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Fatale Entscheidungen der Kunden

Umsatzausfälle in Millionenhöhe – Auto-Zulieferer ist insolvent

Der Zulieferer SD Automotive ist wegen rückläufiger Abrufe der Autohersteller pleite. Der Geschäftsbetrieb läuft zunächst uneingeschränkt weiter.

Osnabrück - Nicht nur die deutschen Autohersteller durchleben schwierige Zeiten, auch die Zulieferbranche ist betroffen. Große Unternehmen wie Bosch oder ZF Friedrichshafen reagieren mit Personalabbau. Einige kleinere Unternehmen mussten dagegen bereits Insolvenz anmelden. Dazu gehören Allgaier, Dr. Schneider und Kamei.

Autozulieferer SD Automotive ist insolvent: Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter

Nun hat es einen weiteren Automobilzulieferer erwischt. SD Automotive, ein Spezialist für Werkzeug-, Prototypen-, Konzept- und Karosseriebau aus Georgsmarienhütte, hat beim Amtsgericht Osnabrück Insolvenzantrag gestellt. Zum Insolvenzverwalter wurde Stefan Meyer von der Ulmer Kanzlei Pluta Rechtsanwalts GmbH bestellt. Es ist bereits die zweite Insolvenz nach 2019. Damals konnte nach dem Einstieg der Beteiligungsgesellschaft NBank Capital bei SD Automotive das Unternehmen fortgeführt werden.

SD Automotive ist zum zweiten Mal insolvent

Der Geschäftsbetrieb läuft derzeit uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der 174 Mitarbeiter sind von Februar bis April über das Insolvenzgeld gesichert. „Wir werden in den kommenden Tagen Gespräche mit allen Beteiligten führen, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und um alle vorhandenen Sanierungsoptionen wahrnehmen und nutzen zu können“, zitiert die Automobilwoche Insolvenzverwalter Meyer. Er sei zuversichtlich, zusammen mit einer motivierten Belegschaft und einer kooperativen Geschäftsführung gute Lösungen zu finden. So soll möglichst schnell nach Investoren gesucht werden.

Tschüss Auto-Zwerge: Zehn kleine Fahrzeuge, die aus Städten verschwinden

Ein Ford Ka
Ford Ka: Mit dem Ka versuchte sich Ford ab dem Jahr 1996 in der Klasse der Kleinstwagen. 2009 kam in Deutschland die zweite Generation auf den Markt – und die war gleichzeitig auch die letzte. Im April 2016 endete die Produktion. © Ford
Ein Audi A1
Audi A1: Die zweite Generation des Audi A1 kam deutlich bulliger daher als die erste, die ab dem Jahr 2010 auf Kundenfang ging – dennoch zogen die Ingolstädter inzwischen einen Schlussstrich. Der Kleinwagen soll wie der Q2 keinen Nachfolger mehr bekommen und läuft voraussichtlich im Jahr 2025 aus. © Audi
Ein BMW i3
BMW i3: Den BMW i3 gab es in zwei Varianten: Als reines Elektroauto und in einer Version mit Range Extender. Auch für den Münchner Kleinwagen, bei dem viel teures Carbon zum Einsatz kam, blieb es bei einer Generation: Im Sommer 2022 wurde die Produktion eingestellt. © BMW
Ein Citroën C1
Citroën C1: Im Jahr 2005 kam die erste Generation des Citroën C1 auf den Markt, die baugleich mit dem Toyota Aygo und dem Peugeot 107 war. Der Nachfolger des Kleinstwagens startete 2014 – doch wie für so viele andere Kleine war ebenfalls im Jahr 2022 Schluss. © Citroën
Ein Opel Karl
Opel Karl: Benannt nach Carl von Opel (einem Sohn des Firmengründers Adam Opel), war der Kleinstwagen vor allem durch seinen günstigen Basispreis von rund 9.500 Euro zum Marktstart 2015 attraktiv. Erhältlich war der Karl lediglich mit einem 75 PS starken 1,0-Liter-Dreizylinder. Doch auch für ihn war schon 2019 wieder Schluss: Ein Grund dafür waren angeblich die immer strenger werdenden Abgasvorschriften. © Opel
Ein Suzuki Celerio
Suzuki Celerio: Dem Suzuki Celerio war in Deutschland nur eine kurze Karriere gegönnt: Ab 2014 war der Kleinstwagen hierzulande erhältlich. Bereits fünf Jahre später war Feierabend: Die Japaner nahmen den Kleinen in der Bundesrepublik vom Markt. In asiatischen und afrikanischen Märkten ist der Celerio jedoch weiterhin erhältlich. © Suzuki
Ein Smart Fortwo
Smart Fortwo: Als praktisches Stadtauto fuhr sich der Smart Fortwo ab dem Jahr 1998 in die Herzen vieler Autobesitzer. Inzwischen ist die dritte Generation des Zweitürers auf dem Markt – doch 2024 soll die Produktion eingestellt werden. Einen Smart wird es aber weiterhin geben: Der #1 wird ist ein viertüriges Elektro-SUV, das in China gebaut wird. © Smart
EIn Peugeot 108
Peugeot 108: Das Schwestermodell des Toyota Aygo und des Citroën C1 ging im Jahr 2014 an den Start. Es blieb bei nur einer Generation: Im Jahr 2022 lief die Produktion des Kleinstwagens in Tschechien aus.  © Peugeot
Ein Ford Fiesta
Ford Fiesta: Der Ford Fiesta bewegte ganze Generationen von Fahranfängern – im Jahr 1976 kam er erstmals auf den Markt. Inzwischen rollt die achte Generation des Kleinwagens vom Band, doch es wird die Letzte sein: Im Sommer 2023 wird die Produktion des Ford Fiesta eingestellt. © Ford
Ein Opel Adam
Opel Adam: Der Zwerg aus Rüsselsheim war durchaus beliebt bei den Kunden – trotzdem war im Jahr 2019 für den Adam (benannt nach dem Firmengründer Adam Opel) Schluss. Grund war angeblich der Wechsel der Marke Opel von GM in den heutigen Stellantis-Konzern. © Opel

Autozulieferer SD Automotive ist insolvent: Ursache sind hohe Umsatzverluste durch Kundenentscheidungen

Als Grund für die aktuelle Situation nennt der Meyer „unter anderem hohe Umsatzverluste, die auf Entscheidungen der Kunden zurückzuführen sind.“ So seien Serienaufträge beendet, Abrufe reduziert und neue Projekte zeitlich verschoben worden. „Diese Umsatzausfälle in Höhe mehrerer Millionen Euro haben unweigerlich zu Liquiditätsschwierigkeiten geführt, die nicht kurzfristig außerhalb eines Verfahrens kompensiert werden konnten“.

Rubriklistenbild: © SD Automotive

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