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Festsetzung des Rentenniveaus

Rentenpaket II: Die Jahrgänge, die durch die Reform Nachteile erleiden

Ein Rentner sitzt neben einem Kind auf einem Mauervorsprung. (Symbolfoto)
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Das Rentenpaket II ist eine der größten Reformen der Ampel. Neue Berechnungen der ifo Niederlassung Dresden zeigen, dass es bei den geplanten Maßnahmen auch Verlierer geben wird. (Symbolfoto)

Das Rentenpaket II ist eine der weitreichendsten Reformen der Ampel. Jüngste Berechnungen der ifo Niederlassung Dresden weisen darauf hin, dass es bei den angedachten Maßnahmen auch Verlierer geben wird.

Berlin – Es ist eine Reform, die wohl für Gewinner und Verlierer sorgt: Das von der Ampel-Koalition beschlossene Rentenpaket II ist Gegenstand heftiger Debatten. Befürworter argumentieren, dass die Maßnahmen für eine stabile Rente essenziell sind, Kritiker bemängeln, dass jüngere Generationen zu stark belastet werden.

Neue Berechnung: Beim Rentenpaket II profitieren Ältere und Jüngere verlieren

Mit dem von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) vorgestellten Rentenpaket II soll das Sicherungsniveau bei der Rente in Zukunft bei 48 Prozent fixiert werden. Bis Mitte der 2030er-Jahre will die Regierung zudem mindestens 200 Milliarden Euro aus Bundesmitteln am Kapitalmarkt anlegen. Aus den Erträgen sollen Beitragsanstiege abgedämpft werden, die künftig auf Erwerbstätige zukommen werden. Die Pläne sollen im Herbst in Bundesrat und Bundestag beschlossen werden.

Nun gibt es neue Berechnung des ifo Instituts zur geplanten Reform. Laut der ifo Niederlassung Dresden werden die Kosten der Festschreibung des Rentenniveaus allein der erwerbsfähigen Generation aufgebürdet. Personen im Rentenalter und solche, die demnächst in Rente gehen, werden hingegen bessergestellt, so das Institut laut Mitteilung. Dies gelte auch unter der Berücksichtigung, dass die jetzt jüngeren Erwerbstätigen künftig von dem höheren Rentenniveau profitieren könnten. 

„Unsere Berechnungen zeigen, dass alle Altersgruppen, die jünger als 26 Jahre sind, zu den Verlierern der Rentenreform gehören. Ihre zusätzlichen Beitragszahlungen übersteigen ihre zusätzlichen Rentenansprüche“, erklärt Forscher Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden. „Ältere Jahrgänge profitieren hingegen, wobei der Höchstwert bei jenen liegt, die heute 58 Jahre alt sind.“ Das heißt, Menschen, die nach 1998 geboren wurden, sind besonderen betroffen, während Menschen mit Jahrgang 1966 am ehesten profitieren.

Rentenpaket „ein wichtiges Signal“ an alle Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet hätte

Über den Generationen-Streitpunkt gibt es auch innerhalb der Ampel Zoff. Die SPD verteidigt vehement ihr Wahlversprechen stabiler Renten, doch einige Liberale stören sich an den steigenden Beitragssätzen. „Wir halten unser Versprechen an die, die ihr Leben lang gearbeitet haben“, sagte Heil zum Rentenpaket.

Auch die Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann betonte noch im Sommer, es sei „wichtig und richtig“, das Rentenniveau in der Reform festzuschreiben. Denn dies sei „ein wichtiges Signal“ an alle Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet hätten. Es müsse aber auch über die Folgen für die jüngeren Menschen gesprochen werden. Hier erwartete Haßelmann „noch intensive Debatten“.

Diskussionsbedarf hat vor allem der Koalitionspartner FDP. „Ich werde keinem Rentenpaket zustimmen, das zu höheren Rentenbeiträgen führt“, zitierte die Bild-Zeitung im Juni den stellvertretenden Vorsitzenden der Jungen Gruppe in der FDP-Fraktion, Max Mordhorst. „Das aktuelle Paket ist ein Tritt in die Kniekehlen aller jungen arbeitenden Menschen.“

Kommen wird das Rentenpaket II wohl trotzdem. Zudem tüftelt die Ampel hinter den Kulissen offenbar schon am Rentenpaket III – in dem es auch um bessere private Vorsorgeoptionen und eine Stärkung der Betriebsrente gehen soll – also um Möglichkeiten für jüngere Menschen auch außerhalb der gesetzlichen Rente fürs Alter vorzusorgen. Mit Material der dpa und AFP

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