IG Metall gegen Lohnkürzungen
Neue Verhandlungsrunde mit Volkswagen: Steht eine Eskalation des Streiks bevor?
Am kommenden Montag sind weitere Tarifgespräche zwischen der IG Metall und Volkswagen geplant, begleitet von einem vierstündigen Warnstreik. Sollten die Verhandlungen scheitern, droht die Gewerkschaft mit harten Streikaktionen.
Wolfsburg – Der Tarifstreit des Volkswagen-Konzerns und der IG Metall ist am Montag in die nächste Runde gegangen. Im Warnstreik am letzten Montag legten 100.000 Mitarbeiter ihre Arbeit für zwei Stunden nieder. Nun hat die IG Metall an diesem Montag erneut zum Streik parallel zu den Tarifverhandlungen aufgerufen. Die Gewerkschaft spricht sich gegen die geplanten Lohnkürzungen und dem Schließen von Standorten aus. Eskaliert die Lage weiterhin, droht IG Metall mit einem 24-Stunden-Warnstreik.
Diese Standorte sind durch den Streik betroffen – VW hält an Sparmaßnahmen fest
Die vierte Tarifrunde der Gewerkschaften mit dem VW-Konzern ist am Montag in Wolfsburg gestartet. In dieser Runde wird sich zeigen, ob die Parteien noch vor Weihnachten eine Lösung finden werden. Die Verhandlungen werden von einem Warnstreik Tausender von Mitarbeiter begleitet, die ihre Arbeit um 10.30 Uhr für vier Stunden niedergelegt haben. Geplant ist der Streik für jede Arbeitsschicht – die letzte Runde erfolgt daher dienstagmorgens mit der Nachtschicht. Betroffen sind die Werke in Wolfsburg, Zwickau, Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter, Chemnitz und Dresden.
Die sinkende Nachfrage nach Elektroautos und der schwächelnde deutsche Standort haben die Zahlen des Volkswagen-Konzerns in diesem Jahr stark belastet. Durch das Senken von zehn Prozent der Mitarbeiterlöhne durch alle Gruppen des Haustarifs hinweg, will der Autohersteller rund zwei Milliarden Euro sparen. Auch Werksschließungen stehen im Raum. Das US-Analysehaus Bernstein Research schätzt die Auslastung der Standorte in Wolfsburg, Zwickau, Hannover und Menden auf weniger als 60 Prozent.
IG Metall „stinksauer und fassungslos“ – das sind die Forderungen der Gewerkschaft
Für IG-Metall-Vorsitzende Christiane Brenner sei der strikte Sparkurs gegenüber der Mitarbeiter jedoch keine Option. In der Deutschen-Presse Agentur (dpa) heißt es, sie sei „stinksauer und fassungslos über das Agieren“ des Vorstandes. Die Schuld an der Krise sieht Brenner vor allem bei den Entscheidungen des VW-Managements und nicht bei den Mitarbeitern. Die IG Metall lehnt daher Lohnkürzungen strikt ab. Außerdem fordert die Gewerkschaft den Erhalt aller Standorte und eine Beschäftigungsgarantie für die rund 130.000 Mitarbeiter.
Gerade kurz vor Weihnachten sorgen sich viele der Beschäftigten, um ihre Zukunft bei VW. Sollte die Tarifverhandlungen am Montag keine Früchte tragen, könnte es noch zu einer weiteren Verhandlung vor Weihnachten kommen. Andernfalls, meldete IG Metall in der dpa, werde der Streit weiter in das nächste Jahr genommen: „Dann gibt es 2025 auf den Sparhammer als Antwort nur eines: den Streikhammer“, betont IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger auf einer Kundgebung am Montag. Eine Waffe bleibt der Gewerkschaft auch noch: Der unbefristete Streik.
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