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Firmenchefs hoffen auf Wachstumsimpulse

Dringende Maßnahmen für die Wirtschaft: Was sich Firmen von Kanzler Merz wünschen

Die Stärkung der kriselnden Wirtschaft in Deutschland ist das zentrale Anliegen der Merz-Regierung. Unternehmen haben klare Forderungen – und besonders einen Favoriten.

Berlin – Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz und seine schwarz-rote Regierung übernehmen die Amtsgeschäfte in einem Moment, in dem sich die Lage der deutschen Wirtschaft krisenhaft zuspitzt. Dem aktuellen Mittelstandsradar der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zufolge sind die Investitionen der Unternehmen nahe null gefallen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf die Studie. Demnach betragen die Nettoinvestitionen in Deutschland aktuell nur noch 0,3 Prozent der Wirtschaftsleistung. Vor der Corona-Krise lag der Wert noch bei drei Prozent.

Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Commerzbank bewerteten nur zehn Prozent der 1525 befragten Unternehmen die Rahmenbedingungen in Deutschland als „sehr gut“ oder „gut“. 60 Prozent halten sie für „befriedigend“ oder „ausreichend“, während fast ein Drittel (29 Prozent) sie als „mangelhaft“ oder „ungenügend“ einstuft.

Deutsche Wirtschaft warnt neue Merz-Regierung: Qualitätssiegel „Made in Germany“ verliert an Bedeutung

Eine deutliche Mehrheit von 71 Prozent der befragten Unternehmen aus verschiedenen Branchen ist der Meinung, dass das Qualitätssiegel „Made in Germany“ erheblich an Bedeutung verloren hat. „Der Standort Deutschland hat in den letzten Jahren deutlich an Attraktivität verloren; die Unternehmen erwarten nun zu Recht von der neuen Regierung positive Entwicklungen oder Impulse, die ihre Handlungsfähigkeit und ihren unternehmerischen Freiraum erweitern“, sagte der Firmenkundenvorstand der Commerzbank, Michael Kotzbauer. Aus der Befragung gehen sieben dringende Reformen an die deutsche Wirtschaft hervor, über die NTV zuerst berichtet hatte.

Kaum offiziell im Amt macht sich Friedrich Merz auf die Auslandsreise. Zuhause hat die Wirtschaft klare Forderungen an seine Regierung.

Deutsche Firmen wünschen sich eine erleichterte Zuwanderung von Fachkräften

Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt jetzt schon nahezu alle Branchen und wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten mit dem fortschreitenden demografischen Wandel weiter verschärfen. Eine große Mehrheit der befragten Unternehmen fordern deswegen von der kommenden Regierung, die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern.

Auch bei der Finanzierung der Sozialversicherung ist die Migration entscheidend. In den vergangenen Jahren ist in Deutschland die Zahl der Erwerbstätigen – und damit der Beitragszahler – gestiegen, überwiegend durch Zuwanderer. Gerade bei der Rente setzen Fachleute deshalb auf die Migration.

Unternehmen fordern Steuerentlastungen und Senkung der Lohnnebenkosten

Die Unternehmen fordern Steuerentlastungen und eine Vereinfachung des komplizierten Steuersystems. Schwarz-Rot hat im Koalitionsvertrag unter anderem neue Abschreibungsmöglichkeiten vereinbart. Über die hohen Lohnnebenkosten für Arbeitslosen-, Renten-, Pflege- und Krankenversicherung klagen Arbeitnehmer wie Arbeitgeber schon seit Jahrzehnten. Ohne schnelle Reformen droht diese Belastung aus ihrer Sicht bald weiter stark zu steigen. 84 Prozent der Befragten sehen hier laut ntv Handlungsbedarf, 50 Prozent sehen diesen als „sehr dringend“ an.

Mehrheit der Unternehmen fordern Merz-Regierung zum Handeln bei Energiepreisen auf

Die hohen Energiepreise sind nicht mehr nur ein Problem besonders energieintensiver Branchen. Die Wirtschaft insgesamt ist betroffen und damit auch die große Mehrheit aller Unternehmen in Deutschland: 88 Prozent fordern hier dringend Maßnahmen von der neuen Regierung, um die Energiekosten zu senken. Zu dem Thema finden sich gleich mehrere Vorhaben im Koalitionsvertrag. Unter anderem soll die Stromsteuer gesenkt und die Gasspeicherumlage abgeschafft werden. Für besonders energieintensive Firmen soll es einen subventionierten Industriestrompreis geben.

Minister unter Merz: Komplette Liste des Kabinetts – von Klingbeil bis zu „neuen Gesichtern“

17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands.
17 Ministerinnen und Minister, dazu ein Bundeskanzler namens Friedrich Merz: Sie bilden das Kabinett der Koalition aus CDU, CSU und SPD und damit die 25. Bundesregierung Deutschlands. © dpa
Fritze Merz Kabinett CDU CSU Minister
Der neue Kanzler (offiziell ab dem 6. Mai): Friedrich Merz hat sein Kabinett zusammengestellt. Der 69-Jährige hat vertraute und neue Gesichter auserkoren. In dieser Fotostrecke finden Sie alle von der CDU bestimmten Minister, auch die von der CSU und SPD sind hier zu finden.  © IMAGO/Uwe Koch
Thorsten Frei Kanzleramtsminister Merz Kabinett
Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramtes: Thorsten Frei (51) ist einer der engsten Vertrauten von Friedrich Merz und in der CDU angesehen.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Johann Wadephul Außenminister Merz Kabinett
Bundesminister für Auswärtiges: Johann Wadephul (CDU) heißt der neue Außenminister.  © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Katherina Reiche Wirtschaftsministerin Merz Kabinett
Bundesministerin für Wirtschaft und Energie aus der CDU: Katherina Reiche ist 51 Jahre alt und wird die Nachfolge von Robert Habeck antreten. © IMAGO
Karin Prien Bildungsministerin FAmilie merz Kabinett
Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Karin Prien von der CDU wird Bildungs- und Familienministerin, sie ist 59 Jahre alt. © IMAGO/Jens Schicke
Nina Warken Gesundheitsministerin Kabinett Merz
Bundesministerin für Gesundheit: CDU-Ministerin Nina Warken (45) soll die Nachfolge von Karl Lauterbach antreten.  © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Karsten Wildberger Digitalminister Merz Kabinett
Bundesminister für Digitales und Staatsmodernisierung: Karsten Wildberger ist die wohl größte Überraschung, der ehemalige MediaMarkt-Chef ist 56 Jahre alt.  © AnikkaxBauer
Wolfram Weimer Minister für Kultur
Kulturstaatsminister: Wolfram Weimer, der 60-Jährige pflegt gute Kontakte in einige Verlage.  © IMAGO/Thomas Bartilla
Schnieder Vekehrsminister CDU Kabinett Merz
Bundesminister für Verkehr: Patrick Schnieder von der CDU soll Verkehrsminister werden. © IMAGO
Dobrindt Innenminister CSU Kabinett Merz Liste
Bundesminister des Innern und für Heimat: Alexander Dobrindt. Der 54-jährige CSU-Mann ist schon zum zweiten Mal Minister. Unter Angela Merkel war er von 2013 bis 2017 Verkehrsminister © IMAGO/ESDES.Pictures, Bernd Elmenthaler
Alois Rainer LAndwirtschaft Merz Kabinett
Landwirtschaftsminister soll der CSU-Politiker Alois Rainer werden. Der 60-Jährige ist durchaus ein überraschender Name, den Söder hier aus den CSU-Kreisen ausgewählt hat.  © IMAGO/Christian Spicker
Bär Ministerin Söder Merz KAbinett
Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt: Dorothee Bär (47) übernimmt das neu zusammengestellte Ministeramt. Die CSU-Politikerin galt von vorneherein als Favoritin aus Bayern.  © IMAGO/Heiko Becker
Klingbeil Kabinett Vizekanzler Finanzminister
Lars Klingbeil wird Vizekanzler und Finanzminister. Der 47-Jährige spricht über die SPD-Minister mit den Worten: „Generationswechsel“ und „neue Gesichter und erfahrene Persönlichkeiten“. Nachfolgend sind alle SPD-Ministerinnen und SPD-Minister aufgelistet.  © IMAGO/FRANK TURETZEK
Boris Pistorius Verteidigunsminister SPD Merz Klingbgeil
Verteidigungsminister bleibt Boris Pistorius, 65 Jahre alt. Er ist eines der prominentesten SPD-Mitglieder des Kabinetts. © IMAGO/Noah Wedel
Der bisherige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gilt im Merz-Kabinett als gesetzt, wenn es mit schwarz-rot klappt. Er könnte allerdings das Ministerium wechseln und sogar Vizekanzler werden.
Pistorius ist der einzige Minister der einstigen Ampel-Koalition unter Olaf Scholz, der auch unter dessen Nachfolger Friedrich Merz einen Platz im Kabinett gefunden hat. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Bas Ministerin Arbeit Kabinett
Bärbel Bas, die 57-Jährige wird Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Von 2021 bis 2025 war die SPD-Politikerin Präsidentin des Deutschen Bundestags.  © IMAGO
Hubig, Justiz 56 SPD MErz Kabinett
Dr. Stefanie Hubig ist 56 Jahre alt. Sie wird Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz. DIe SPD-Politikerin ist schon in Rheinland-Pfalz Ministerin für Bildung gewesen.  © IMAGO/Jürgen Heinrich
Reem Alabali-Radovan Bundesministerin für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Die jüngste Person aus der SPD-Riege. Reem Alabali-Radovan ist 35 Jahre alt und kümmert sich um „Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“. © IMAGO/Jürgen Heinrich
Hubertz wohnen, Bauministerin SPD KAbinett Merz Klingbeiil
Auch nicht viel älter, auch von der SPD: Verena Hubertz, 37 Jahre, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.  © IMAGO
Carsten Schneider SPD Umweltminister Merz Klingbeil Kabinett
Carsten Schneider von der SPD (49), nicht zu verwechseln mit Patrick Schnieder, wird Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD
Saskia Esken, ehemalige Parteivorsitzende der SPD, galt lange Zeit als aussichtsreiche Kandidatin für einen Kabinettsposten in der Regierung von Friedrich Merz. © Christophe Gateau/dpa
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 werden ihm Außenseiter-Chancen auf ein Amt unter Merz ausgerechnet.
Armin Laschet (CDU) wollte 2021 selbst Kanzler werden und scheiterte. Nach der Bundestagswahl 2025 galt er zumindest als Außenseiter-Kandidat für einen Posten im Kabinett von Friedrich Merz. Daraus wurde letztlich nichts. © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Kultursenator Joe Chialo
Kultursenator Joe Chialo war für die Berliner CDU bei den Koalitionsverhandlungen dabei (Archivbild). Fachleute spekulierten daraufhin Chialo könnte von Friedrich Merz als Kultusminister in sein Kabinett berufen werden. Doch der Posten ging letztlich an den Merz-Vertrauten Wolfram Weimer. © Jörg Carstensen/dpa
Jens Spahn als neuer und alter Minister? Dahinter steht ein Fragezeichen, auch wenn Spahn gewiss Ambitionen hat. Der frühere Gesundheitsminister stand wegen der Maskenaffäre in der Kritik. Andererseits verfügt er über große Regierungserfahrung, die Merz selbst bekanntermaßen fehlt.
Auch Jens Spahn hatte sich Hoffnungen auf einen Kabinettsposten unter Kanzler Friedrich Merz gemacht. Der ehemalige Gesundheitsminister ging in Sachen Kabinett zwar leer aus, kann sich aber dennoch über eine Beförderung im neuen Bundestag freuen: Spahn wird die CDU-Abgeordneten im Bundestag künftig als Fraktionsvorsitzender anführen. © IMAGO/Jens Schicke

Merz-Regierung soll Verbesserung des Bildungs- und Ausbildungssystems vorantreiben

Die steigende Zahl an Menschen ohne Schul- und Berufsabschluss mache deutlich, wie dringend der Handlungsbedarf ist. Denn gleichzeitig suchen Unternehmen nicht nur händeringend Fachkräfte, es bleibt auch eine Rekordzahl von Ausbildungsplätzen unbesetzt. 68 Prozent der befragten Firmen ist bereit, in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren.

Verbesserte digitale und physische Infrastruktur – Merz-Regierung will mit Sondervermögen liefern

Einsturzgefährdete oder gar einstürzende Brücken, das Faxgerät in vielen Büros oder die Zugverspätungen sind vielfach zu Sinnbildern für den dramatischen Zustand der deutschen Infrastruktur geworden. Investitionen in das Straßen, Bahn- und Stromnetz halten 95 Prozent der Befragten für „sehr“ oder „eher“ dringend. Das gilt auch für den Ausbau der digitalen Infrastruktur, die Arbeitsabläufe schneller und effizienter gestalten würde.

Der wichtigste Punkt: Nahezu jedes Unternehmen fordert Bürokratieabbau

Ein zentrales Anliegen betrifft die Abschaffung überflüssiger Regularien. Mit 98 Prozent der Befragten schließt sich nahezu jedes Unternehmen der Forderung nach einem Bürokratieabbau an. 87 Prozent bezeichnen diese Aufgabe als sogar „sehr dringend“. „Das ist die wichtigste Forderung an Herrn Merz“, sagt Kotzbauer im Gespräch mit ntv. Die Forderung gehe allerdings nicht nur an die neue Bundesregierung, sondern „auch in Richtung Brüssel“.

Rubriklistenbild: © Michael Kappeler/dpa

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