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Insolvenztrend

Rekord-Pleitewelle: Auch Firmen aus Schlüsselbranchen von Insolvenzen betroffen

Die Zahl der Insolvenzen bleibt einer aktuellen Auswertung zufolge auf einem Rekordhoch. Auch für die kommenden Monate wird mit weiter steigenden Zahlen gerechnet.

München – Die Pleitewelle erfasst nach dem Auslaufen der Corona-Hilfen immer mehr Unternehmen in Deutschland. Nach einem Rekordwert im Dezember ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch im Januar auf unverändert hohem Niveau geblieben. Vergangenen Monat meldeten 1077 Firmen Insolvenz an, im Dezember waren es 1078 gewesen, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte. Auch für die kommenden Monate wird mit weiter steigenden Zahlen gerechnet.

Insolvenztrend: Zahl der Firmenpleiten weiterhin hoch

Die Zahl der Insolvenzen lag im Januar rund 40 Prozent über den Werten des Vorjahresmonats und knapp 20 Prozent über dem Januar-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also der Zeit vor der Corona-Pandemie, wie das IWH ausführte. Der Dezemberwert war demnach der höchste seit Beginn der IWH-Datenerfassung 2016.

Insolvenzen nehmen in Deutschland stark zu. (Symbolbild)

Als Grund für die steigenden Zahlen nannte das IWH neben aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die während der Pandemie gezahlten Corona-Hilfen. Diese seien häufig an Firmen gezahlt worden, die schon vor der Krise unproduktiv waren, was zu wenigen Insolvenzen während der Pandemie geführt habe. „Diese Hilfen müssen jedoch nun in einem anhaltend schwierigen Umfeld zurückgezahlt werden“, so das Institut. Das überfordere viele schwächere Unternehmen.

Insolvenzen: Auch Schlüsselbranchen betroffen

Die Pleitewelle erwischt aber nicht nur Firmen, die schon vor der Corona-Pandemie Probleme hatten und mit den Staatshilfen länger über Wasser gehalten wurden. Laut einer Studie der Unternehmensberatung BCG finden auch bei Unternehmen aus Schlüsselbranchen wesentlich öfter Restrukturierungen statt, die häufig in Zusammenhang mit Insolvenzverfahren durchgeführt werden.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, sind diese der Studie zufolge vor allem in der Automobil- und Chemieindustrie, sowie Immobilienbranche zu erwarten. Dabei haben die für Deutschland wichtigen Branchen gerade mit unterschiedlichen, großen Herausforderungen zu kämpfen: Die Chemiebranche wird von den hohen Energiepreisen unter Druck gesetzt, die Autoindustrie steckt in der Transformation zur Elektromobilität und rüstet sich für die Konkurrenz aus China – und die Immobilienbranche muss sich mit der Zinswende und hohen Kosten auseinandersetzen.

Mit Material der AFP

Rubriklistenbild: © Bernd Weißbrod / dpa

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