeichen dafür, mit den bisherigen Praktiken so weiterzumachen. „Solange Menschen diese hohen Preise zahlen und sich nicht beschweren, wird es die weiter geben“, zitierte die Wirtschaftswoche Mathias Mier, Energieökonom des Ifo-Instituts. „Wie viel aktuell für Strom gezahlt wird, hängt vom Wechselwillen der Verbraucherinnen und Verbraucher ab.“

Das Problem dabei: Viel zu wenige Deutsche wechseln ihren Stromliefervertrag, weil sie schlichtweg nicht wissen, dass das überhaupt geht. Mier spricht hier von einem „Energie-Analphabetismus“. Seiner Meinung nach können Stromfirmen die Verbraucher „schröpfen ohne Ende“, wenn sie nicht auf Marktbedingungen reagieren. Dabei lohne sich ein Wechsel je nach Tarif enorm. Die Verbraucherzentrale wies zudem auf das Sonderkündigungsrecht hin, das Stromkunden bei Preisänderungen haben. Bei einer möglichen Erhöhung des Strompreises sollten Verbraucher stets einen Anbieterwechsel in Betracht ziehen.

Strompreise liegen zu hoch: Hier sollten Sie einen Wechsel prüfen

Aktuell liegen die Preise für Heizen, Strom und Tanken rund 41 Prozent über dem Vorkrisenniveau (Anfang 2021). Dabei ging das Portal von einem Drei-Personen-Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden aus. Für Energie (also auch Heizkosten und Sprit) zahlte dieser durchschnittliche Haushalt 1.524 Euro mehr als noch im Februar 2021.

Beim Strom sind es unter anderem die Anstrengungen in der Energiewende, die die Kosten hochtreiben. Erst im April hatten die Netzbetreiber die Kosten erhöht, der Anbieter Amprion hatte gar eine Verdopplung seiner Entgelte angekündigt. Als Grund dafür nannte das Unternehmen den Wegfall eines vorher angekündigten Regierungszuschusses. Durch die Krise im Haushalt entfiel ein Zuschuss in Höhe von 5,5 Milliarden Euro.

„Da viele Neuverträge für Strom und Gas aktuell kostengünstiger sind, sollten Verbraucher prüfen, ob sie nicht zu einem guten und günstigeren Anbieter wechseln können“, zitierte die Deutsche Presseagentur (dpa) Ramona Pop, die Vorständin des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Dabei müssten sie unbedingt die Seriösität des Anbieters prüfen. (Laernie mit dpa)

Rubriklistenbild: © Patrick Pleul/dpa

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