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Über 50 Jahre nach der Gründung
Nächste Insolvenz: Traditionsunternehmen in der Autobranche ist pleite
Der Erfinder von Dachboxen, Kopfstützen und Spoiler ist insolvent. Der traditionsreiche Autozubehör-Spezialist beklagt Kaufzurückhaltung wegen der Inflation.
Wolfsburg - Die Pleitewelle in Deutschland hat ein weiteres Traditionsunternehmen erfasst. Wie die WirtschaftsWoche berichtet, hat die Firma Kamei beim Amtsgericht Wolfsburg Insolvenz angemeldet. Der Autozubehör-Spezialist ist vor allem für seine Dachboxen bekannt. Zum Sortiment gehören aber auch Schutzfolien, Mittelarmlehnen, Kleiderbügelhalter oder der berühmte Schaltknauf in Golfball-Optik.
Autozubehör-Spezialist Kamei meldet Insolvenz an: Hauptursache sind hohe Materialkosten
Ursache für die Insolvenz sind dem Unternehmen zufolge vor allem die hohen Materialkosten infolge des Ukraine-Krieges. Diese hätten nicht an die Kunden weitergegeben werden können. Außerdem habe sich die Einführung eines neuen Produkts verzögert und die Verhandlungen mit Automobilherstellern seien schleppend verlaufen. Darüber hinaus sei die Auftragslage in der sonst starken Sommersaison schwach gewesen. Als möglichen Grund nennt Kamei eine inflationsbedingte Kaufzurückhaltung.
Es besteht jedoch noch Hoffnung. Laut Justus von Buchwaldt von der Kanzlei BBL, der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, läuft der Geschäftsbetrieb in vollem Umfang weiter. „Alle Aufträge werden wie gewohnt weiterbearbeitet, es wird weiter gefertigt und ausgeliefert“, sagte von Buchwaldt der WirtschaftsWoche. Um eine Sanierung zu realisieren, sei nun der Einstieg eines Investors oder die Aufstellung eines Insolvenzplans denkbar.
Firmengründer entwickelte Kopfstütze und Spoiler
Kamei ist ein Familienunternehmen, das 1952 von Karl Maier, einem ehemaligen Konstrukteur für Innenausstattung bei VW, gegründet wurde. Das Unternehmen spezialisierte sich zunächst auf Interieurzubehör. Dazu gehörte die „Schlummerrolle“, die zur Sicherheitskopfstütze weiterentwickelt wurde.
1953 erfand Maier das sogenannte „Tiefensteuer“. Damit wollte er dem unruhigen Fahrverhalten des VW Käfer bei höheren Geschwindigkeiten entgegenwirken. Das aerodynamische Hilfsmittel ist heute besser bekannt als Spoiler.
Die zehn hässlichsten Autos aller Zeiten: Design-Sünden der Hersteller
1955 entwickelte Maier den Vorläufer der heutigen Dachbox. Dabei handelte es sich um eine flatterfreie Schutzhülle mit Gepäckträger. Die Nachfrage nach Gepäckträgern sei „überwältigend“ gewesen, heißt es auf der Homepage von Kamei.
Autozubehör-Spezialist Kamei meldet Insolvenz an: Größter Kunde ist der VW-Konzern
Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen mit 42 Beschäftigten einen Umsatz von rund sechs Millionen Euro. Das Unternehmen ist ein klassischer Familienbetrieb, der in dritter Generation von Thomas Meier, einem Enkel des Firmengründers, geführt wird. Der größte Kunde ist der VW-Konzern.