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Umsatzrückgang verantwortlich

Wegen Preisverfall bei Solartechnik: Großer Solaranlagen-Hersteller insolvent

Bosswerk verkaufte über seinen Onlineshop GreenAkku insgesamt rund eine halbe Million Photovoltaik-Anlagen. Nun die Insolvenz: Schuld sei der Preisverfall von Solartechnik.

Nettetal – Die Insolvenzmeldungen überschlagen sich seit Monaten. Zuletzt wurde bekannt, dass ein Spiegelhersteller für die Autoindustrie insolvent ist und sich auch ein Traditions-Süßwarenhersteller aufgrund gestiegener Kakao-Preise in Schieflage befindet. Immer mehr deutsche Firmen überlegen überdies ins Ausland abzuwandern, darunter befindet sich sogar die Hälfte aller Industriebetriebe über 500 Mitarbeiter. Nun trifft es mit Bosswerk auch einen Solaranlagen-Hersteller.

Bosswerk ist Familienbetrieb: Hersteller für Solaranlagen und Tiefbrunnenpumpen insolvent

Nahe der niederländischen Grenze, in Nettetal, befindet sich der Sitz von Bosswerk. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2003. Rund 100 Mitarbeiter arbeiten für die Firma. Die Unternehmensgruppe umfasst verschiedene Geschäftsbereiche, darunter den Vertrieb von Solaranlagen und Heimspeichern unter der Marke GreenAkku, sowie Tiefbrunnenpumpen, Solarthermie und Geräte für die Aufbereitung von Reitböden. Zusätzlich entwickelt und produziert die eigenständige Firma Liontron maßgeschneiderte Energiespeicherlösungen. 

Mit Bosswerk ist nun ein Solaranlagen-Hersteller insolvent (Symbolbild).

In den letzten 14 Jahren wurden rund eine halbe Million PV-Anlagen an private und gewerbliche Kunden verkauft und ausgeliefert, heißt es in einer Presseaussendung. Doch die „Turbulenzen am Solarmarkt“ haben das Unternehmen in den Krisenmodus versetzt. Am 24. Juli 2024 sei der Insolvenzantrag beim Amtsgericht Krefeld gestellt worden. Dieses hat nun Joachim C. Mohlitz aus der Kanzlei Görg aus Düsseldorf als vorläufigen Insolvenzverwalter der Bosswerk GmbH & Co. KG mit Sitz in Nettetal bestellt.

Insolvenz-Gründe sind vielzählig - was passiert mit den Mitarbeitern?

Die Insolvenz entstand wegen eines Umsatzrückgangs, der durch den starken Preisverfall bei Solartechnik verursacht wurde. Ziel des vorläufigen Insolvenzverwalters und der Geschäftsführung sei es, die Maßnahmen für die Restrukturierung weiter umzusetzen und die finanzielle Schieflage zu stabilisieren – dann werde man versuchen, eine nachhaltige Lösung für die Zukunft zu finden.

Der Geschäftsbetrieb soll während der Sanierung uneingeschränkt fortgeführt werden. Die Zahlung der Löhne und Gehälter ist während des Insolvenzverfahrens sichergestellt. Mitarbeiter werden vorerst also nicht abgebaut. Die Solarbranche befindet sich seit Monaten in einem brutalen Tiefflug. Die Krise trifft auch alteingesessene Unternehmen: Dieses Jahr schlitterte ein echter Pionier der Energiewende in die Insolvenz und auch ein Technologie-Gigant aus Österreich musste kürzlich erst massiv einsparen – und baute hunderte Mitarbeiter ab.

Rubriklistenbild: © Marijan Murat/dpa

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