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„Schwerwiegende Strukturkrise“

Prognose für 2025: Kein Ende der Krise für deutsche Wirtschaft? Weitere Rezession möglich

Die Wirtschaftskrise bleibt offenbar eine harte Belastungsprobe: Die Prognosen für die deutsche Wirtschaft deuten auf ein Jahr 2025 ohne Wachstum hin.

Berlin/München – Eine baldige Erholung für die deutsche Wirtschaft ist offenbar nicht in Aussicht. Die Unternehmen am hiesigen Standort stehen laut einer Prognose auch 2025 vor großen Herausforderungen in einem schwierigen Umfeld.

Laut dem arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) bleibt eine Erholung weitestgehend aus. Nach einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um rund 0,2 Prozent im laufenden Jahr wird für 2025 lediglich ein Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Nach dem zweiten Minus in Folge wäre dies zumindest eine leichte Trendumkehr.

Deutsche Wirtschaft und die düstere Prognose für 2025 - schwache industrielle Impulse

Die anhaltende Schwächephase deute demnach nicht mehr auf eine Rezession, sondern auf eine „strukturelle Wirtschaftskrise“ hin. „Die Stabilität im Dienstleistungssektor reicht gerade so aus, um die fortgesetzten Rückgänge im Industrie- und Baubereich zu kompensieren“, erklärt das Institut weiter.

Aufgrund der konjunkturellen Probleme bleiben private Konsumausgaben und dienstleistungsnahe Bereiche unter Druck, obwohl von „merklich gestiegenen Realeinkommen“ die Rede ist. Auch die unternehmensnahen Dienstleistungen leiden unter der schwächelnden Bauwirtschaft und geopolitischen Unsicherheiten. „Die Industrie kämpft mit den Folgen globaler Konflikte und einer Investitionszurückhaltung“, erläutert das IW. Auch die Prognose der EU-Kommission verleiht wenig Hoffnung.

Wirtschaftskrise mit Rezession: Machtwechsel in den USA und Regierungskrise in Deutschland

Zusätzliche Risiken für die deutsche Wirtschaft gehen von einer protektionistischen US-Handelspolitik unter Donald Trump aus. Angedrohte Importzölle könnten den Welthandel und die deutsche Exportwirtschaft belasten. Das Institut aus Berlin spricht im Hinblick auf die bevorstehende Präsidentschaft von „einer unwägbaren und konfrontativen Politik der USA“.

Thyssenkrupp in Duisburg: Im Industrie- und Baubereich wird Deutschland laut einer Prognose im kommenden Jahr weiter zurückfallen (Symbolbild).

Die von Trump angekündigten Zölle auf ausländische Importe auch aus Deutschland dürften laut IW den Welthandel und damit auch die exportorientierte hiesige Wirtschaft bremsen. Von 2025 bis 2028 käme es in Deutschland insgesamt zu einem Ausfall an Wirtschaftsleistung in einer Größenordnung von 180 Milliarden Euro. Auch das „Regierungsvakuum in Deutschland“ sei ein lähmender Faktor, der Unsicherheit schüre.

Prognose 2025: Standort Deutschland leidet weiter unter hohen Kosten

IW-Konjunkturchef Michael Grömling bezeichnet die wirtschaftspolitische Lage als „schwerwiegende Strukturkrise“. Er fordert für die Bundesrepublik eine Unternehmenssteuerreform, Bürokratieabbau sowie Investitionen in die Infrastruktur, um den Standort wieder wettbewerbsfähig zu machen. Auch der deutsche Arbeitsmarkt erholt sich wohl nicht im kommenden Jahr:

2025 wird ein Rückgang der Erwerbstätigkeit um 0,1 Prozent erwartet, während die Arbeitslosenquote auf 6,2 Prozent steigen könnte. Die Inflation ist für die kommenden zwölf Monate mit 2,1 Prozent veranschlagt. „Der deutsche Staat wird deutlich mehr Geld ausgeben, als er über Steuern und Sozialbeiträge einnimmt.“ Gleichwohl gehe das Staatsdefizit auf minus zwei Prozent zurück, während der Schuldenstand bei rund 63 Prozent des BIP bleiben soll.

OECD: Weltwirtschaft wird 2025 von Handelsbeschränkungen gedämpft

Wie entwickelt sich im kommenden Jahr die globale Wirtschaft? Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Prognose für das Wachstum 2025 leicht angehoben. In einem Ausblick wird ebenfalls vor den Risiken der Entwicklung in den USA gewarnt: Handelsbeschränkungen könnten „die Kosten und Preise in die Höhe treiben, Investitionen abschrecken, die Innovation schwächen und das Wachstum verringern“.

Extra-Einkommen: Nebenjobs in Branchen, wo Mitarbeiter gefragt sind

Lächelnde Geschäftsfrau.
Die Jobplattform Zenjob hat in einer früheren Untersuchung ausgewertet, wie viel Studenten oder Nebenjobbende bei welchen Nebenjobs verdienen können. Das Unternehmen hatte dazu insgesamt 797.000 Nebenjobs zwischen 2019 und 2021 in 36 Städten ausgewertet. Vergleichsweise gut bezahlt waren demnach die Bürokräfte. Die durchschnittlichen Stundenlöhne lagen laut dem im Februar 2022 veröffentlichten „Zenjob-Jobspiegel“ für Büroaushilfen damals bei 13,28 Euro. © JOSEF/Westend61/Imago
Jemand hält einen Geldbeutel mit Geldscheinen in der Hand
Danach folgten die Kuriere. Die durchschnittlichen Stundenlöhne für entsprechende Fahrerjobs lagen der Auswertung zufolge bei damals 13,20 Euro. © Bihlmayerfotografie/Imago
Jemand zapft Bier aus einem Hahn.
Noch immer werden Mitarbeiter in der Gastronomie zum Teil händeringend gesucht. Zum Zeitpunkt der Auswertung (30. Dezember 2021) lag der Stundenlohn für den Job als Kellnerin oder Kellner bei im Schnitt 12,90 Euro.  © Axel Heimken/dpa (Archivbild)
Symbolbild - Sparen
Auch auf Messen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich mit einem Nebenjob etwas hinzuzuverdienen. Für Hosts oder Hostessen beziehungsweise einen entsprechenden Promoter-Job lag der durchschnittliche Stundenlohn der Auswertung zufolge bei damals 12,80 Euro. © Daniel Karmann/dpa
Mitarbeiter an der Supermarktkasse
Wer sich mit einem Nebenjob etwas hinzuverdienen will, findet Job-Angebote auch bei Supermärkten. Zum damaligen Zeitpunkt lag, wie die Auswertung gezeigt hatte, der Stundenlohn für einen Kassiererjob bei im Schnitt 12,70 Euro.  © Sven Hoppe/dpa
Auswertung mit einem Tachenrechner und Rotstift
Welche Nebenjobs finden sich noch? Bei Inventurjobs konnte man zum Zeitpunkt mit im Durchschnitt 12,50 Euro Stundenlohn rechnen... © Zoonar.com/stockfotos-mg/Imago
Eine Person hält einen Geldbeutel in der Hand.
... und bei Jobs als Kommissioniererin oder Kommissionierer mit einem Stundenlohn von damals durchschnittlich 12,10 Euro, wie die Auswertung zu den Nebenjobs ergeben hatte.  © Patrick Pleul/dpa
Eine Person hält eine Geldbörse.
Bei der Suche nach einem Zusatzjob kommt es nicht nur auf den Bruttoverdienst an. © Fotostand/K. Schmitt/Imago
Frauenhand mit Stempel mit der Aufschrift 520 Euro Minijob
Hält man bestimmte Verdienst- und Zeitgrenzen ein – etwa bei einem Mini- oder Saisonjob – kann das schlussendlich netto mehr bringen als ein Zweitjob mit höherem Bruttogehalt und längerer Arbeitszeit, heißt es in einem Bericht der dpa zum Thema. © blickwinkel/McPHOTO/K. Steinkamp/imago
Auswertung Umsatzstatistik Rotstift Auswertung Umsatzstatistik Rotstift Copyright: xZoonar.com/stockfotos-mgx 19629224
Vorab sollte man also klären, was nach Abzug von Steuer- und Sozialabgaben vom Zweitjob am Ende übrig bleibt. © Zoonar.com/stockfotos-mg/Imago

Die OECD mit Sitz in Paris berät die Industrieländer in wirtschaftspolitischen Fragen und veröffentlicht regelmäßig Prognosen zur Weltwirtschaft. Im kommenden Jahr gehen die Experten von einem Wachstum der Weltwirtschaft um 3,3 Prozent aus. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als in der vorherigen Prognose – vor allem wegen einer stärkeren US-Wirtschaft.

Mehrere Bedrohungen für die globale Wirtschaft im kommenden Jahr

Neben dem Risiko durch eine Anhebung von Einfuhrzöllen in die Vereinigten Staaten für Einfuhren aus der Europäischen Union machen die Wirtschaftsexperten weitere Konflikte und geopolitische Spannungen aus. Zudem belastet das angespannte Verhältnis zu China die deutsche Wirtschaft. Etwa könnte der Konflikt im Nahen Osten die Energiepreise in die Höhe treiben. Auch die hohe Verschuldung vieler Staaten birgt demnach Risiken.

Für die Bundesrepublik reduzierte die OECD die aktuelle Prognose noch einmal um 0,1 Prozentpunkte auf nun 0,0 Prozent Wachstum. Für 2025 erwartet sie 0,7 Prozent statt wie bislang 1,0 Prozent. (PF mit Reuters und AFP)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Christoph Hardt

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