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Unsichere Wirtschaftslage

Stellenabbau überall: In diesen Berufen ist die Job-Nachfrage besonders zurückgegangen

Produktion ID.3 im VW-Werk Zwickau
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Zwickau: VW Sachsen plant wegen der Flaute bei E-Autos, weitere rund 1000 befristete Stellen zu streichen.

Immer mehr deutsche Unternehmen streichen im Zuge von Sparmaßnahmen Stellen. Der Hays-Fachkräfte-Index zeigt, in welchen Bereichen Firmen gerade einsparen, und was aktuell besonders gefragt ist.

Mannheim – Die Meldungen über Stellenabbau bei deutschen Unternehmen häufen sich. Anfang Juli kündigte Volkswagen an, die Verträge von Tausenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht zu verlängern. Bosch hat bereits mehrfach die Streichung Tausender Stellen angekündigt, und auch der Münchener Konzern Siemens Energy baut Personal ab. Dies spiegelt sich im Fachkräfte-Index des Recruiting-Unternehmens Hays wider: Im zweiten Quartal dieses Jahres haben Unternehmen deutlich weniger Stellen ausgeschrieben als üblich. Die Nachfrage in den meisten Sektoren ging dabei stark zurück, nur eine Branche verzeichnete ein Plus.

Unsichere Wirtschaftslage: Nachfrage von Fachkräften geht in allen Berufen zurück

Das zweite Quartal in diesem Jahr zeigt einen „signifikanten Nachfragerückgang, und das über alle Berufsgruppen hinweg“, legt der Fachkräfte-Index des Londoner Unternehmens Hays nahe. „Nachdem die Fachkräftenachfrage in den letzten beiden Quartalen unbeeinflusst von einer unsicheren Wirtschaftslage schien, wirkt sich die wirtschaftliche Stagnation nun als deutlicher Faktor auf die Rekrutierung aus“, heißt es in dem Hays-Bericht. Für den Index werden Stellenanzeigen aus unterschiedlichen Quellen wie zum Beispiel Online-Jobbörsen ausgewertet und prozentual zum Ausgangswert des ersten Quartals 2015 verglichen.

Für das vergangene Quartal zeigt sich ein deutlicher Verlierer: Im Bereich des Personalwesens ging die Nachfrage um 20,9 Prozent zum Vorjahr zurück. Eingebrochen ist vor allem die Nachfrage nach Fachkräften im Human Resource (HR)-Bereich - mit einem Minus von 92 Prozentpunkten. Erklärt wird das mit dem Rückgang von Anstellungen und Projekten der Unternehmen.

„Im Gegensatz zum vorherigen Quartal zeigt sich deutlich, wie stark Unternehmen ihre Investitionen zurückhalten. Viele fokussieren sich auf die technologische und organisatorische Transformation mit vorhandenen Ressourcen“, erklärt Alexander Heise, Geschäftsführer von Hays-Deutschland. Auch Nachfragerückgängen im Baugewerbe, dem Dienstleistungssektor für Unternehmen und dem Handel sind dadurch erklärbar. Der Bedarf an Ingenieuren ist auf dem niedrigsten Wert seit Ende 2021, um 14,2 Prozentpunkte ging die Nachfrage zurück, gerade Projektingenieure sind hier weniger stark gefragt.

Personal-Sektor geht am meisten zurück: Überblick des Rückganges von Stellenausschreibungen

Weitere Sektoren, die weniger Stellen im vergangenen Quartal ausgeschrieben haben, sind die Life Science-Sparte mit einem Rückgang von 14,9 Prozent zum Vorjahr, darunter Data Scientists und Qualitätsmanagement, und dem IT-Bereich mit Minus 11,1 Prozent. Insgesamt ist die Anzahl an Stellenausschreibungen in allen Bereichen um 8,8 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr. Nur im Bereich des Finanzwesens stieg der Bedarf, um zwei Prozentpunkte – vor allem Buchhalter und Controller sind besonders gefragt. Eine Übersicht aller Bereiche gibt es hier:

BrancheVeränderung der Anzahl von Stellenausschreibungen zum Vorjahr
Personal-20,9 %
Life Science-14,9 %
Ingenieure -14,2 %
IT-11,1 %
Sales und Marketing-3,8 %
Recht-3,5 %
Finanzen+2,0 %

So gefragt wie noch nie: Überblick der gefragtesten Berufe

Die gefragtesten Berufe in den vergangenen neun Jahren zum Referenzwert von 2015 bleiben trotzdem im Personalbereich mit 175 Prozentpunkten. Eine Übersicht der WirtschaftsWoche zeigt auf dem zweiten Platz das Rechtswesen mit 174 Prozent und Finanzen auf Platz drei mit 141 Prozent. Akademiker sind dabei seit dem Erhebungsbeginn im Jahr 2008 das erste Mal nicht im Ranking der gefragtesten Berufe dabei, laut der Prüforganisation Dekra. Elektronikfachkräfte, Service-Mitarbeitende, sowie Erzieher und Kinderbetreuer sind hingegen so gefragt wie noch nie.

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