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Autoindustrie

Chef von VW-Tochter bekennt sich: „Bauen auch nach 2035 Autos mit Verbrenner“

Škoda-Chef Klaus Zellmer spricht über die Effizienz der Verbrennungsmotoren und bekräftigt die Fortsetzung über das Jahr 2035 hinaus. Elektromobilität bleibt dennoch ein zentraler Pfeiler der Zukunftsstrategie der Marke.

Frankfurt – In einem Interview mit der Automobilwoche gab Vorstandsvorsitzender von Škoda, Klaus Zellmer, Einblicke in die Visionen, Strategien und Herausforderungen des Unternehmens. Inmitten eines Wandels, der von strengeren CO2-Emissionsvorschriften, einem wachsenden Interesse an Elektromobilität und neuen globalen Märkten geprägt ist, betonte Zellmer die anhaltende Relevanz von Škoda und seine Rolle als treibende Kraft im Volkswagen-Konzern.

Zellmer, der seine Position als einer der „Glückspilze“ im Volkswagen-Konzern anerkennt, führt dies auf die Stärke der Marke Škoda und das Engagement seines Teams zurück. „Ich glaube wirklich, dass ich einen der besten Jobs im Volkswagen-Konzern habe“, betont er, „weil Škoda eine tolle Marke ist und das Team so stark ist.“ Er hebt hervor, dass bei Škoda die kundenorientierte Philosophie im Mittelpunkt steht, die es ihnen ermöglicht, flexibel auf die sich ändernden Bedürfnisse der Verbraucher einzugehen. „Wir bauen, was der Kunde will“, sagt er mit Überzeugung.

Verbrenner soll auch nach 2035 noch gebaut werden: „Der Diesel hat so viele Vorteile, wenn er effizient ist“

Die Diskussion über die Elektromobilität darf nicht fehlen. Zellmer präsentierte stolz das bereits erfolgreiche Enyaq-Familienangebot und kündigte die baldige Einführung des Elroq sowie des Epiq an. „Uns ist es wichtig, ein starkes batterieelektrisches Angebot zu haben“, erklärt er.

Dabei betont er jedoch, dass die Entscheidung über einen Ausstieg aus Verbrennungsmotoren letztendlich den Kunden überlassen werde. „Weil das die Kunden entscheiden und nicht wir Manager“, fügt er hinzu. Škoda strebe danach, ein breites Portfolio anzubieten, das den Bedürfnissen der Verbraucher gerecht wird, während gleichzeitig die CO2-Flottenlimits der EU beachtet werden.

Klaus Zellmer ist Vorstandsvorsitzende der VW-Tochter Škoda.

Auf die Frage nach der Bedeutung von Verbrennungsmotoren in Zukunft antwortete Zellmer, dass der Diesel nach wie vor einen Platz habe, solange er von Nutzen sei. Gleichzeitig arbeite Škoda jedoch intensiv an weiteren Optimierungen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Leistung zu verbessern. „Der Diesel hat so viele Vorteile, wenn er effizient ist“, erklärt er. „Generell sehen wir beim Diesel aber einen abnehmenden Grenznutzen.“

Auf die Frage, ob Škoda auch Verbrenner über das Jahr 2035 hinaus bauen wird, antwortet der Vorstandsvorsitzende: „Stand heute machen wir das in den großen Märkten außerhalb Europas, für die kein Enddatum der Politik feststeht.“

Die Debatte um Elektroautos unter 20.000 Euro: Ein Erfolgsfaktor für Autobauer?

Die Frage, ob Elektroautos zu einem Preis von unter 20.000 Euro für Kunden attraktiv sind, ist eine wichtige Diskussion in der Automobilindustrie. Herr Zellmer bestätigt, dass Kunden besonders preissensibel in diesem Segment sind. Er betonte die Wichtigkeit eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses, um erfolgreich zu sein.

„Was wir feststellen, ist: Je weiter wir in den Segmenten nach unten kommen, desto größer wird die Preissensibilität. Da entscheiden wenige Hundert Euro. Das Entscheidende wird demnach sein, ein Angebot zu haben, mit dem man wirklich Preisführer bei batterieelektrischen Kleinwagen ist.“

Herausforderungen durch globale Hersteller: Chinesische Marken sind relevante Wettbewerber

Die Konkurrenz schläft nicht und der Einfluss chinesischer Hersteller auf europäische Unternehmen wird immer deutlicher. Zellmer erklärt im Interview mit der Automobilwoche, dass chinesische Marken als relevante Wettbewerber betrachtet werden, was jedoch letztlich gut für die Kunden sei, da es mehr Vielfalt und Wettbewerb bedeute. Er weist darauf hin, dass die Preise chinesischer Marken in Europa bisher noch nicht kritisch seien, obwohl sie in China preiswerter sind.

Einschüchtern lässt Zellmer sich nicht: „Wir haben als Škoda mit unseren Partnern und unseren etablierten Strukturen mehr anzubieten als nur ein Produkt. Wir sind jetzt also nicht vor Ehrfurcht erstarrt, denn wir haben einen guten Stand im Markt und sehen neue Wettbewerber grundsätzlich auch als Ansporn.“

Transformative Visionen: Škodas Interesse an alternativen Kraftstoffen in Indien

Bezüglich der globalen Märkte hebt Zellmer die Bedeutung von Indien hervor, wo Škoda stark engagiert ist und neue Produkte entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse dieses aufstrebenden Marktes zugeschnitten sind. „Auch Indien spricht über Transformation und hier insbesondere über Biofuels und Ethanol“, sagt er. „Hier wollen wir Erfahrungen sammeln.“

Er spricht auch über Expansionspläne in anderen Regionen wie Vietnam und dem Nahen Osten. „Als dritten Wachstumsbereich schauen wir uns den Mittleren Osten an, den wir aus Indien heraus ebenfalls bedienen können“, erklärt er.

Letztendlich bekräftigt Zellmer das Engagement von Škoda für Effizienz und Innovation durch das Performance-Programm des Unternehmens, das auf Kosteneinsparungen und Investitionen abzielt. „In den nächsten fünf Jahren wollen wir 15 Prozent der Kosten im indirekten Bereich einsparen“, erklärt er, „um davon dann fünf Prozent wieder zu investieren.“

Rubriklistenbild: © IMAGO/Ondrej Deml

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