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China reagierte seinerseits mit Zöllen auf US-Importe in Höhe von 125 Prozent. Leidtragend sind vor allem US-Unternehmen, die auf die Importe aus China angewiesen sind. So etwa Apple. Die verhängten Zölle kosteten Apple sogar den Titel des wertvollsten Unternehmens an der Börse. Der Konzern versucht nun mithilfe eines Riesenprojekts den Zöllen aus dem Weg zugehen.
Apple will US-Zölle mit „Project Elephant“ umgehen
In Indien soll für Apple unter dem Namen „Project Elephant“ eine neue iPhone-Fabrik entstehen, wie das Handelsblatt berichtete. Der Auftragsfertiger Foxconn baut ein 1,2-Millionen Quadratmeter großes Werk in der Metropole Bangalore im Süden Indiens. Für Foxconn soll es das zweitgrößte iPhone-Werk der Welt nach China werden. Die neue Fabrik hätte für Apple einen gewaltigen Vorteil. Denn für Indien hatte Trump vor der Aussetzung der Zölle den Zollsatz auf 26 Prozent erhöht, also 119 Prozent weniger als aktuell für China gilt. Derzeit werden für die Produkte aus Indien zehn Prozent fällig.
Durch das zusätzliche indische Werk soll sich die Zahl der in Indien gefertigten iPhones bis zum Jahresende bereits auf 25 bis 30 Millionen Stück verdoppeln. Eine Anzahl, die rund 60 Prozent der jährlichen Gerätelieferungen in die USA entspricht. Einen weiteren Vorteil, den Indien als Produktionsstandort bringt, ist ein mögliches Handelsabkommen, das noch in diesem Jahr ausgehandelt werden soll. Weitere Handelsvorteile wären daher möglich.
Apple will Trump-Zöllen entgehen: Weitere Produktion in Indien
„Wir gehen davon aus, dass Foxconn – angetrieben von Apple – seine Produktion in Indien in diesem Jahr signifikant erhöhen wird“, zitiert das Handelsblatt Lori Chang, Analystin des taiwanesischen Marktforschers Isaiah Research. Noch in diesem Jahr sei zu erwarten, dass der Anteil Indiens an der globalen Apple-Produktion auf 21 bis 25 Prozent steigen könne. Die 25-Prozent-Marke habe sich Apple zuvor bis 2027 zum Ziel gemacht.
Donald Trumps Strafzölle: Diese Produkte aus Deutschland werden jetzt teurer
Laut einem Bericht von Reuters hatte Apple bereits vor dem Inkrafttreten der Zölle erste Vorbereitungen getroffen. Seit März seien rund sechs Frachtflugzeuge mit einer Kapazität von jeweils 100 Tonnen von Indien in die USA geflogen. Insgesamt 1,5 Millionen iPhones sollen so transportiert worden sein. Zuvor wurde die Produktion in der bisher größten Fabrik von Foxconn in Indien gesteigert. Zusätzliche Mitarbeiter und extra Schichten an Sonntagen haben dies möglich gemacht.
Trump-Zölle treffen Apple – iPhone-Preise könnten drastisch steigen
Trumps Ziel, US-Unternehmen dazu zubringen, mehr in den USA zu produzieren, wären damit weiterhin verfehlt. Doch offensichtlich will das die Trump-Administration nicht wahrhaben, wie die Wirtschaftswoche berichtete. Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt betonte Apples 500 Milliarden US-Dollar Investitionen, die allerdings nicht für die Produktion von Apple-Produkten bestimmt sei, sondern für eine Fabrik für KI-Server.
Noch ist nicht abzuschätzen, um wie viel Prozent die Apple-Produkte steigen könnten. Wie die BBC berichtete, sind sich auch die Analysten nicht einig. Bevor Trump die Zölle für China auf 145 Prozent anhob, gingen Schätzungen der Investmentbank UBS mit einem 125-Prozent-Zoll davon aus, dass ein iPhone 16 Pro Max mit 256 GB Speicher von 1199 auf 1999 US-Dollar steigen könnte.
Andere Schätzungen gehen wiederum von nur einer fünfprozentigen Erhöhung aus. Ein komplett in den USA hergestelltes iPhone könnte laut Analysten sogar 3500 US-Dollar kosten. Einen kompletten Umzug der Apple-Produktion in die USA halten die meisten Experten jedoch für unrealistisch. (vk)