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Jährlich 1000 Euro mehr

„Die meisten sind auf diese Preise nicht vorbereitet“: Heizkosten könnten explodieren

Die CO₂-Bepreisung steigt mit dem Beginn des Jahres, was zu steigenden Heizkosten führt. Experten warnen, dass dies nur der Start ist. Ab 2027 könnten wir mit jährlichen Erhöhungen von 1000 Euro für das Heizen rechnen.

München – Im Rahmen der Energiewende wurde zum Jahresbeginn der CO₂-Preis von 45 auf 55 Euro pro Tonne angehoben. Die Folge: Die Kosten für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas steigen deutlich an. Doch das ist lange nicht das Ende der Fahnenstange: Spätestens ab 2027 müssen alle, die mit fossilen Brennstoffen heizen, durch den Start des freien EU-Zertifikatehandels ETS2 mit enormen Preissprüngen rechnen. Experten warnen vor explodierenden Energiekosten, auf die Verbraucher nicht vorbereitet sind.

Mit Jahresbeginn steigt die CO₂-Bepreisung, damit auch die Heizkosten. Experten warnen, dass dies nur der Anfang ist. Ab 2027 seien Steigerungen vom jährlich 1000 Euro fürs Heizen möglich.

„1000 Euro höhere Heizkosten jährlich“: Experte warnt vor Preisexplosion bei Gasheizungen

Achim Wambach, Ökonom und Präsident des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erklärt dazu im Gespräch mit IPPEN.MEDIA: „Mit dem europäischen Emissionshandel ist ein CO₂-Preis von bis zu 200 Euro pro Tonne zu erwarten“. Dies seien „keine Extremszenarien“, sondern das Ergebnis von zahlreichen Studien, unter anderem auch vom ZEW. „Auf einen Vier-Personen-Haushalt, der mit Gas heizt, kommen damit rund 1000 Euro höhere Heizkosten pro Jahr zu“, so Wambach, „die meisten Verbraucher sind auf diese Preiserhöhungen nicht vorbereitet“.

Auf einen Vier-Personen-Haushalt, der mit Gas heizt, komment rund 1000 Euro höhere Heizkosten pro Jahr zu.

Achim Wambach, Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Heizen wird immer teurer: CO₂-Preis steigt – „große Preissprünge auch bei Öl und Benzin“

Der Experte, der zum Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gehört, erklärt weiter: „Auch bei Öl und Benzin sind große Preissprünge zu erwarten – für den Liter Benzin etwa bis zu 60 Cent mehr“. Wichtig sei darum die Bedeutung einer schrittweisen Einführung und einer rechtzeitigen Information der Verbraucher.

Bereits im vergangenen Jahr ist die Kilowattstunde Gas durch die CO₂-Bepreisung um etwa einen Cent teurer geworden. Finanztip hat beispielhaft errechnet, wie sich die Preise in den folgenden Jahren mit der steigenden CO₂-Abgabe weiter nach oben bewegen könnten.

CO2-Kosten für eine Gasheizung

JahrCO2-Preis pro Tonne/PrognoseKosten bei Jahresverbrauch 6.000 kWh
202445 Euro35 Euro
202555 Euro 71 Euro
2026etwa 60 Euro78 Euro
2030etwa 275 Euro 356 Euro
Quelle: Finanztip

Sorgloser Start in die Heizsaison kann teuer werden: Verbrauch wieder deutlich angestiegen

Das Problem: „Mit den wieder etwas gefallenen Energiekosten im vergangenen Jahr sind einige Verbraucher wieder etwas sorgloser geworden, nachdem sie in den vergangenen Jahren deutlich sparsamer geheizt haben“, erklärt Energieexperte Florian Munder vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Das belegen auch die neuesten Zahlen des Heiz-O-Meters des Energiedienstleisters Ista. Danach haben Haushalte in deutschen Mehrfamilienhäusern in der laufenden Heizsaison rund 46 Prozent mehr verbraucht als im Vorjahr.

Verbraucherschützer fordern Unterstützung: „Energie muss für alle bezahlbar bleiben“

Ein Teil des Anstiegs sei zwar durch die niedrigeren Temperaturen erklärbar. Doch auch witterungsbereinigt haben die Deutschen rund sieben Prozent weniger sparsam geheizt als in der Vorjahressaison. Doch nicht nur, wer eine Gasheizung hat, muss sich 2025 warm anziehen: „Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, was mit den Heizkostenabrechnungen der nächsten Jahre auf sie zukommen wird“, gibt Munder zu bedenken. „Unsere Forderung lautet: Energie muss für alle bezahlbar bleiben“, auch wenn die Bepreisung von klimaschädlichen Heiz- und Kraftstoffen grundsätzlich richtig sei.

Sie wollen Heizkosten sparen? Tipps zum effizienten Heizen und Lüften in der kühlen Jahreszeit

Jemand stellt den Thermostat an der Heizung ein.
Die Heizung ständig herauf- und wieder herunterzudrehen, ist keine gute Idee. Sondern beim Heizen im Winter ist eine gewisse Konstanz gefragt, wie Fachleute betonen. (Symbolbild) © CHROMORANGE/Imago
Jemand reguliert die Heizung in der Wohnung.
Denn gerade häufiges Hoch- und Runterdrehen der Heizung verbrauche besonders viel Energie, erklärte der Deutsche Verband Flüssiggas (DVFG) in einer Mitteilung zum effizienten Heizen im Winter. Auch das Ergebnis lasse zu wünschen übrig. (Symbolbild) © ingimage/Imago
Jemand regelt über einen Thermostat die Temperatur in der Wohnung.
Denn über die Heizkörperthermostate regele man zwar die gewünschte Endtemperatur im Raum. Schneller warm werde es im Raum durch einen voll aufgedrehten Regler allerdings nicht, heißt es vonseiten des DVFG. © ingimage/Imago
Entspannung auf der Couch im Winter – zwei Frauen mit jeweils einer Tasse in der Hand.
Deshalb sei es sinnvoller, sich für eine individuelle Wohlfühltemperatur zu entscheiden und sie zu halten – statt ständig kurzfristig „Heiz-Jojo“ zu spielen, heißt es weiter. (Symbolbild)  © Antonio Guillem/Panthermedia/Imago
Heizungsthermostat auf Stufe 3
„Gerade im Winter ist es besonders energiesparend, konstant auf niedriger oder mittlerer Stufe zu heizen – und das Thermostat beispielsweise auf Stufe 3 und damit 20 Grad zu belassen“, so Markus Lau, Technikexperte beim DVFG laut dessen Mitteilung vom November 2024. (Symbolbild) © Zoonar.com/stockfotos-mgx/Imago
Digitales Thermometer, das eine Raumtemperatur von 16,2 Grad anzeigt.
Nicht in allen Räumen hält sich unbedingt gerade jemand auf. Gut zu wissen: Schon eine geringe Absenkung der Raumtemperatur kann dem DVFG zufolge eine große Wirkung haben. Beispiel: „Ein Grad weniger reduziert die Heizenergie um rund sechs Prozent“, so Markus Lau laut der Mitteilung. „Wer im wenig genutzten Gästezimmer die Temperatur von 20 auf 16 Grad senkt, kann dort seinen Energieverbrauch um etwa 24 Prozent reduzieren.“ Auf die gesamte Wohnung und die komplette Heizsaison gerechnet, könnten diese geringen Anpassungen somit erhebliche Kosteneinsparungen bedeuten, heißt es. (Symbolbild) © imageBROKER/Firn/Imago
Heizen im Winter – Hände einer Frau an einem Heizkörper in der Wohnung
Einen Raum in der Wohnung gar nicht zu beheizen, ist im Winter jedoch oft nicht ratsam – auch nicht zum Beispiel im Gästezimmer, das aktuell nicht genutzt wird. Im Gegenteil: „Je stärker Wohnräume auskühlen, umso größer ist das Schimmelrisiko“, so Markus Lau. „Daher unbedingt vermeiden, dass die Temperatur in Wohnräumen dauerhaft unter 16 Grad fällt.“ Denn kalte Wände könnten begünstigen, dass sich vorhandene Feuchtigkeit absetzt und dadurch Schimmel entsteht, betont man beim DVFG. (Symbolbild) © sinenkiy/YAY Images/Imago
Schlafzimmer mit Parkettboden, Bett und einem kleinen Schreibtisch
Will man verschiedene Wohnräume mit Blick auf die tatsächliche Nutzung unterschiedlich stark heizen, sollte man die Türen dazwischen geschlossen halten, heißt es in der Mitteilung des DVFG. Der Temperaturunterschied zwischen den Räumen sollte nicht mehr als fünf Grad betragen, heißt es zudem. (Symbolbild) © Shotshop/Imago
Jemand hält den Deckel einer Pfanne beim Kochen in der Küche.
In Räumen wie Bad oder Küche, in denen durch Duschen und Kochen besonders viel Feuchtigkeit entsteht, sollte die Tür beim Lüften zudem geschlossen bleiben, heißt es. Ansonsten verteile sich die Feuchtigkeit in der gesamten Wohnung. (Symbolbild) © Juliane Sonntag/ photothek/Imago
Jemand dreht am Regler einer Heizung.
Beim Lüften sollte man die Heizkörperthermostate immer komplett zudrehen, um Energiekosten zu sparen, so zudem der Tipp. (Symbolbild)  © Michael Eichhammer/Imago
Jemand öffnet in der Wohnung das Fenster bei Tageslicht
Um Schimmel in der Wohnung vorzubeugen, sollte man zudem auch im Winter regelmäßig lüften. Doch wie sieht das konkret aus? „Am besten kurz und knackig – also zwei- bis dreimal täglich lüften, für drei bis fünf Minuten. Auch bei niedrigen Außentemperaturen, Regen oder Wind“, rät Markus Lau. Gut sei das Stoßlüften, noch besser das Querlüften, sprich das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern, heißt es zudem in der Mitteilung des DVFG. Dadurch ströme am schnellsten Frischluft in den Raum. (Symbolbild) © IMAGO/Roman Möbius
Jemand beim Entlüften eines Heizkörpers mit einem Spezialschlüssel
Sollte der Heizkörper gluckern oder nicht von oben bis unten warm werden, ist es oft an der Zeit, mit einem sogenannten Entlüfterschlüssel die Luft entweichen lassen. Vor dem Entlüften sollte man, falls möglich, die Heizungspumpe abschalten, damit die Flüssigkeit im Heizkreislauf zum Stillstand kommt, rät das Informationsprogramm Zukunft Altbau auf seiner Website. Ob Wasser im Heizkreislauf nachgefüllt werden muss, zeigt den Fachleuten zufolge die Druckanzeige am Heizkessel. Das sei wichtig – denn nur „bei ausreichendem Betriebsdruck“ sei die gleichmäßige Wärmeverteilung sichergestellt. (Symbolbild)  © imageBROKER/StefanxKiefer/Imago
Frau auf der Couch tippt mit dem Finger auf die Einstellung an einem Heizkörper.
Die Heizkörper sollten so angebracht sein, dass keine Möbel ihnen zu nahe rücken. Verdecken Gardinen die Heizkörper, wird ein Großteil der Wärme sogar direkt wieder über die Fenster nach außen geleitet, schreibt das Informationsprogramm Zukunft Altbau. Möbel und Verkleidungen sollten auch nicht vor ungedämmten Außenwänden stehen, erklären die Fachleute. Denn gelange zu wenig Wärme an diese Wände, sinke die Oberflächentemperatur und das Risiko der Schimmelpilzbildung steige. (Symbolbild) © Westend61/Imago
Frau mit Smartphone steht an einem Fenster und schiebt die Gardine zur Seite.
Durch undichte Fenster oder undichte Außentüren kann Wärme entweichen. Die Verbraucherzentrale erklärt, wie man schnell und einfach prüfen kann, ob die Fenster und Türen wirklich dicht sind: „Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel ein“, heißt es auf Verbraucherzentrale.de. „Falls Sie das Papier bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen können, ist das Fenster an dieser Stelle dicht.“ Den „Papiertest“ solle man an mehreren Stellen wiederholen. (Symbolbild) © Westend61/Imago
Eingangsbereich einer Wohnung mit Holzboden und einem Heizkörper
Bei Wohnungs- oder Haustüren mit offenem Türschlitz kann laut der Verbraucherzentrale oftmals nachträglich eine Dichtung – ein sogenannter Kältefeind – eingebaut werden. „Haben Sie einen Windfang, sollten Sie ihn bei kalter Witterung stets geschlossen halten“, heißt es zudem auf Verbraucherzentrale.de. Bei Fenstern reiche es meistens schon aus, die Dichtung zu erneuern oder die Fensterflügel zu justieren. (Symbolbild) © ProxCreators/Addictive Stock/Imago
Mann sitzt entspannt auf der Couch im Wohnzimmer.
Eine Maßnahme, um Energie zu sparen, kann eine auf die individuellen Nutzungszeiten im Einfamilienhaus angepasste Zeitsteuerung sein. „In den meisten Fällen können Sie sogenannte Absenkungszeiten programmieren, zum Beispiel nachts oder am Tag, wenn Sie arbeiten“, heißt es auf Verbraucherzentrale.de. Mit beispielsweise einem „Wochenprogramm“ könne man sein persönliches Heizprofil zusammenstellen. (Symbolbild)  © Antonio Guillem/Panthermedia/Imago
Füße einer Person, die unter einer Bettdecke im Bett hervorschauen
Sinnvoll ist dem Informationsprogramm Zukunft Altbau zufolge unter anderem eine Nachtabsenkung. Man kann sie so einrichten, dass sie ungefähr eine Stunde vor dem Zubettgehen die Temperatur von 20 auf 16 Grad herunterregelt. Eine Stunde vor dem Aufstehen sollte die Heizung dann wieder hochheizen, so der Rat. (Symbolbild) © peopleimages.com/Imago
Jemand öffnet ein Fenster zum Lüften.
Unbedingt vermeiden sollte man bei kühlen Temperaturen das Dauerlüften mit gekippten Fenstern. Das wäre nicht nur Energieverschwendung, sondern würde im Fensterbereich das Risiko steigern, dass Wände abkühlen und feucht werden, teilt der DVFG mit. (Symbolbild) © Zoonar.com/Erwin Wodicka/Imago
Geöffnetes Fenster in einer Wohnung
Die Luftfeuchtigkeit im Raum lässt sich zum Beispiel einfach mit einem Thermo-Hygrometer kontrollieren, so ein Tipp der Verbraucherzentrale. Auch einige Smart-Home-Lösungen würden die Luftfeuchtigkeit über Sensoren im Blick behalten, heißt es weiter auf deren Website. (Symbolbild)  © Roman Möbius/Imago
Mann liest ein Buch auf der Couch im Wohnzimmer
Grundsätzlich sollte man auf das passende Verhältnis von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit achten. Je nachdem, ob die Bewohner gerade auf dem Sofa sitzen oder Hausarbeit erledigen, liegt diese „bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius und bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent“, heißt es auf Verbraucherzentrale.de für einen groben Orientierungswert. (Symbolbild) © Westend61/Imago
Jemand wischt Kondenswasser am Dachfenster mithilfe eines Tuchs weg.
Wie niedrig die Luftfeuchtigkeit sein sollte, hängt laut der Verbraucherzentrale vom Bauzustand und der Außentemperatur ab: „In einem gut gedämmten Gebäude bereitet ein Wert von rund 60 Prozent in der Wohnung für einige Zeit vielleicht keine Probleme, bei schlechter Gebäudedämmung können an kalten Tagen schon 40 Prozent an den Wärmebrücken und in Raumecken zu viel sein“, heißt es auf Verbraucherzentrale.de. „Liegt die Luftfeuchtigkeit längere Zeit über 50 Prozent, sollte gelüftet werden – spätestens aber dann, wenn die Fensterscheiben von innen beschlagen!“ (Symbolbild) © Bihlmayerfotografie/Imago
Füße mit Socken schauen unter einer Sofadecke im Wohnzimmer hervor.
Wohn- und Schlafräume sollten während der Heizperiode tagsüber „auf mindestens 16 bis 18 Grad heizen, auch wenn einige nur selten genutzt werden“, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Bei einem schlechten Bauzustand sei oft eine höhere Temperatur erforderlich, um das Schimmelrisiko niedrig zu halten. (Symbolbild) ©  Westend61/Imago
Wäsche auf dem Wäscheständer
Dass man einen Teil der Wäsche auf dem Wäscheständer daheim trocknet, gehört für viele Bewohner zum Alltag. In einem Bad ohne Fenster beispielsweise oder auch in unbeheizten Kellnern sollte man das wegen der Schimmelgefahr allerdings besser sein lassen – zumal dann, wenn man dort nicht ausreichend lüften kann. (Symbolbild) © Wolfgang Maria Weber/Imago
Jemand schiebt die Gardine an einem Fenster mit Regentropfen zur Seite.
Auch bei regnerischem Wetter ist es sinnvoll, die Fenster mehrmals am Tag zum Lüften zu öffnen. (Symbolbild) © Westend61/Imago
Hand an einem Fenstergriff in der Wohnung
Nicht vergessen sollte man in der kalten Jahreszeit jedoch, nach dem Lüften die Fenster wieder zu schließen und den Raum anschließend wieder zu beheizen, betont die Verbraucherzentrale mit Blick auf die Energiekosten. Beim Dauerlüften gehe viel Wärmeenergie verloren und die Wände im Raum kühlen ab. Dann dauere es lange Zeit, bis der Raum wieder warm werde. (Symbolbild) © Zoonar.com Olga Simonova/Imago

Der Energieexperte weiter: „Die über 50 Prozent der Bevölkerung, die zur Miete wohnen, können nicht bestimmen, wie sie heizen“. Für diese Gruppe, und auch für diejenigen, die beispielsweise auf dem Land leben und auf den PKW angewiesen sind, sei es darum wichtig, einen Ausgleich zu schaffen, etwa über das sogenannte Klimageld.

Explodierende Heizkosten durch CO2-Preise: „Neue Gasheizung ist eine schlechte Idee“

Für ebenso wichtig hält Achim Wambach, dass sich Eigentümer rechtzeitig mit nachhaltigen Heizsystemen auseinandersetzen – „und nicht erst, wenn die alte Gasheizung kaputt ist“. Denn die hohe CO₂-Bepreisung komme unweigerlich, „und wieder eine alte Gasheizung durch eine neue zu ersetzen, ist eine schlechte Idee.“

Es bedarf eines weiteren Korrektivs, dass das sprunghafte und unkontrollierte Ansteigen der Bepreisung eindämmt

Achim Wambach, ZEW

Experte: Explodierende CO₂-Preise sind „der günstigste Weg“ zur Erreichung der Klimaziele

„Um die Klima-Ziele zu erreichen, ist die Erhöhung des CO₂-Preises immer noch der günstigste Weg“, erklärt Wambach. Je höher er sei, desto weniger Anreiz gibt es, in beispielsweise Verbrenner oder fossile Heizsysteme zu investieren – und desto schneller fließe Geld in andere Branchen umgelenkt. „Der Emissionshandel generiert Mittel, die in den Klima- und Transformationsfonds fließen“. Dennoch müsse das von „einem ganzen Paket von Maßnahmen begleitet werden“, wie etwa gezielte Förderprogramme für den Heizungstausch oder Elektromobilität, bei dem der soziale Aspekt nicht zu kurz kommen dürfe, andernfalls gebe es hier das Potenzial „für eine Menge sozialen Sprengstoff“.

„Es bedarf aber auch eines weiteren Korrektivs, dass das sprunghafte und unkontrollierte Ansteigen der Bepreisung eindämmt“, gibt der ZEW-Forscher zu bedenken. Das bereits vorhandene Instrument, zusätzliche CO₂-Emissionszertifikate freizugeben, wenn der Preis zwei Monate in Folge über 45 Euro pro Tonne steigt, reiche nicht aus: „Dadurch werden maximal 20 Millionen neue Zertifikate und nur einmal jährlich freigegeben“. Dieses sei im Verhältnis zu den 1,2 Milliarden Zertifikaten, die 2027 im Umlauf sein werden, zu wenig. „Hier muss die EU-Kommission handeln.“

Rubriklistenbild: © Imago/Rüdiger Rebmann

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