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Elektromobilität

Chinas Batterie-König: Darum haben Europas Batteriehersteller den Anschluss verloren

Robin Zeng ist der Chef des Marktführers der Akkuproduzenten. Der Manager erklärt, welche Fehler europäische Batteriehersteller im Vergleich zu China gemacht haben.

Peking/München - Robin Zeng, Gründer und Chef des chinesischen Batterieherstellers CATL, steht an der Spitze eines Unternehmens, das einen Marktanteil von etwa 38 Prozent bei Stromspeichern für Elektromobilität hält. Wie konnte der Technologiekonzern aus China der Konkurrenz, unter anderem aus Europa, innerhalb weniger Jahre enteilen? Bereits gegenüber Angela Merkel hatte der Manager entsprechende Hinweise gegeben, die jedoch fanden offenbar kein Gehör.

CATL-Chef: Europa macht gegenüber China „alle Fehler gleichzeitig”

In einem Interview mit Nicolai Tangen, Chef des norwegischen Pensionsfonds, äußerte sich der 56-Jährige zu den Herausforderungen, vor denen europäische Batteriehersteller stehen. Seine Einschätzung: Europas Unternehmen machen „alle Fehler gleichzeitig“ und haben deshalb den Anschluss an China verloren.

Dabei ist die Kritik des CEO der Contemporary Amperex Technology Co. Limited (CATL) allumfassender: Zengs Analyse in der Podcast-Folge richtet sich zunächst gegen das europäische Bildungssystem. Seiner Meinung nach bringt es nicht genügend kreative Fachkräfte hervor, insbesondere im Bereich der Elektrochemie. Diese Lücke führe zu einem Fachkräftemangel, der die Innovationskraft der beheimateten Batterieindustrie hemmt. 

Batteriespeicher in Europa: CATL-CEO erläutert Schieflage

Der CATL-Chef führt aus, dass seiner Ansicht nach zudem viele Studierende das Interesse an technischen Studiengängen verlieren. Das liege daran, weil sie in anderen Bereichen, wie den Finanzwissenschaften, schnellere Erfolge im Hinblick auf das Einkommen erwarten.

CATL-Gründer und Firmenchef Robin Zeng hat aus dem Batteriekonzern den Weltmarktführer gemacht.

Darüber hinaus kritisiert Robin Zeng - der bürgerlich Zeng Yuqun heißt - europäische Akkuhersteller für ihre Konstruktionskonzepte sowie „falsche Prozesse und Ausrüstungen”, was eine effiziente Massenproduktion erschwere. Diese strukturellen Schwächen verhindern ihm zufolge, dass Hersteller beispielsweise aus Deutschland konkurrenzfähige Produkte entwickeln.

Stromspeicher: Was CATL aus China den europäischen Rivalen wohl voraus hat

Im Gegensatz dazu hebt der schwerreiche Unternehmer die Innovationskraft von CATL hervor, wo rund 20.000 Experten in Forschung und Entwicklung tätig sind. Zeng sieht den internationalen Wettbewerb als Motor für Kreativität und Wachstum. Derweil gibt es Berichte über den nächsten Quantensprung im Bereich E-Mobilität:

CATL hat laut chinesischer Medien mit der Testproduktion von Feststoffzellen begonnen und plant, bis 2027 die Kleinserienproduktion aufzunehmen. Der Fortschritt unterstreicht Zengs Optimismus, dass CATL die führende Position im globalen Batteriemarkt behaupten kann.

Während CATL und chinesische Mitstreiter in die Entwicklung von Feststoffbatterien investieren, planen auch europäische Hersteller wie Volkswagen die Serienreife dieser Technologie.

Bis zu 2.200 Kilo Anhängelast: E-Autos, die ordentlich was schleppen können

Ein Volvo C40 Recharge Pure Electric.
Platz 10 – Volvo C40 Recharge Pure Electric: Zugegeben der Name ist etwas sperrig. Doch als Lastenesel taugt auch der Elektro-SUV der Schweden allemal. 100 Kilogramm Stützlast und eine maximale Anhängerlast von 1800 Kilogramm befördern den Volvo C40 Recharge Pure Electric in die Top 10. © Volvo
Ein Fisker Ocean.
Platz 9 – Fisker Ocean: Wie viele Hersteller von Elektroautos ist auch Fisker noch eine junge Marke. Mit dem Ocean will man Tesla die Kunden abjagen. Dabei könnte auch helfen, dass der Elektro-SUV ein richtiges Zugtier ist. Die maximale Anhängerlast liegt bei satten 1815 Kilogramm. Allerdings kostet die Anhängerkupplung 1780 Euro extra. © Fisker Inc.
Genesis GV70 Electrified.
Platz 8 – Genesis GV70 Electrified: Auch dieser SUV beweist, dass Elektroautos in der Lage sind, schwere Anhänger zu ziehen. Mit 180 Kilogramm Stützlast ist der Genesis GV70 ganz weit vorne. Die maximale Anhängerlast beträgt 1.800 Kilogramm. © Richard Parsons/Genesis
Ein BMW i7.
Platz 7 – BMW i7: Wer Luxus pur möchte, der ist beim 7er-BMW genau richtig. Seit der neuen Generation gibts es die Limousine auch rein elektrisch und die lässt sich im Zweifel auch vor einen Anhänger spannen. Die maximale Anhängelast liegt bei 2000 Kilogram, die maximale Stützlast bei 80 Kilogramm. Für die Anhängerkupplung werden jedoch 1350 Euro Aufpreis fällig. © Fabian Kirchbauer/BMW
Nio EL7
Platz 6 – Nio EL7: Auch die Chinesen machen keine halben Sachen. Die Anhängerkupplung ist beispielsweise bereits serienmäßig dabei. Die maximale Anhängerlast des EL7: 2000 Kilogramm. © Nio
Nio ET7
Platz 5 – Nio ET7: Wie der EL7 kann auch die Elektro-Limousine bis zu 2000 Kilogramm ziehen. Und auch die Anhängerkupplung gibt es ohne Zuzahlung. © Nio
Polestar 3
Platz 4 – Polestar 3: Die Volvo-Tochter baut ihre Modellpalette immer weiter aus. Natürlich darf da auch ein sportlicher Elektro-SUV nicht fehlen. Mit einer maximalen Anhängerlast von 2200 Kilogramm und 100 Kilogramm Stützlast ist der Polestar 3 fast ein Allround-Talent. Die 1.400 Euro für die Anhängerkupplung schmerzen allerdings doch etwas. © Stefan Isaksson/Polestar
Volvo EX90
Platz 3 – Volvo EX90: Auf dem Podium folgt ein weiterer Elektro-Schwede. Die maximale Anhängerlast des EX90 liegt bei 2200 Kilogramm, die Stützlast bei 100 Kilogramm. Für die optionale Anhängerkupplung verlangt Volvo zusätzliche 1190 Euro. © Volvo
BMW iX
Platz 1 – BMW iX: Die maximal 2.500 Kilogramm Anhängerlast des Bayers sind unangefochtene Spitze. Bei der Stützlast spielt der iX mit 100 Kilogramm ebenfalls ganz vorne mit. Über das Design lässt sich – typisch BMW – jedoch streiten. © Uwe Fischer/BMW

Europas Aufholjagd bei Batterien: Schon bei Angela Merkel ein Thema

China hat ein Konsortium gegründet, um die Kommerzialisierung von Feststoffbatterien voranzutreiben und seine marktführende Position zu sichern. Die China All-Solid-State Battery Collaborative Innovation Platform (CASIP) vereint führende Akku- und Autohersteller, um die Grundlagenforschung und Schlüsseltechnologien zu fördern.

Um den Anschluss an die Entwicklungen auf dem Weltmarkt nicht zu verlieren, sollte Europa demnach seine Bildungs- und Innovationsstrategien überdenken. Eine verstärkte Ausbildung in technischen Fächern und ein Fokus auf kreative Forschung könnten der Schlüssel sein, um im globalen Wettlauf um die Batterietechnologie mitzuhalten.

Diesen Hinweis habe CATL-Chef Zeng bereits vor über einem Jahrzehnt Bundeskanzlerin Angela Merkel gegeben, als es um die Erfolgsformel des China-Unternehmens ging. (PF)

 

Rubriklistenbild: © VCG/Imago

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