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Bezahlbare E-Mobilität

Volkswagen: Startet VW-Tochter mit günstigem Elektroauto durch? „Gibt immer Raum für Träume“

Neues Leben statt Beerdigung: Die Marke Seat hat bei Volkswagen doch eine größere Zukunft, verdeutlicht ein Bericht. Im Fokus steht ein Elektroauto zum Kampfpreis.

Wolfsburg/Martorell – Es ist nicht lange her, da wurde bereits der Abgesang der Marke Seat eingestimmt. Die Gerüchte basierten auf Äußerungen des Aufsichtsratsvorsitzenden (und VW-Markenchef) Thomas Schäfer, der die Zukunft des spanischen Herstellers eher als Anbieter von Mobilitätsleistungen sah. Die südeuropäische Kompetenz im Fahrzeugbau sollte demnach der Marke Cupra übertragen werden.

Doch hat sich das Blatt im Hause Volkswagen offenbar gewendet, geht es nach einem Bericht der britischen Plattform Autocar: Demnach habe die Marke Seat auch als Autobauer eine Zukunft - und trete mit einem bezahlbaren E-Auto in Erscheinung.

Volkswagen: Seat plant günstiges Elektroauto – Pendant zum VW ID.1

Die Planungen bei VW drehen sich um ein günstiges Elektroauto, das mit Seat-Emblem auf den Markt kommt. Dabei handele es sich um eine noch preiswertere Ausführung des Elektro-Kleinstwagens VW ID.1. Optimalerweise kommt der Wolfsburger noch 2026 auf den Markt, kurz darauf könnte der spanische Ableger folgen.

Dem Bericht zufolge sind die Absichten von VW-Manager Thomas Schäfer damit hinfällig, dass Seat künftig keine Modelle mehr anbietet. Laut Marcus Gossen, Chef von Seat und Cupra in Großbritannien, werde „Seat in fünf Jahren ein Auto haben“. 

Bereits im Herbst des vergangenen Jahres ließen Äußerungen von Seat-Markenchef Wayne Griffiths darauf schließen, dass die spanische Traditionsmarke auch künftig Autos herstellt. Zu den nötigen Voraussetzungen erklärte der CEO: „Dafür brauchen wir eine andere Elektro-Plattform und auch günstigere Batterien.“

Elektroauto-Produktion bei Volkswagen: Entgegen ursprünglicher Berichte hat die VW-Tochter Seat offenbar eine Zukunft.

Seat: Auch Volkswagen-Tochter plant ein günstiges Elektroauto

Wenn in wenigen Jahren der potenzielle VW ID.1 als Nachfolger des kleinen e-Up startet, dürften die technologischen Rahmenbedingungen Realität sein. Dass Volkswagen überhaupt die Entwicklung eines neuen Einstiegsstromers in diesem Segment plant, verriet der Autocar kürzlich Kai Grünitz, Chef dieser Sparte. Währenddessen würde der kleinste Elektro-Seat die Modellreihe Seat Mii Electric beerben.

Ein derartiger Schritt wäre die Rückkehr zur altbekannten Strategie, ein Konzernmodell über mehrere Automarken auf der gleichen Plattform anzubieten. Dem Bericht nach sei bei VW die Erkenntnis gereift, dass Skaleneffekte die einzige Möglichkeit sind, ein hochwertiges, aber wenig lukratives Elektroauto wie den ID 1 zu rechtfertigen.

„Wir arbeiten hart daran, das richtige Einstiegsniveau für den Konzern zu schaffen, und die Führung dafür liegt bei Seat SA in Spanien“, wird Seat-Manager Gossen weiter zitiert. Auch für den Skoda Citigo Elektro ist ein entsprechender Ersatz mehr wahrscheinlich als denkbar.

E-Autos von Volkswagen: Seat-Manager träumt von Einstiegsstromer

Als Konzernbruder des VW ID.1 könne der neue Seat noch unter den angepeilten 20.000 Euro des Wolfsburgers kosten, basierend auf einer maßgeschneiderten Plattform. Im Hinblick auf die Kosten hält die Entwicklung eine Herausforderung bereit: Auf große Infotainment-Bildschirme sowie größere Reichweiten werden Käufer zugunsten eines niedrigen Einstiegspreises verzichten müssen.

Top 10 Neuzulassungen: Die beliebtesten Elektroautos der Deutschen im Jahr 2023

Fahraufnahme eines Mini SE
Platz 10 – Mini Cooper E/SE: 13.953 Neuzulassungen im Jahr 2023 reichten Mini für den Einzug in die Stromer-Top-10. Der Cooper E/SE sicherte sich im Jahres-Ranking den zehnten Platz. © Mini
Ein BMW iX1
Platz 9 – BMW iX1: Die vollelektrische Version des BMW X1 wurde im vergangenen Jahr 14.694-mal neu zugelassen. Damit landet der iX1 auf dem neunten Rang im Jahres-Ranking 2023. © BMW
Ein Tesla Model 3
Platz 8 – Tesla Model 3: Der US-Hersteller Tesla sicherte sich mit seinem Model 3 den achten Platz im Ranking. Laut KBA kam der Stromer 2023 in Deutschland auf 15.865 Neuzulassungen. © Imagebroker/Imago
Fahraufnahme eines Cupra Born
Platz 7 – Cupra Born: Einst ein Seat-Ableger, inzwischen eine eigene Marke: Der vollelektrische Cupra Born wurde im vergangenen Jahr laut KBA 17.464-mal neu zugelassen – und landete damit auf Rang 7. © Cupra
Fahraufnahme eines Audi Q4 e-tron
Platz 6 – Audi Q4 e-tron: Laut KBA kam der Audi Q4 e-tron im Jahr 2023 auf 18.061 Neuzulassungen. Damit erreichte der Ingolstädter den sechsten Platz im Ranking. © Audi
Ein VW ID.3
Platz 5 – VW ID.3: Noch vor den zum Konzern gehörenden Marken konnte sich ein „eigenes“ VW-Produkt platzieren: Mit 22.270 Neuzulassungen im Jahr 2023 sicherte sich der VW ID.3 den fünften Rang. © VW
Fahraufnahme eines Fiat 500e
Platz 4 – Fiat 500e: Laut KBA wurde der Elektroflitzer Fiat 500e im Jahr 2023 in Deutschland 22.608-mal neu zugelassen – das reicht für den vierten Platz. © Fiat
Ein Skoda Enyaq
Platz 3 – Škoda Enyaq: Auch auf dem dritten Platz findet sich eine Marke aus dem VW-Reich: 23.498-mal wurde das E-SUV Škoda Enyaq im vergangenen Jahr neu zugelassen. © Škoda
Ein VW ID.4
Platz 2 – VW ID.4/ID.5: Für die erfolgsverwöhnten Wolfsburger reichte es nur für den Vize-Titel des Jahres 2023. 36.353 Neuzulassungen der E-Modelle ID.4 (Foto) und ID.5 zählte das KBA im vergangenen Jahr. © VW
Ein Tesla Model Y auf einer Messe
Platz 1 – Tesla Model Y: Eine Titelverteidigung ist nie einfach – doch Tesla hat es geschafft. Wie schon im Jahr 2022 konnte sich das Model Y auch im Jahr 2023 den Spitzenplatz bei den Neuzulassungen (45.818) in Deutschland sichern.  © Pond5 Images/Imago

Konkret bestätigen wollte Gossen das kleine Seat-E-Auto zwar nicht, erklärte jedoch, dass es “immer Raum für Träume“ gibt. Dabei ist es denkbar, dass der Strategiewechsel auch mit der gestiegenen Konkurrenz bei bezahlbarer E-Mobilität zu tun hat: Die Neuwagenpreise für Stromer sind zuletzt gesunken, außerdem gibt es immer mehr günstige Elektroautos im Kleinst- und Kleinwagensegment, darunter von Stellantis und Renault. (PF)

Rubriklistenbild: © IMAGO / Uwe Meinhold

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