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„Nahezu durchgängige Mehrbelastung“

Netto-Einbußen beim Gehalt: Wer in diesem Jahr besonders betroffen ist

Steuersenkungen reichen nicht aus, um die steigenden Sozialabgaben zu kompensieren. Viele Bürger müssen den Gürtel enger schnallen.

Nürnberg – Fast allen Arbeitnehmern bleibt in diesem Jahr weniger vom Bruttogehalt übrig als im Vorjahr. Das geht aus Berechnungen des IT-Dienstleisters Datev hervor, der jeden Monat die Lohn- und Gehaltsabrechnungen für mehr als 14 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erstellt.

Grund dafür sind die deutlich gestiegenen Sozialabgaben, die zu einer „nahezu durchgängigen Mehrbelastung der abhängig Beschäftigten“ führt, heißt es in einer Mitteilung von Datev. Daran ändern auch die kurz vor Jahresende von Bundestag und Bundesrat im „Gesetz zur Fortentwicklung des Steuerrechts und zur Anpassung des Einkommensteuertarifs“ (SteFeG) beschlossenen Steuersenkungen nichts.

Die meisten Arbeitnehmer verdienen 2025 netto weniger: Ursache sind vor allem stark steigende Sozialabgaben

Die Steuersenkungen werden laut Datev zum Teil im Februar, spätestens aber ab März 2025 in den Lohnabrechnungen und Gehaltszetteln berücksichtigt. Dennoch bleibe den meisten Arbeitnehmern netto weniger übrig. Verantwortlich dafür sind vor allem höhere Zusatzbeiträge zur Krankenversicherung, die im Schnitt um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gestiegen sind.

Den meisten Arbeitnehmern bleibt in diesem Jahr weniger netto von ihrem Gehalt übrig.

Weitere Ursachen sind ein höherer Beitrag zur Pflegeversicherung, die Versicherten zahlen seit Anfang Januar um 0,2 Prozentpunkte mehr, sowie deutlich angehobene Beitragsbemessungsgrenzen in den Sozialversicherungen. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung wurde die monatliche Beitragsbemessungsgrenze im Jahr 2025 auf einheitlich 8050 Euro pro Monat angehoben (zuvor 7450 Euro im Osten und 7550 Euro im Westen), in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung auf 5512 Euro (zuvor bundesweit 5175 Euro).

Die meisten Arbeitnehmer verdienen 2025 netto weniger: Im unteren und mittleren Gehaltsbereich ist die Mehrbelastung nur moderat

Datev hat für verschiedene Konstellationen die Differenz bei unverändertem Nettogehalt zwischen 2024 und 2025 berechnet. Demnach fällt die Mehrbelastung im unteren und mittleren Gehaltsbereich bis 5000 Euro brutto über das Jahr betrachtet mit Werten im meist unteren zweistelligen Bereich noch relativ moderat aus.

Ein Single mit Steuerklasse I ohne Kind und 3000 Euro brutto im Monat hat demnach 28 Euro im Jahr weniger zur Verfügung. Bei 5000 Euro brutto ist es der gleiche Betrag. Ein Alleinerziehender mit einem Kind (Steuerklasse II) und 2000 Euro brutto hat 42 Euro weniger im Jahr. Eine Ausnahme bilden Verheiratete in Steuerklasse III (sowohl ohne Kinder als auch mit zwei Kindern), die bei 2000 beziehungsweise 2500 Euro brutto im Monat 120 und 150 Euro weniger zur Verfügung haben.

14 Jobs, die fast niemand machen will, obwohl sie gut bezahlt sind

Flugzeugenteiser als Job
Flugzeugenteiser: Flugzeugenteiser arbeiten in den Wintermonaten auf Flughäfen und sind dafür verantwortlich, Flugzeuge von Eis und Schnee zu befreien. Die Arbeit ist oft stressig und erfordert das Arbeiten unter extrem kalten Bedingungen. Das Gehalt ist jedoch attraktiv und liegt je nach Erfahrung zwischen 40.000 bis 70.000 Euro pro Jahr. © Imago
Gerümpel- und Entrümpelungsfachkraft
Gerümpel- und Entrümpelungsfachkraft: Diese Fachkräfte sind für die Räumung von Wohnungen, Häusern oder anderen Immobilien verantwortlich, oft nach Todesfällen, Zwangsräumungen oder wenn Menschen unter extremen Messie-Bedingungen gelebt haben. Die Arbeit kann emotional und physisch belastend sein, da sie oft in sehr unhygienischen Umgebungen durchgeführt wird. Das Gehalt kann zwischen 30.000 bis 55.000 Euro pro Jahr liegen. © Imago
Kanalarbeiter als Job
Kanalarbeiter: Kanalarbeiter sind für die Wartung und Reparatur von Abwassersystemen verantwortlich, oft in engen, dunklen und schmutzigen Umgebungen. Die Arbeit ist körperlich anstrengend und mit starkem Schmutz und unangenehmen Gerüchen verbunden. Dennoch können erfahrene Kanalarbeiter ein Gehalt von 35.000 bis 60.000 Euro pro Jahr erwarten. © Shotshop/Imago
Forensischer Entomologe
Forensischer Entomologe: Forensische Entomologen untersuchen Insekten und deren Entwicklungsstadien an Verbrechensorten, um Todeszeitpunkte und andere Details zu ermitteln. Die Arbeit kann extrem unangenehm sein, da sie oft den direkten Umgang mit verwesenden Körpern erfordert. Das Gehalt liegt in der Regel zwischen 50.000 bis 90.000 Euro pro Jahr.  © Imago
Weltkriegsmunition-Entschärfer
Weltkriegsmunition-Entschärfer: Diese Spezialisten sind für die Entschärfung von Blindgängern und alter Kriegsmunition zuständig, eine extrem gefährliche Arbeit, die höchste Konzentration und Sorgfalt erfordert. Das hohe Risiko wird jedoch durch eine sehr gute Bezahlung kompensiert. Je nach Einsatzort und Gefährlichkeit können die Verdienste zwischen 60.000 bis 120.000 Euro pro Jahr liegen.  © Imago
Schädlingsbekämpfer entfernt Hornissen-Nest
Schädlingsbekämpfer: Schädlingsbekämpfer beseitigen Insekten, Nagetiere und andere Schädlinge aus Gebäuden und öffentlichen Bereichen. Die Arbeit ist oft unangenehm, da sie in engen, schmutzigen und manchmal gefährlichen Umgebungen durchgeführt wird. Die Bezahlung ist jedoch gut und kann zwischen 30.000 bis 50.000 Euro pro Jahr betragen. © Imago
Schlachter als Job
Fleischzerleger/Schlachter: Fleischzerleger und Schlachter arbeiten in Schlachthöfen und verarbeiten Tierkörper, was physisch und emotional belastend sein kann. Die Arbeit erfordert Kraft und Geschicklichkeit, und viele Menschen empfinden den Umgang mit toten Tieren als unangenehm. Dennoch können die Verdienste zwischen 30.000 bis 55.000 Euro pro Jahr liegen. © Imago
Bergarbeiter im Kohlebergbau
Bergarbeiter im Kohlebergbau: Bergarbeiter arbeiten unter der Erde im Kohlebergbau, was körperlich extrem anstrengend und gefährlich ist. Die Arbeit erfordert oft lange Schichten in einer gefährlichen Umgebung. Das Gehalt ist hoch, insbesondere in Regionen mit aktiver Kohleförderung, und liegt zwischen 45.000 bis 80.000 Euro pro Jahr. © Imago
Taucher für Unterwasserarbeiten
Taucher für Unterwasserarbeiten: Diese Taucher führen Arbeiten wie Reparaturen und Inspektionen unter Wasser durch, oft in trüben oder gefährlichen Gewässern. Die körperliche Belastung und die potenziellen Gefahren machen diesen Beruf unattraktiv, aber die Bezahlung ist hoch, insbesondere bei riskanten Einsätzen. Das Gehalt kann zwischen 50.000 bis 100.000 Euro pro Jahr liegen. © Imago
Leichenbestatter als Job
Leichenbestatter: Leichenbestatter sind für die Vorbereitung und Durchführung von Bestattungen verantwortlich, was den ständigen Umgang mit dem Tod und trauernden Angehörigen bedeutet. Die Arbeit kann emotional belastend sein, bietet jedoch auch Stabilität und ein gutes Einkommen. Je nach Region und Erfahrung können Leichenbestatter 40.000 bis 65.000 Euro pro Jahr verdienen. © Imago
Klärwerkstechniker als Job
Klärwerkstechniker: Klärwerkstechniker überwachen und warten die Prozesse in Kläranlagen, wo sie ständig mit Abwasser und unangenehmen Gerüchen konfrontiert sind. Die Arbeit erfordert technisches Wissen und die Bereitschaft, in einer unattraktiven Umgebung zu arbeiten. Das Gehalt liegt im Bereich von 35.000 bis 60.000 Euro pro Jahr. © Imago
Feldmesser auf Offshore-Ölplattformen
Feldmesser auf Offshore-Ölplattformen: Diese Spezialisten führen technische Messarbeiten auf abgelegenen Ölplattformen durch, oft unter extremen Wetterbedingungen. Die Arbeit ist gefährlich und erfordert lange Abwesenheiten von zu Hause, was sie unattraktiv macht. Dafür wird ein hohes Gehalt gezahlt, das zwischen 70.000 bis 120.000 Euro pro Jahr liegen kann. © Marc Morrison/Imago
Rattenfänger oder Schädlingsbekämpfer als Job
Rattenfänger: Rattenfänger oder Schädlingsbekämpfer bekämpfen Ratten und andere Schädlinge in urbanen oder ländlichen Gebieten. Die Arbeit erfordert oft den Einsatz in schmutzigen, unhygienischen Umgebungen, was den Job für viele unattraktiv macht. Das Gehalt kann je nach Erfahrung und Erfolg bei 30.000 bis 50.000 Euro pro Jahr liegen. © Christian Brenneke/Imago
Tatortreiniger als Job
Tatortreiniger: Tatortreiniger sind für die Reinigung von Schauplätzen verantwortlich, an denen Gewaltverbrechen, Unfälle oder Todesfälle stattgefunden haben. Die Arbeit erfordert eine hohe emotionale Belastbarkeit und eine gewisse Distanz zu unangenehmen Szenen. Die Bezahlung variiert je nach Erfahrung und Region, liegt aber oft zwischen 40.000 bis 70.000 Euro pro Jahr. © Imago

Die meisten Arbeitnehmer verdienen 2025 netto weniger: Zwei Gehaltsgruppen verzeichnen besonders hohe Einbußen

Über alle Steuerklassen hinweg lassen sich im Vergleich zwei deutliche Stufen mit höheren Abzügen erkennen. Das betrifft Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt ab 5500 Euro beziehungsweise ab 8000 Euro. Der jeweils deutliche Anstieg der Werte ist vor allem auf Anpassungen der Beitragsbemessungsgrenzen zurückzuführen. Betroffen sind vor allem Arbeitnehmer, die nun erstmals auf ihr gesamtes Gehalt entsprechende Sozialversicherungsbeiträge entrichten müssen.

Das größte Minus von 658 Euro verzeichnet der kinderlose Verheiratete in Steuerklasse III mit einem Bruttolohn von 8000 Euro. Mit zwei Kindern hat der Arbeitnehmer 633 Euro weniger in der Tasche.

Die meisten Arbeitnehmer verdienen 2025 netto weniger: Es gibt nur einen Gewinner

Das einzige Plus in der gesamten Tabelle verzeichnen kinderlose Singles mit 7500 Euro brutto im Monat. Sie können sich über 110 Euro mehr im Jahr freuen. Als Grund nennt die Datev eine für sie günstige Konstellation im progressiven Steuersystem mit seinen verschobenen Tarifeckwerten.

Sie profitieren zum Beispiel von der Anhebung der Freigrenze bei der Berechnung des Solidaritätszuschlags in Höhe von 5,5 Prozent auf die Lohn- oder Einkommensteuerschuld. Der Soli wird aktuell erst fällig, wenn die tatsächliche Jahreslohnsteuer bei Einzelveranlagung den Wert von 19.950 Euro übersteigt. 2024 waren es noch 18.130 Euro.

Rubriklistenbild: © Fleig / Eibner-Pressefoto / imago

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