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Inflation

Kostenschock im Lebensmittelgeschäft: Eier avancieren in den USA zum Luxusgut und zum Politikum

Die kontinuierlich hohe Inflationsrate belastet Konsumenten in den USA. Die Kosten für Eier werden dabei zum Symbol und zum politischen Streitpunkt.

Washington – Drastisch gestiegene Eierpreise erhitzen derzeit in den USA die Gemüter. Im Januar lag der Durchschnittspreis für ein Dutzend Eier der Güteklasse A in den US-Städten bei 4,95 US-Dollar. Der bisherige Rekord von 4,82 Dollar von vor zwei Jahren wurde damit in den Schatten gestellt. Im August 2023 lag der günstigste Eierpreis bei 2,04 US-Dollar. Der Preis hat sich also in den USA innerhalb von 18 Monaten mehr als verdoppelt, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

Damit sind die Eier zum Symbol für die anhaltende Inflation in den amerikanischen Supermarktregalen geworden. Die US-Inflation stieg zu Jahresbeginn überraschend stark auf 3 Prozent an. Auch eine Entlastung ist nicht zu erwarten. Die Eierpreise legen in der Regel um Ostern herum zu, da die Nachfrage dann besonders hoch ist. Das US-Landwirtschaftsministerium sagte voraus, dass die Eierpreise in diesem Jahr wahrscheinlich um weitere 20 Prozent steigen werden.

Supermarktketten beschränken den Einkauf von Eiern auf wenige Kartons pro Kunde

Im US-Bundesstaat Pennsylvania hat die Entwicklung bereits erste kriminelle Blüten getrieben: 100.000 Eier im Wert von 40.000 Dollar wurden aus einem Lieferwagen gestohlen, die Ermittler tappen bei der Suche nach den Tätern noch im Dunkeln. Der Engpass in der Produktion hat sich bis in die Lebensmittelgeschäfte fortgesetzt: Viele Händler und Supermarktketten sehen sich gezwungen, den Einkauf auf ein, zwei oder drei Kartons pro Kunde zu beschränken.

Ein Grund für die hohen Preise ist der Ausbruch der Vogelgrippe im Jahr 2022. Damals mussten viele Hühner notgeschlachtet werden. Nach Angaben des Bauernverbandes United Egg Producers waren insgesamt mehr als 150 Millionen Legehennen betroffen. Auch die Futtermittel-, Kraftstoff- und Arbeitskosten sind aufgrund der Inflation gestiegen. Außerdem investieren die Landwirte mehr in Biosicherheitsmaßnahmen, um ihre Tiere zu schützen.

Für Trumps politische Gegner sind die Eierpreise ein willkommenes Argument

Auch in der Politik ist die Eierkrise längst angekommen. Donald Trump hatte im Wahlkampf immer wieder den damaligen US-Präsidenten Joe Biden für die hohe Inflation verantwortlich gemacht und versprochen, mit ihm als Präsident werde alles billiger – und zwar sofort. Jetzt witzeln politische Gegner innerhalb und außerhalb seiner Partei: „Die Trump-Administration und die Republikaner im Kongress haben viel Chaos angerichtet, aber nichts getan, um die Kosten zu senken“, schrieb etwa der demokratische Abgeordnete Ted Lieu auf X. Auch das von republikanischen Trump-Gegnern gegründete „Lincoln Project“ kritisierte: „Die Preise für Eier, Benzin und Medikamente sind gestiegen, die Vogelgrippe hat die Nation erreicht - und Trump spielt Golf.“

Erstmals ist ein Mensch in den USA nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus gestorben

Für den Ausbruch der Vogelgrippe ist der Republikaner natürlich nicht verantwortlich, aber für seine Gegner sind die anhaltend hohen Preise für ein beliebtes Alltagsprodukt ein gefundenes Fressen. Ob Trumps Regierung das Thema Eierpreise noch einmal gesondert aufgreifen wird, ist derzeit offen.

Die Vogelgrippe H5N1 ist derzeit bei Wildvögeln auf der ganzen Welt verbreitet. In den USA führte das Virus zu Ausbrüchen in Geflügel- und Milchbetrieben. Anfang Januar teilte die Gesundheitsbehörde des Bundesstaats Louisiana mit, dass in den USA erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus gestorben sei. Der Patient hatte demnach sowohl mit Vögeln in seinem Garten als auch mit Wildvögeln Kontakt gehabt.

Rubriklistenbild: © NIH-NIAID/IMAGE POINT FR/BSIP/IMAGO

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