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Integration der Ukraine in EU-Binnenmarkt

Investitionsboom soll Putin schwächen – EU-Investoren pumpen viel mehr Geld in Ukraine-Wirtschaft

Westliche Geldgeber investieren mehr Geld in die Wirtschaft der Ukraine. Vor allem geht es um die Verteidigungsindustrie. Die EU befeuert das Ganze.

Kiew – Europa hat auf Aufrüstung umgeschaltet. Gerade vor dem Hintergrund der neuesten Äußerungen von US-Politikern befürchten Experten, dass der Kontinent in Sicherheitsfragen auf absehbare Zeit auf sich gestellt sein könnte. Verschiedene Akteure setzen ihre Hoffnungen in die Ukraine. Was das konkret bedeutet, zeigt eine neue Untersuchung. Diese legte offen, dass der Westen mehr Geld in die Ukraine pumpt als noch vor ein paar Monaten.

Fast das Vierfache – Westliche Unternehmen investieren Millionen in Ukraine-Wirtschaft

Ukrainische Start-ups im Rüstungssektor erhalten aktuell wesentlich mehr Geld von westlichen Investoren. Damit setzt ein bedeutender Wandel ein: Vorher hatten die Investoren sich wegen der Kriegshandlungen deutlich zurückgehalten. Wie genau das aussieht, zeigen Daten der Finanz-Analyse-Firma Pitchbook, über die das ukrainische Nachrichtenmedium Kyiv Independent berichtet hatte. Den Daten zufolge haben sich ausländische Investments zum Ende des Jahres 2024 hin fast vervierfacht. In den Jahren 2022 und 2023 hatte der Markt quasi im künstlichen Koma gelegen – verantwortlich dafür war die russische Invasion im Februar 2022.

Wolodymyr Selenskyj im Hotel Bayerischer Hof in München (Symbolfoto). Der Westen investiert mehr Geld in die Ukraine und ihre Wirtschaft. Vor allem geht es um die Verteidigungsindustrie. Das hat auch mit Trump zu tun.

Jetzt aber scheinen die westlichen Investoren ein stärkeres Interesse an ukrainischer Verteidigungstechnologie zu haben. Insgesamt sollen sich die jüngsten Investments auf 20 Millionen US-Dollar belaufen, wenn man den Zahlen von Pitchbook glauben kann – die ukrainische Regierung gab hier die doppelte Summe an. Die meisten dieser neuen Deals seien gegen Ende 2024 zustande gekommen.

Fast alle dieser Deals hängen auf die eine oder andere Weise mit der Verteidigungsindustrie zusammen. Unter den Start-ups, die nun neue Mittel erhalten haben, befinden sich etwa ein Unternehmen für AI-Drohnennavigation, eines, das mit AI Desinformation bekämpft und Buntar Aerospace, das Aufklärungsdrohnen herstellt.

Aufrüstung in der Ukraine – Start-ups unterstützen Verteidigungssektor

Die beiden russischen Invasionen (auch die der Krim 2014) hatten aufstrebende ukrainische Märkte stark geschwächt. Das betraf auch einen schnell wachsenden Tech-Sektor. Noch im September 2018 hatte die BBC von einem Kiew im Westschwenk berichtet, voller Hoffnung, mit jungen Experten, die Englisch lernten und eine „glänzendere“ Version ihrer Nation mit aufbauen wollten. „Kiew ist eine Stadt in einem dramatischen Aufwind“, hatte es damals geheißen.

Ähnliche Töne schlug die Weltbank in einer Untersuchung von 2017 an. „Offenheit gegenüber dem Ausland, Adaption neuer Technologien und ein lebhafter Unternehmergeist leiten die Transformation der ukrainischen Automobilindustrie an“, schrieb die Weltbank dazu. Einige Sektoren seien enorm erfolgreich, allerdings wären die Fundamente der aufstrebenden Wirtschaft nach wie vor fragil – und die „alte“ Wirtschaft habe einen starken negativen Effekt auf das Wachstum. Dann aber kam 2022: Der russische Präsident Wladimir Putin ruinierte durch seinen Krieg die Ukraine auf mehreren Ebenen und sorgte im Westen für eine Energiekrise, von der Deutschland sich noch erholt.

Allerdings entstand nach 2022 eine völlig neue Generation von ukrainischen Verteidigungs-Start-ups. Einerseits unterstützten sie das ukrainische Militär, andererseits bauten sie früh auf eine weltweit rapide wachsende Verteidigungsindustrie, die nach dem Krieg auch der Ukraine Vorteile verschaffen sollte.

EU fördert Investitionen in Ukraine-Wirtschaft – „Wiederaufbau verlangt öffentliche Fördermittel“

Die Europäische Union (EU) treibt die Investitionen in ukrainische Unternehmen noch einmal zusätzlich an. Im November 2024 hatte dazu die erste „EU – Ukraine Investment Conference“ stattgefunden und das Ziel verfolgt, private europäische Investments in die Ukraine zu mobilisieren. Bis zum 1. März 2025 können EU-Unternehmen (das umfasst auch Joint Ventures und Konsortien, die sowohl europäische Unternehmen als auch welche aus der Ukraine beinhalten) Investment-Vorschläge einreichen. Diese werden auf EU-Ebene bewertet und mit den am besten passenden Investmentprojekten verknüpft. Das Ganze soll unter dem Dach der Ukraine Facility stattfinden, die über Mittel in Höhe von 50 Milliarden Euro verfügt.

„Der Wiederaufbau der Ukraine verlangt sowohl öffentliche Fördermittel als auch Partnerschaften mit dem privaten Sektor“, sagte Olivér Várhelyi, European Commissioner for Neighbourhood and Enlargement, dazu. „Indem wir diese beiden Bemühungen zusammenbringen, können wir Investments maximieren, die Erholung des Landes befördern und für eine Integration in den EU-Binnenmarkt sorgen.“

Rubriklistenbild: © IMAGO/dts Nachrichtenagentur

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