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Neue Prognose

Rentensteigerung könnte überraschend höher ausfallen: Rentnern könnte im Juli eine Überraschung drohen

Vor dem Koalitionsbruch hatte die Deutsche Rentenversicherung eine Rentenerhöhung von 3,5 Prozent vorhergesagt. Doch sie ändert ihre Prognose aufgrund neuer Entscheidungen.

Würzburg – Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) erwartet durch den Anstieg des Pflegebeitrags im neuen Jahr eine höhere Rentenanpassung im Juli 2025, als bisher prognostiziert. Erst am Freitag (8. November) war der Rentenversicherungsbericht für 2024 publik geworden, darin hatte die DRV eine Rentenanpassung von 3,5 Prozent errechnet. Diese wird nach Angaben der Bundesvorsitzenden des Bundesvorstands der DRV, Anja Piel, nun 0,1 Prozent höher ausfallen, als zuvor gedacht. Es gibt also etwas mehr Rente, als bisher prognostiziert.

Rentenerhöhung 2025 fällt wohl höher aus - das liegt am Pflegebeitrag

Grund für die höhere Anpassung ist die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) veranlasste Anpassung des Pflegebeitrags ab Januar 2025. Diese wurde ebenfalls am vergangenen Freitag verkündet. Die Erhöhung um 0,2 Prozent für die Pflege sei notwendig, um eine Zahlungsunfähigkeit der Pflegeversicherung im neuen Jahr zu verhindern. Die Pflegeversicherung wird ab 1. Januar 2025 für Kinderlose 4,2 Prozent betragen, für Eltern sind es dann 3,6 Prozent des Bruttolohns.

Wie Anja Piel bei einem Vortrag zu den Finanzen der DRV am Mittwoch (13. November) in Würzburg erläuterte, bedeutet diese Anpassung der Pflegebeiträge auch eine höhere Rentenanpassung im Jahr 2025. Denn Rentner und Rentnerinnen zahlen den vollen Beitragssatz für die Pflege - und zahlen nicht nur die Hälfte, wie es bei Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen der Fall ist. Zum 1. Juli würden die Netto-Renten durch diesen höheren Pflegebeitrag aber unter das gesetzlich vorgeschriebene Niveau von 48 Prozent fallen. „Bei einer Anhebung um 0,2 Prozentpunkte zum 1. Januar 2025 würde die Rentenanpassung am 1. Juli um rund 0,1 Prozentpunkte höher ausfallen“, so Piel.

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Rentner zahlen Pflegebeitrag nicht zum 1. Januar 2025 - sondern erst später

Der höhere Pflegebeitrag gilt für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen voraussichtlich ab 1. Januar 2025. Doch für Rentner und Rentnerinnen gilt das nicht. „Für 22 Millionen betroffene Renten kann eine Anhebung des Beitragssatzes zur Pflegeversicherung ausschließlich dann in einem vollautomatisierten Verfahren zum 1.1.2025 oder zum 1.7.2025 umgesetzt werden, wenn der neue Beitragssatz, wie in der Vergangenheit auch, mit einem zeitlichen Vorlauf von drei Monaten vorliegt“, so Anja Piel in Würzburg. Diese Drei-Monats-Frist ist für eine Erhöhung zum 1. Januar schon abgelaufen. Daher wird der höhere Pflegebeitrag für Rentner und Rentnerinnen erst zum 1. Juli 2025 erstmals fällig. Das geschieht dann mit der Rentenerhöhung.

Münchner Rentner beim Stadtbummel.

Was Rentenbeziehende ebenfalls wissen müssen: Die Pflegebeiträge werden im Juli dann rückwirkend für die Monate Januar bis Juli abgezogen. Das heißt: Wenn die Rentenerhöhung dann kommt, werden zugleich 1,2 Prozent (6 x 0,2 Prozent) einbehalten, um die rückwirkenden Pflegebeiträge zu entrichten. Die erste Rentenerhöhung im Juli fällt daher 1,2 Prozent niedriger aus, bevor die Rentner und Rentnerinnen dann die Erhöhung wirklich spüren.

Abweichungen von der aktuellen Schätzung zur Rentenerhöhung 2025 sind übrigens sehr wohl möglich – etwa wenn sich die Konjunktur und die Löhne anders entwickeln als erwartet. So war vor einem Jahr ein Renten-Plus von lediglich 3,5 Prozent prognostiziert worden – am Ende waren es wie gesagt dann doch 4,57 Prozent. Langfristig könnten die Renten im Vergleich zu den Gehältern der Erwerbstätigen jedoch sinken, nachdem Hubertus Heil das Scheitern seiner Rentenreform eingeräumt hat.

Rubriklistenbild: © IMAGO

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