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Neue E-Autos in Paris

Kultmodelle mit Elektroantrieb: Renault bringt zwei Klassiker zurück

Renault haucht zwei Klassikern seiner Autohistorie neues Leben ein - und bringt sie als Elektroauto zu erschwinglichen Preisen: VW und Co. sind gewarnt.

Paris/München – Die hohen Anschaffungskosten eines Elektroautos haben die Nachfrage zum Stagnieren gebracht, seitdem Länder wie Deutschland die staatliche Förderprämie einstellen. Umso wichtiger ist hinsichtlich der Antriebswende ein wachsendes Angebot an bezahlbaren Elektroautos.

Große Autobauer wie Volkswagen und Stellantis arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung, manche günstige E-Autos gibt es hierzulande schon jetzt zu kaufen. Renault geht diesbezüglich mit zwei neuen Stromern in die Offensive und gewährt auf dem Pariser Autosalon einen Blick darauf.

R4 und Twingo: Renault plant weitere Elektroautos zu bezahlbaren Preisen

Auf der Messe zeigt der französische Hersteller, dass man weiterhin auf der Retro-Welle schwimmt: Renault offenbart bei dem Auto-Event in der Hauptstadt, dass ein neuer R4 sowie eine optische Wiedergeburt des alten Renault Twingo anstehen. Der noch frische Elektro-Kleinwagen R5, inspiriert von einem 70er-Jahre-Modell, wird also mittelfristig von zwei weiteren Klassikern begleitet, die ihr Comeback als Elektroauto feiern.

Renault-Chef Luca de Meo stellt auf dem Pariser Autosalon die elektrische Neuauflage des Kleinwagens Twingo vor.

Der Renault R4, produziert zwischen 1961 und 1992, kehrt schon 2025 als kantiger Kleinwagen im SUV-Gewand zurück in das Sortiment. Mit einer Länge von 4,14 Metern und einem Kofferraumvolumen von 420 Litern soll der Fünfsitzer zu Preisen deutlich unter 30.000 Euro zu haben sein. Die technische Grundlage stammt vom Markenbruder R5, von dem er unter anderem die Batterie mit 40 oder 52 kWh erbt. Damit sollen bis zu 400 Kilometer Reichweite möglich sein.

Renault Twingo als elektrische Retro-Neuauflage mit 90er-Design

Komplettiert wird das Feld der günstigen Renault-Elektroautos im darauffolgenden Jahr, wenn der neue Renault Twingo an den Start geht. In Paris gibt es eine Studie mit altbekanntem 90er-Jahre-Design zu bestaunen, freilich als moderne Interpretation. Mit einer Länge von 3,75 Meter und mit einem Akku für rund 300 Kilometer Reichweite wird die elektrische Wiedergeburt an den Start gehen.

Neun Mikro-Elektroautos, die perfekt für die Stadt sind

Opel Rocks-e
Opel Rocks-e: Mancher dürfte sich fragen, ob das überhaupt noch ein vollwertiges Auto ist. Gesetzlich ist er es wie alle Kleinstwagen nicht. Wer ihn fahren will, benötigt lediglich die Führerscheinklasse AM. Somit kann er schon ab 15 Jahren bewegt werden. Der Elektromotor leistet 8 PS und beschleunigt den Mini-Stromer auf 45 km/h. Mehr geht nicht. Die 5,5-kWh-Batterie reicht für eine Reichweite von 75 Kilometern. Danach muss der 2,41 Meter lange Opel Rocks-e für rund vier Stunden an die Steckdose. Kostenpunkt: rund 8.000 Euro © Opel
Renault Twizzy
Renault Twizy: Der kleine Franzose ist so etwas wie der Opa unter den Mikro-Elektroautos. Schon seit 2012 ist der Twizy in der Modellpalette von Renault zu finden. Mit 2,34 ist er etwas größer als Rocks-e und Ami. Statt nebeneinander nehmen die zwei Insassen hintereinander Platz. Seitenscheiben gibt es nur als Zubehör. Preislich geht es ab 11.450 Euro los. Wie die größere Version fahren will, benötigt jedoch einen richtigen Führerschein. Die Reichweite gibt Renault mit 90-100 Kilometern an. © Renault
City Transformer CT1
City Transformer CT1: Auch in Israel hat man die Mikro-Elektroautos für sich entdeckt. Der CT1 vom Start-up City Transformer macht seinem Namen dabei alle Ehre. Denn die Spurweite des Mini-Stromers lässt sich anpassen. Angetrieben wird er von zwei Elektromotoren an der Hinterachse. Das Start-up verspricht bis zu 180 Kilometer Reichweite und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Wer den CT1 vorbestellt, zahlt 13.000 Euro, später soll er dann 16.000 Euro kosten. © City Transformer
Das Elektroauto e.GO Life
e.Go Life: Mit seinen 3,3 Metern ist der e.Go Life im Vergleich zu den andren Mini-Stromern fast schon ein Riese. Der 77 PS starke Elektromotor ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. In der Stadt soll er bis zu 206 km weit kommen. Kombiniert liegt die Reichweite bei 139 Kilometern. Wegen der Insolvenz von e.Go im Sommer 2020 wurde der Life zeitweise nicht gebaut. Dasd Geschäft wurde aber von der Next.E.Go Mobile SE übernommen. Mit dem e.wave X steht auch schon ein Life-Nachfolger bereit. © Marius Becker/dpa
Microlino 2.0.
Microlino 2.0: Von 1955 bis 1962 baute BMW das Leichtfahrzeug Isetta. Bis heute ist der Kleinstwagen Kult und feiert nun sein Comeback. Zumindest ähnelt der Microlino 2.0 der Isetta sehr. Angeboten wird der Mikro-Stromer in drei Batterieversionen mit 95, 175 und 230 km Reichweite. Der 20 PS starke Elektromotor beschleunigt das nur 450 Kilogramm schwere Mobil auf 90n km/h. Mit 14.990 Euro ist der Microlino jedoch nicht grade billig. © Arnulf Hettrich/Imago
Elaris Pio
Elaris Pio: Mit 2,81 Meter Länge bleibt dieser Elektro-Zwerg noch unter der Drei-Meter-Marke. In diesem Bereich verschwimmen die Grenzen zwischen Mikro-Auto und Pkw. In Sachen Antrieb befindet sich der Pio jedoch bei den Mikro-Stromern. Grade einmal 49 PS leistet der Elektromotor. Der Akku kommt auf 27 kWh und reicht für 225 Kilometer. Preislich liegt der Pio bei 21.900 Euro. © Elaris
FreZE Nikob EV
FreZE Nikob EV: In China ist der Elektro-Zwerg unter dem Namen Wuling Hongguang Mini EV bereits sehr erfolgreich. Damit das auch in Europa der Fall ist, brauchte es neben einem neuen Namen auch mehr Sicherheit und Energieeffizienz. Heißt: ESP, Airbags, neue Räder und eine LED-Beleuchtung. Angeboten wird das Nikob EV mit einer 13,8-kWh-LFP-Zelle mit 200 km Reichweite. Kosten soll das kleine Elektroauto 16.000 Euro. © Wulling
Elektrofrosch Bob Four
Elektrofrosch Bob Four: So ganz weiß man ja nicht, was dieses Gefährt sein möchte. Offiziell handelt es sich bei dem Elektrofrosch Bob Four um einen Kabinenroller. Entsprechend ist bei 45 km/h Schluss. Rund 100 Kilometer soll der Elektrofrosch kommen und das für grade einmal 8.990 Euro. Neben dem Bob Four hat Elektrofrosch noch weitere Mikromobile im Angebot.  © Elektrofrosch
Ari 802
ARI 802: Mit 2,22 fällt der Ari 802 sehr klein aus. Mit 643 Kilogram ist er zudem auch noch sehr leicht. Daher reichen 10 PS auch um den Kleinstwagen auf Tempo 80 zu bringen. In den Versionen 252 und 452 sind nur 25 beziehungsweise 45 km/h drin. Die Reichweite gibt Ari mit 120 bis 250 Kilometern an. Preislich schlägt der Ari 802 mit 10.990 Euro zu Buche.  © Ari

Elektro-Offensive von Renault - den Anfang macht der neue R5

Mit den (LED-)Kulleraugen des Urahns von 1993, einem Glasdach für einen lichtdurchfluteten Innenraum und weiteren Features soll das Retro-Modell mehr Kunden überzeugen, als der kürzlich eingestellte Twingo Electric. Der Preis für die Renault-Neuheit Twingo E-Tech soll dann bereits unter 20.000 Euro beginnen, was bei der Konkurrenz von VW, Stellantis und Co. zusätzliche Schweißperlen verursachen könnte.

Den Anfang macht zum Jahreswechsel der Renault R5, der zu Preisen ab 27.900 Euro in den Handel kommt, später aber günstiger wird. Es gibt jedoch keinen Zweifel daran, dass die Renault-Zukunft nicht nur elektrisch ist. (PF mit dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO/Franck Dubray

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