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Trump vs. Harris

Bedenken über Trumps Finanzstrategien: Verdoppelung der Staatsverschuldung möglich

Die US-Präsidentschaftswahlen stehen vor der Tür und eine aktuelle Untersuchung deutet darauf hin, dass sowohl Trump als auch Harris die Staatsverschuldung in die Höhe treiben könnten. Der Anstieg könnte unter Trump jedoch erheblich größer sein. Die Gefahr einer Finanzkrise nimmt zu.

Washington – In rund einem Monat wird die US-Präsidentschaftswahl stattfinden, bei der sich entscheiden wird, ob der Republikaner Donald Trump oder die Demokratin Kamala Harris den Sieg davonträgt. Umfragen zeigen, dass vor allem die Wirtschaftspläne eine zentrale Rolle für die Wähler spielen – und dabei wird Trump von den meisten mehr zugetraut als Harris. Eine Analyse des Komitees für einen verantwortungsvollen Bundeshaushalt (CRFB) zeigt nun: Keiner der Kandidaten ist wirklich gut für die US-Wirtschaft. Die Staatsschulden werden in beiden Fällen steigen – doch bei Trump könnte die Zahl um einiges höher ausfallen als bei Harris.

Donald Trump ist ein großes Publikum bei seinen Kundgebungen wichtig. (Archivbild) Das weiß auch Kamala Harris.

99 Prozent des BIP der USA – wieso der Schuldenberg in Zukunft weiter wachsen wird

Die Vereinigten Staaten haben aktuell eine Schuldenhöhe von 35,68 Billionen US-Dollar, das sind 99 Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA. Prognosen des Haushaltsbüros des Kongresses (CBO) zeigen, dass sich die Schulden auf 102 Prozent des BIP für 2026 erhöhen werden und sogar auf 125 Prozent ansteigen für das Jahr 2035. Manche Experten sehen darin schon ein Zeichen für eine mögliche Rezession. Im Vergleich: In Deutschland beliefen sich die Staatsschulden auf 2,62 Billionen Euro Ende des Jahres 2023, also rund 63,7 Prozent des BIP laut Angaben der Deutschen Bundesbank.

In der Analyse des CRFB wird festgestellt, dass steigende Staatsschulden negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum haben, zu höheren Zinsen führen und sogar das Risiko einer Finanzkrise erhöhen können. Das Fazit der Analyse besagt außerdem, dass ein Anstieg der Schulden in beiden Szenarien, unabhängig davon, ob Trump oder Harris die Präsidentschaftswahl gewinnt, sehr wahrscheinlich ist. Unter Trump dürften die Staatsschulden jedoch voraussichtlich doppelt so hoch ausfallen.

Kein Bestreben, Schulden einzudämmen – so werden sich die US-Schulden bis 2035 entwickeln

Weder Trump noch Harris haben laut des Berichts der CRFB Pläne verkündet, um die Schulden im Land einzudämmen. „Selbst im besten Fall würde der Plan keines der beiden Kandidaten ausreichen, um die Verschuldung auf einen Abwärtspfad zu bringen und Amerika in Richtung einer sicheren und nachhaltigen finanziellen Zukunft zu führen. Es reicht nicht mehr aus, die Schulden einfach nicht weiter zu erhöhen“, wird im Bericht erklärt.

Basierend auf den verkündeten Wirtschaftsvisionen der beiden Kandidaten hat das Komitee eine Prognose berechnet, wie die Schulden bis 2035 im Schnitt steigen könnten. Dabei würden die Schulden unter Harris bis 2035 um 3,5 Billionen Dollar im Schnitt wachsen und unter Trump sogar um 7,5 Billionen Dollar. Die Schätzungen gehen von einem Minimalwert von 0 Dollar bis einem Maximalwert von 8,1 Billionen Dollar Steigerung bei Harris aus. Bei Trump seien es mindestens 1,45 bis maximal 15,15 Billionen Dollar.

Minimales SchuldenwachstumDurchschnittliches SchuldenwachstumMaximales Schuldenwachstum
Kamala Harris0 Dollar3,5 Billionen Dollar8,1 Billionen Dollar
Donald Trump1,45 Billionen Dollar7,5 Billionen Dollar15,15 Billionen Dollar

Die geschätzten Schuldenzahlen variieren erheblich, da die Analyse große Unsicherheiten feststellt, da politische Maßnahmen und wirtschaftliche Folgen schwer vorherzusagen sind.

„Erhebliche finanzpolitische Herausforderungen“: Die kostspieligen Pläne von Harris und Trump

Insgesamt würde Harris‘ Wirtschaftsvision, die insbesondere Steuererleichterungen für kleine Unternehmen, eine bessere Kinderbetreuung und die Stärkung des Mittelstands umfasst, die Staatsschulden bis 2035 auf 133 Prozent des BIP anheben – bei einem erwarteten BIP-Wachstum von 8 Prozent. Trumps Pläne, Steuern für Unternehmen und Privatpersonen zu senken, hohe Importzölle zu erheben und Einwanderer abzuschieben, könnten bis 2035 zu einer Schuldensteigerung von 142 Prozent des BIP führen, während das BIP in diesem Zeitraum unter Trump voraussichtlich um 17 Prozent wachsen würde.

Staatsschulden im Schnitt als BIP-Anteil bis 2035Voraussichtliches BIP-Wachstum bis 2035
Kamala Harris133 Prozent8 Prozent
Donald Trump142 Prozent17 Prozent

Allein Trumps Vision, die Unternehmenssteuer von 21 auf 15 Prozent zu reduzieren, würde für den Staat weitere Schulden in Höhe von 150 bis 600 Milliarden Dollar bedeuten. Währenddessen könnte Harris Plan, die Unternehmenssteuer auf 38 Prozent anzuheben, einen Zuwachs für den Staat von 750 Milliarden bis 1,3 Billionen Dollar bringen. Kostspielig wird dabei im Fall von Harris, ihr Programm zur Steuersenkung für Haushalte mit einem Einkommen von 400.000 Dollar oder weniger. Hier könnten Kosten von 2 bis 3,6 Billionen Dollar entstehen.

„Der nächste Präsident wird nach seinem Amtsantritt mit erheblichen finanzpolitischen Herausforderungen konfrontiert sein, darunter Rekordschulden, große strukturelle Defizite, steigende Zinszahlungen und die drohende Insolvenz wichtiger Treuhandfondsprogramme“, schlussfolgert das CRFB in seinem Bericht.

Rubriklistenbild: © Alex Wroblewski/AFP

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