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Wegen Umweltschutz

Keine Förderung für E-Autos aus China mehr: Frankreich erklärt Autobauern den Krieg

Frankreich schließt Elektroautos aus chinesischen Fabriken von der Kaufprämie aus. Davon sind auch europäische Hersteller betroffen.

Paris - Deutschland hat kürzlich die Umweltprämie für Elektroautos gestrichen. Zwar springen einige Autohersteller in die Bresche und zahlen die Prämie auf eigene Rechnung, doch insgesamt dürfte der Absatz von Elektroautos in Deutschland zurückgehen, sagen Experten.

Nun hat auch Frankreich das Aus für die Kaufprämie für Elektroautos beschlossen. Allerdings fallen nur in China produzierte Modelle unter diese Regelung. Das sorgt für Überraschungen. Denn mit dem Dacia Spring ist auch ein Auto betroffen, das zum französischen Renault-Konzern gehört. Allerdings wird das Modell in China produziert und nach Frankreich importiert. Das kleine SUV ist derzeit nach dem Tesla Model Y das am zweithäufigsten verkaufte Elektroauto. Mit dem Wegfall der Kaufprämie dürfte die Attraktivität des Dacia Spring deutlich sinken. Das gleiche Schicksal trifft den BMW iX3, der SUV wird aus China in die Weltmärkte exportiert.

Nur noch wenige Modelle nicht-europäischer Hersteller werden noch gefördert

Das Model Y wiederum erhält die Prämie. Es ist allerdings das einzige geförderte Tesla-Modell, da es im deutschen Werk in Brandenburg gebaut wird. Mit Hyundai, Mazda und Toyota stehen nur drei weitere nicht-europäische Konzerne auf der 22 Hersteller umfassenden Liste der förderfähigen Fahrzeuge. Die entsprechenden Modelle laufen jedoch in der Regel in europäischen Werken vom Band, der Hyundai Kona Elektro in Tschechien, der Nissan Townstar und der Toyota Proace City Verso in Frankreich, der Nissan Leaf in England.

Der Spring von Dacia, einer Renault-Tochter wird in Frankreich nicht mehr subventioniert.

Die meisten Modelle europäischer Hersteller stehen auf der Liste. Dazu gehören der Audi Q4 45 E-tron sowie verschiedene Elektromodelle von BMW, Volkswagen, Opel und Mercedes. Diese haben nun bessere Absatzchancen auf dem französischen Markt, während die Fahrzeuge chinesischer Elektroautohersteller an Attraktivität verlieren. Dieser Wettbewerbsnachteil könnte sich durch mögliche Strafzölle noch verschärfen. Denn EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat im September die Einleitung eines Antisubventionsverfahrens angekündigt.

Regierung begründet Maßnahme mit Umweltschutz

Die französische Regierung begründet den Schritt mit dem Umweltschutz. Hunderte Millionen Euro öffentlicher Gelder seien bisher in Fahrzeuge mit einer sehr schlechten CO₂-Bilanz geflossen, sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Damit sei nun Schluss. Künftig dürfe ein Elektroauto bei Herstellung und Transport „nur noch geringe Auswirkungen auf die Umwelt haben“, um in den Genuss der Subvention zu kommen.

Die französische Umweltbehörde Ademe (Agence De l‘Environnement et de la Maîtrise de l‘Energie) entscheidet, welche Elektroautos gefördert werden. Dabei wird unter anderem der CO₂-Fußabdruck bei der Rohstoffgewinnung, bei der Herstellung des Fahrzeugs und der Batterie sowie beim Transport berücksichtigt.

Neun Mikro-Elektroautos, die perfekt für die Stadt sind

Opel Rocks-e
Opel Rocks-e: Mancher dürfte sich fragen, ob das überhaupt noch ein vollwertiges Auto ist. Gesetzlich ist er es wie alle Kleinstwagen nicht. Wer ihn fahren will, benötigt lediglich die Führerscheinklasse AM. Somit kann er schon ab 15 Jahren bewegt werden. Der Elektromotor leistet 8 PS und beschleunigt den Mini-Stromer auf 45 km/h. Mehr geht nicht. Die 5,5-kWh-Batterie reicht für eine Reichweite von 75 Kilometern. Danach muss der 2,41 Meter lange Opel Rocks-e für rund vier Stunden an die Steckdose. Kostenpunkt: rund 8.000 Euro © Opel
Renault Twizzy
Renault Twizy: Der kleine Franzose ist so etwas wie der Opa unter den Mikro-Elektroautos. Schon seit 2012 ist der Twizy in der Modellpalette von Renault zu finden. Mit 2,34 ist er etwas größer als Rocks-e und Ami. Statt nebeneinander nehmen die zwei Insassen hintereinander Platz. Seitenscheiben gibt es nur als Zubehör. Preislich geht es ab 11.450 Euro los. Wie die größere Version fahren will, benötigt jedoch einen richtigen Führerschein. Die Reichweite gibt Renault mit 90-100 Kilometern an. © Renault
City Transformer CT1
City Transformer CT1: Auch in Israel hat man die Mikro-Elektroautos für sich entdeckt. Der CT1 vom Start-up City Transformer macht seinem Namen dabei alle Ehre. Denn die Spurweite des Mini-Stromers lässt sich anpassen. Angetrieben wird er von zwei Elektromotoren an der Hinterachse. Das Start-up verspricht bis zu 180 Kilometer Reichweite und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Wer den CT1 vorbestellt, zahlt 13.000 Euro, später soll er dann 16.000 Euro kosten. © City Transformer
Das Elektroauto e.GO Life
e.Go Life: Mit seinen 3,3 Metern ist der e.Go Life im Vergleich zu den andren Mini-Stromern fast schon ein Riese. Der 77 PS starke Elektromotor ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. In der Stadt soll er bis zu 206 km weit kommen. Kombiniert liegt die Reichweite bei 139 Kilometern. Wegen der Insolvenz von e.Go im Sommer 2020 wurde der Life zeitweise nicht gebaut. Dasd Geschäft wurde aber von der Next.E.Go Mobile SE übernommen. Mit dem e.wave X steht auch schon ein Life-Nachfolger bereit. © Marius Becker/dpa
Microlino 2.0.
Microlino 2.0: Von 1955 bis 1962 baute BMW das Leichtfahrzeug Isetta. Bis heute ist der Kleinstwagen Kult und feiert nun sein Comeback. Zumindest ähnelt der Microlino 2.0 der Isetta sehr. Angeboten wird der Mikro-Stromer in drei Batterieversionen mit 95, 175 und 230 km Reichweite. Der 20 PS starke Elektromotor beschleunigt das nur 450 Kilogramm schwere Mobil auf 90n km/h. Mit 14.990 Euro ist der Microlino jedoch nicht grade billig. © Arnulf Hettrich/Imago
Elaris Pio
Elaris Pio: Mit 2,81 Meter Länge bleibt dieser Elektro-Zwerg noch unter der Drei-Meter-Marke. In diesem Bereich verschwimmen die Grenzen zwischen Mikro-Auto und Pkw. In Sachen Antrieb befindet sich der Pio jedoch bei den Mikro-Stromern. Grade einmal 49 PS leistet der Elektromotor. Der Akku kommt auf 27 kWh und reicht für 225 Kilometer. Preislich liegt der Pio bei 21.900 Euro. © Elaris
FreZE Nikob EV
FreZE Nikob EV: In China ist der Elektro-Zwerg unter dem Namen Wuling Hongguang Mini EV bereits sehr erfolgreich. Damit das auch in Europa der Fall ist, brauchte es neben einem neuen Namen auch mehr Sicherheit und Energieeffizienz. Heißt: ESP, Airbags, neue Räder und eine LED-Beleuchtung. Angeboten wird das Nikob EV mit einer 13,8-kWh-LFP-Zelle mit 200 km Reichweite. Kosten soll das kleine Elektroauto 16.000 Euro. © Wulling
Elektrofrosch Bob Four
Elektrofrosch Bob Four: So ganz weiß man ja nicht, was dieses Gefährt sein möchte. Offiziell handelt es sich bei dem Elektrofrosch Bob Four um einen Kabinenroller. Entsprechend ist bei 45 km/h Schluss. Rund 100 Kilometer soll der Elektrofrosch kommen und das für grade einmal 8.990 Euro. Neben dem Bob Four hat Elektrofrosch noch weitere Mikromobile im Angebot.  © Elektrofrosch
Ari 802
ARI 802: Mit 2,22 fällt der Ari 802 sehr klein aus. Mit 643 Kilogram ist er zudem auch noch sehr leicht. Daher reichen 10 PS auch um den Kleinstwagen auf Tempo 80 zu bringen. In den Versionen 252 und 452 sind nur 25 beziehungsweise 45 km/h drin. Die Reichweite gibt Ari mit 120 bis 250 Kilometern an. Preislich schlägt der Ari 802 mit 10.990 Euro zu Buche.  © Ari

Auch stark subventionierte Leasing-Stromer kommen

Frankreich förderte den Kauf bisher ähnlich wie Deutschland, unabhängig von Hersteller und Produktionsort. Die französische Regierung hat die Prämie Anfang 2023 sogar auf bis zu 5.000 Euro erhöht. Liegt das zu versteuernde Jahreseinkommen unter 14.089 Euro, sind sogar bis zu 7.000 Euro möglich.

Unterdessen hat die französische Regierung ihre Pläne für ein subventioniertes Leasing-Elektroauto konkretisiert, das Emmanuel Macron im Wahlkampf vor mehr als eineinhalb Jahren versprochen hatte. Ab dem 1. Januar 2024 sollen Elektroautos für rund 100 Euro im Monat geleast werden können.

Rubriklistenbild: © Dacia/dpa-tmn

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