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„Damit wird der Kreml es schwer haben“

Neuer Schlag gegen Russlands Wirtschaft – China als potenzieller Profiteur

China wurde als Lebensader für die russische Wirtschaft betrachtet. In der jüngsten Zeit hat das Land der Mitte jedoch Distanz genommen. Nun könnte es der Gewinner sein.

Moskau – Die jüngsten Sanktionen des US-Finanzministeriums schränken Russland weiter in seiner Fähigkeit ein, am globalen Finanzsystem teilzunehmen. Kurzfristig soll das den Handel mit dem wichtigen Handelspartner China beeinträchtigen, langfristig soll China einen deutlichen Vorteil gegenüber Russland haben, was wirtschaftliche Verhandlungen angeht. Dabei geht es zum Beispiel um die Gas-Pipeline Power of Siberia 2. Wie sieht das im Detail aus?

Russlands Wirtschaft unter Sanktionsdruck – China als großer Profiteur?

„Die zunehmende wirtschaftliche Isolation Russlands verschiebt die Beziehung zwischen Russland und China zugunsten Chinas“, zitierte das Nachrichtenportal SCMP dabei Finley Grimble, den Gründer des britischen Thinktanks Knightsbridge Strategic. „Und China wird voraussichtlich damit fortfahren, bei Einpreisungen und Versorgungsvereinbarungen strenge Konditionen einzusetzen.“ Laut Knightsbridge steht zu erwarten, dass China außerdem alternative Zahlungsmethoden testen und die ausländischen Yuan-Märkte nutzen wird. Auch der einfache Tauschhandel sowie die Etablierung von spezialisierten Finanzinstituten, losgelöst von westlichen Zahlungssystemen, seien möglich.

Wladimir Putin in Moskau (Symbolfoto). China galt als Rettungsleine für Russlands Wirtschaft. In jüngerer Vergangenheit ging das Reich der Mitte auf Abstand. Jetzt könnte es profitieren.

Aleksei Chigadaev, der früher bei einer Wirtschaftsschule in Moskau unterrichtet hatte, schätzt die Sanktionen gegen die Systeme für finanziellen Nachrichtenverkehr als dringendes Problem für Russland ein. Konkret geht es dabei um das russische Sistema Peredachi Finansovykh Soobshcheniy (SPFS), das eine Alternative zum SWIFT-Bankensystem darstellt – von diesem hatte der Westen Russland durch Sanktionen ausgeschlossen – sowie um den chinesischen Zweig der russischen VTB-Bank. Die neuen Sanktionen sollen den Russland-China-Handel drastisch beeinträchtigen; zumindest kurzfristig. So hatte ihn SCMP zitiert.

Neue Sanktionen aus den USA – um Russlands Wirtschaft zu schwächen

Erst vor ein paar Tagen hatte das US-Finanzministerium bekanntgegeben, mehrere neue Sanktionen gegen Russland verhängt zu haben. Unter anderem hatte es die US-Assets der russischen Gazprombank eingefroren, ihr den Handel mit Amerikanern verboten und außerdem 50 russische Banken sanktioniert, um ihre internationalen finanziellen Beziehungen zu beschränken. „Die heutigen Sanktionen zielen auf Russlands größte bislang nicht sanktionierte Bank“, sagte Janet L. Yellen, die Finanzministerin der USA, dazu. „Sie werden Russlands Kriegsmaschinerie weiter schwächen und degradieren. Damit wird der Kreml es schwerer haben, US-Sanktionen zu entkommen und sein Militär hochzurüsten.“

Die USA wollen weiterhin „entschlossene Schritte“ ergreifen, um jedwede finanziellen Kanäle zu bekämpfen, die Russland für die Finanzierung des „illegalen und unprovozierten Kriegs“ in der Ukraine benutzt, erklärte Yellen in einer Meldung des Finanzministeriums. Die Ukraine hatte schon seit 2022 schwerere Sanktionen gegen die Gazprombank verlangt.

Sanktionen wirken stärker auf Russlands Wirtschaft – Inflation steigt

Innerhalb der letzten Monate waren die Auswirkungen der westlichen Sanktionen auf Russlands Wirtschaft immer deutlicher zutage getreten. Die Abkehr größerer chinesischer Banken von russischen Geschäftspartnern war dabei nur eines der Symptome. Der weiter schwächelnde Rubel hat für eine massive Inflation gesorgt; innerhalb Russlands waren die Preise für verschiedene Lebensmittel deutlich gestiegen. Speziell bei der Butter hatte das sogar schon dafür gesorgt, dass Ladengeschäfte wegen Diebstählen zu besonderen Sicherheitsmaßnahmen greifen mussten.

Zum Jahresende steht zu befürchten, dass Russland auf wichtige Einnahmen aus dem Gasverkauf verzichten muss. Denn dann läuft ein Liefervertrag zwischen der Ukraine und Russland aus, der den Transfer russischen Gases durch die Ukraine erlaubt. Bislang hatte der russische Präsident Wladimir Putin keine Lösung für das Problem gefunden – der Westen jedoch auch nicht, und noch immer sind einige EU-Staaten auf diese Lieferungen angewiesen.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Kremlin Pool

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