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Qualitätsprobleme bei Turbinen

Siemens Energy verhandelt mit dem Bund über Staatshilfen

Der strauchelnde Konzern Siemens Energy befindet sich mit dem Bund in Vorgesprächen um Staatshilfen in Milliardenhöhe. Grund sind die Verluste im Windkraftgeschäft.

Berlin – Siemens Energy verhandelt mit dem Bund über staatliche Bürgschaften in Milliardenhöhe. Nachdem mehrere Medien darüber berichtet hatten, hat der Konzern am Donnerstagmorgen (26. Oktober) die Vorgespräche mit der Regierung bestätigt. Laut WirtschaftsWoche soll es um Bürgschaften zu Krediten von bis zu 15 Milliarden Euro gehen. Auch der Spiegel berichtet über den Vorgang, nennt aber niedrigere Summen.

Siemens Energy: Andere Geschäftsbereiche laufen gut

Siemens Energy erklärte, das starke Wachstum des Auftragseingangs führe zu einem steigenden Bedarf an Garantien für langfristige Projekte. Vor diesem Hintergrund prüfe der Vorstand derzeit verschiedene Maßnahmen zur Stärkung der Bilanz und führe „Vorgespräche mit unterschiedlichen Parteien, darunter Partnerbanken von Siemens Energy sowie der Bundesregierung, um den Zugang zu einem wachsenden Volumen an Garantien sicherzustellen“.

Wegen der Krise der Windtochter Siemens Gamesa befürchte der Konzern Schwierigkeiten in den Gesprächen mit Banken über nötige Garantien für das gesamte Großprojektgeschäft. Das Bundeswirtschaftsministerium lehnte einen Kommentar ab.

Laut WirtschaftsWoche sollen die Bürgschaften einem Szenario vorbeugen, in dem Banken für Projekte wichtige Kreditlinien von Siemens Energy verteuern oder ganz streichen. Siemens Energy kämpft mit Problemen in seiner Windkraftsparte, für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr wird ein Milliardenverlust erwartet. Andere Geschäftsfelder laufen dagegen gut und die Orderbücher sind dick gefüllt.

Bei Anlegern kam die Nachricht schlecht an: Im frühen Handel knickten die Papiere des Energietechnikunternehmens deutlich ein.

Qualitätsprobleme bei Windturbinen schokten Anleger im Sommer

Im Juni hatte Siemens Gamesa seine Kunden und Anleger mit weitreichenden Qualitätsproblemen bei seinen Windturbinen geschockt. Bis alle Probleme behoben sind, könnte es Jahre dauern und mehr als eine Milliarde Euro kosten. „Wir sind ein Opfer unserer Erfolge der letzten Jahre geworden“, klagt Siemens-Gamesa-Chef Jochen Eickholt. Der Konzern ist mit den Problemen nicht allein: Auch der weltweit führende Turbinenhersteller Vestas kämpft damit, seine Aufträge vollständig auszuliefern.

Siemens Energy hat seine Prognose für den Jahresumsatz angehoben, die Erwartung an die Marge aber nach unten angepasst.

Diese Kosten und zudem erhöhte Produktionskosten führten zu einem Verlust von rund 2,9 Milliarden Euro im abgelaufenen Quartal von April bis Juni bei Siemens Energy. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem Verlust von 4,5 Milliarden Euro.

Siemens Energy hatte wegen der Qualitätsmängel bei Siemens Gamesa Ende Juni seine Gewinnprognose zurückgezogen. Der Chef von Siemens Gamesa, Jochen Eickholt, sagte damals, die Qualitätsprobleme seien „viel schlimmer, als ich es für möglich gehalten hätte“. Der Chef von Siemens Energy, Christian Bruch, sprach von einem „großen Rückschlag“.

Am Donnerstag erklärte das Unternehmen, Siemens Gamesa arbeite weiter an den Qualitätsproblemen. Für bestimmte Windanlagen an Land schließe Siemens Gamesa vorerst keine neuen Verträge ab und nehme im Geschäft mit Windanlagen auf See nur selektiv Aufträge an. „Auftragseingang und Umsatz im Windgeschäft für das Geschäftsjahr 2024 werden daher voraussichtlich unter den Markterwartungen, Nettoverlust und Mittelabfluss werden voraussichtlich über den Markterwartungen liegen.“

Siemens Gamesa stellt Windkraftanlagen für Land und See her und gehört zu den größten Anbietern weltweit. Siemens Energy übernahm die Tochter nach mehreren Jahren als Mehrheitseigentümer 2022 ganz, um besser durchgreifen zu können. Der Preiswettbewerb in der Branche, insbesondere von Seiten der chinesischen Konkurrenz, ist groß.

Mit Material von dpa, AFP und Reuters

Rubriklistenbild: © Sebastian Kahnert/dpa

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