Baureihen-Namen
Kehrtwende: Audi lässt neue Modellstrategie schon wieder fallen
Frisch auf den Markt gebracht und schon wieder ausgemustert: Audi sagt seiner aktuellen Namensstrategie Lebewohl. Was das für kommende Modelle bedeutet.
Ingolstadt/München – Turbulente Zeiten bei Audi – und das nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht. Die Volkswagen-Tochter hat sich erneut umentschieden und kehrt bei der Benennung der Baureihen zu einer bewährten Systematik zurück.
Erst im vergangenen Jahr hatte die Führungsspitze bei Audi beschlossen, Elektroautos mit geraden Zahlen und Verbrenner mit ungeraden Ziffern zu kennzeichnen. Ein Audi A4 mit Elektromotor hieß plötzlich Audi A5 – ein Ansatz, der für Kunden und Händler offenbar mehr Verwirrung als Klarheit brachte.
Audi-Modelle heißen künftig wieder so wie vorher
Nun also der neuerliche Kurswechsel: Künftig orientieren sich die Modellnamen bei Audi wieder an Größe und Positionierung. Die künstliche Unterscheidung zwischen E-Autos und Verbrennern per Ziffer entfällt. Stattdessen tragen die Audi-Modelle mit Elektroantrieb einfach den Zusatz e-tron, während Verbrenner durch Kürzel wie TFSI kenntlich gemacht werden.
Der Audi A6 bleibt also ein Audi A6 – mit Elektromotor als A6 e-tron, mit Benziner als A6 TFSI und als Kombi in traditioneller Manier als A6 Avant.
Audi macht Rolle rückwärts aufgrund von Feedback aus dem Vertrieb
Der Grund für den Rückzieher ist laut Audi das Feedback von Kunden und internationalen Vertriebspartnern. „Die Entscheidung ist das Ergebnis intensiver Diskussionen und folgt auch dem Wunsch unserer Kunden sowie dem Feedback unseres internationalen Handels“, erklärt Audi-Vertriebschef Marco Schubert.
Das Ziel: eine „intuitive Orientierung“ im Modellportfolio, die weltweit verständlich ist und bei der Größe und Positionierung des Fahrzeuges auf den ersten Blick klar sein sollen.
Audi möchte Verwirrung bei Baureihen abschaffen – neuer A6 als Debütant
Es ist nicht das erste Mal, dass Audi mit seiner Nomenklatur für Diskussionen sorgt: Bereits 2017 sorgte ein neuer Ansatz in Ingolstadt für Stirnrunzeln: Die Motorleistung wurde in zweistelligen Zahlen von 25 bis 70 dargestellt – ein System, das viele Kunden bis heute nicht vollständig durchschauen. Auch das Kürzel e-tron definierte Audi um: Einst eine Modellbezeichnung, nun eine allgemeine Zusatzbezeichnung für E-Modelle.
Im Interview erklärte ein Autonamen-Erfinder, warum diese Bezeichnung für Frankreich maximal unglücklich ist.
Mit der aktuellen Entscheidung hofft Audi, seinen Baureihen eine verständliche und langfristige Struktur zu geben. Das erste Modell mit der neuen, alten Nomenklatur wird der Audi A6 mit Verbrennungsmotor. Die Weltpremiere ist für den 4. März anberaumt. (PF)
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