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US-Handelsstreit mit China

Apple setzt auf „Project Elephant“: So will der US-Konzern Trumps Zölle umgehen

Um den Trump-Zöllen zu entgehen, setzt Apple auf neue Produktionsstätten in Indien. Bereits vor der Zoll-Ankündigung traf der Konzern Vorbereitungen.

Neu-Delhi – Mit den verhängten Zöllen hat US-Präsident Donald Trump den Welthandel in den letzten Tagen herausgefordert. Zwar hatte Trump die Zölle nach nur wenigen Tagen wieder ausgesetzt, allerdings nicht für China. Zwischen Peking und Washington spitzt sich der Handelsstreit zu. Der US-Präsident hob die Zölle auf Waren aus China nochmals auf 145 Prozent an.

China reagierte seinerseits mit Zöllen auf US-Importe in Höhe von 125 Prozent. Leidtragend sind vor allem US-Unternehmen, die auf die Importe aus China angewiesen sind. So etwa Apple. Die verhängten Zölle kosteten Apple sogar den Titel des wertvollsten Unternehmens an der Börse. Der Konzern versucht nun mithilfe eines Riesenprojekts den Zöllen aus dem Weg zugehen.

Apple will US-Zölle mit „Project Elephant“ umgehen

In Indien soll für Apple unter dem Namen „Project Elephant“ eine neue iPhone-Fabrik entstehen, wie das Handelsblatt berichtete. Der Auftragsfertiger Foxconn baut ein 1,2-Millionen Quadratmeter großes Werk in der Metropole Bangalore im Süden Indiens. Für Foxconn soll es das zweitgrößte iPhone-Werk der Welt nach China werden. Die neue Fabrik hätte für Apple einen gewaltigen Vorteil. Denn für Indien hatte Trump vor der Aussetzung der Zölle den Zollsatz auf 26 Prozent erhöht, also 119 Prozent weniger als aktuell für China gilt. Derzeit werden für die Produkte aus Indien zehn Prozent fällig.

Die US-Zölle auf chinesische Importe sorgen bei Unternehmen wie Apple für Handlungsbedarf.

Durch das zusätzliche indische Werk soll sich die Zahl der in Indien gefertigten iPhones bis zum Jahresende bereits auf 25 bis 30 Millionen Stück verdoppeln. Eine Anzahl, die rund 60 Prozent der jährlichen Gerätelieferungen in die USA entspricht. Einen weiteren Vorteil, den Indien als Produktionsstandort bringt, ist ein mögliches Handelsabkommen, das noch in diesem Jahr ausgehandelt werden soll. Weitere Handelsvorteile wären daher möglich.

Apple will Trump-Zöllen entgehen: Weitere Produktion in Indien

„Wir gehen davon aus, dass Foxconn – angetrieben von Apple – seine Produktion in Indien in diesem Jahr signifikant erhöhen wird“, zitiert das Handelsblatt Lori Chang, Analystin des taiwanesischen Marktforschers Isaiah Research. Noch in diesem Jahr sei zu erwarten, dass der Anteil Indiens an der globalen Apple-Produktion auf 21 bis 25 Prozent steigen könne. Die 25-Prozent-Marke habe sich Apple zuvor bis 2027 zum Ziel gemacht.

Donald Trumps Strafzölle: Diese Produkte aus Deutschland werden jetzt teurer

Die Strafzölle der neuen US-Regierung zielen auch auf Baumaschinen wie Bagger von Liebherr ab
Donald Trump und die US-Regierung planen neue Strafzölle auf deutsche und europäische Importe. Die höheren Gebühren zielen auch auf Baumaschinen wie Bagger von Liebherr ab. © Imagebroker/Imago
Thyssenkrupp und Co. liefern hochwertigen Stahl für die Luftfahrt- und Autoindustrie. Deutsche Stahl- und Aluminiumprodukte sind von den höheren Zollgebühren betroffen.
Thyssenkrupp und Co. liefern hochwertigen Stahl für die Luftfahrt- und Autoindustrie. Deutsche Stahl- und Aluminiumprodukte sind von den höheren Zollgebühren betroffen. © Funke Foto Services/Imago
Deutsche Spielwarenhersteller wie Playmobil oder Schleich verkaufen ihre Artikel auch in Übersee
Deutsche Spielwarenhersteller wie Playmobil oder Schleich verkaufen ihre Artikel auch in Übersee. © Karina Hessland/Imago
Naschkatzen werden tiefer in die Tasche greifen müssen: In die USA importierte Süßigkeiten wie Haribo oder Ritter-Sport dürften sich verteuern
Naschkatzen werden tiefer in die Tasche greifen müssen: In die USA importierte Süßigkeiten wie Haribo oder Ritter-Sport dürften sich verteuern. © BREUEL-BILD/Imago
Auf High-End-Mikroskope (z.B. von Zeiss) und medizinische Geräte (Röntgen, Chirurgie und mehr) werden Strafzölle erhoben
Auf High-End-Mikroskope (z.B. von Zeiss) und medizinische Geräte (Röntgen, Chirurgie und mehr) werden Strafzölle erhoben. © Chinalmages/Imago
Bier ist historisch in den deutschen Wurzeln verankert. Paulaner und Co. zahlen bei der Einfuhr in die USA künftig mehr Geld
Bier ist historisch in den deutschen Wurzeln verankert. Paulaner und Co. zahlen bei der Einfuhr in die USA künftig mehr Geld. © Ulrich Wagner/Imago
Deutsche Käse- und andere Milchprodukte dürften in den USA künftig teurer werden
Deutsche Käse- und andere Milchprodukte dürften in den USA künftig teurer werden. © IMAGO/Zoonar.com/totalpics
Musikinstrumente werden ebenfalls teurer. Deutsche Hersteller wie Steinway & Sons könnten eine weitere Produktionsverlegung in die USA in Erwägung ziehen
Musikinstrumente werden ebenfalls teurer. Deutsche Hersteller wie Steinway & Sons könnten eine weitere Produktionsverlegung in die USA in Erwägung ziehen. © Eibner/Imago
Fahrräder und E-Bikes wie von Hersteller Cube kosten beim Import in die USA künftig höhere Zollgebühren
Fahrräder und E-Bikes wie von Hersteller Cube kosten beim Import in die USA künftig höhere Zollgebühren. © NurPhoto/Imago
Bayer gehört zu den großen Playern auf dem Pharmaziemarkt. Für Medikamente oder auch Impfstoffe aus der EU erheben die USA künftig höhere Zölle
Bayer gehört zu den großen Playern auf dem Pharmaziemarkt. Für Medikamente oder auch Impfstoffe aus der EU erheben die USA künftig höhere Zölle. © NurPhoto/Imago
Werkzeuge aus Deutschland haben Tradition und ein hohes Ansehen. Auf Produkte von Bosch und weiteren Anbietern gibt es höhere Zölle
Werkzeuge aus Deutschland haben Tradition und ein hohes Ansehen. Auf Produkte von Bosch und weiteren Anbietern gibt es höhere Zölle. © STPP/Imago
Eisenbahn- und Schienenfahrzeugtechnik mit dazugehörigen Komponenten: Siemens verdient eine Menge Geld in den USA
Eisenbahn- und Schienenfahrzeugtechnik mit dazugehörigen Komponenten: Siemens verdient eine Menge Geld in den USA. © Zoonar/Imago
In den USA gibt es eine hohe Nachfrage nach Rostbratwürsten und vielem weiteren Fleisch aus Deutschland und anderen Ländern Europas
In den USA gibt es eine hohe Nachfrage nach Rostbratwürsten und vielen weiteren Fleischsorten aus Deutschland und anderen Ländern Europas. © IMAGO/Ardan Fuessmann
Der europäische Industriekonzern Airbus liefert Flugzeuge, Hubschrauber und weitere Komponenten in die USA
Der europäische Industriekonzern Airbus liefert Flugzeuge, Hubschrauber und weitere Komponenten in die USA. © Xinhua/Imago
Deutschland beheimatet weltbekannte Sportartikelhersteller. Adidas, Puma und Co. werden bei der Einfuhr in die USA künftig stärker zur Kasse gebeten
Deutschland beheimatet weltbekannte Sportartikelhersteller. Adidas, Puma und Co. werden bei der Einfuhr in die USA künftig stärker zur Kasse gebeten. © Zink/Imago
BMW, Mercedes und Volkswagen exportieren jährlich Autos im Wert von über 30 Milliarden Euro in die USA. Dafür werden künftig höhere Abgaben fällig
BMW, Mercedes und Volkswagen exportieren jährlich Autos im Wert von über 30 Milliarden Euro in die USA. Dafür werden künftig höhere Abgaben fällig. © Mercedes
Brezeln sind deutsches bzw. bayerisches Kulturgut. Auch in die Vereinigten Staaten wird das Laugengebäck exportiert, ebenso wie andere Backwaren
Brezeln sind deutsches bzw. bayerisches Kulturgut. Auch in die Vereinigten Staaten wird das Laugengebäck exportiert, ebenso wie andere Backwaren. © Rolf Poss/Imago
Halbleiter oder auch Sensoren von deutschen Technologiekonzernen wie Infineon erfordern künftig höhere Ausgaben
Halbleiter oder auch Sensoren von deutschen Technologiekonzernen wie Infineon erfordern künftig höhere Ausgaben. © Zoonar/Imago
Bad- und Pflegeartikel wie die Nivea-Creme von Beiersdorf werden für Milliarden Euro auch in die USA verfrachtet
Bad- und Pflegeartikel wie die Nivea-Creme von Beiersdorf werden für Milliarden Euro auch in die USA verfrachtet. © IMAGO/Snowfield Photography
Die Bekleidungsindustrie ist ebenfalls betroffen: Modeanbieter wie die Edelmarke Hugo Boss werden mit höheren Zollabgaben konfrontiert
Die Bekleidungsindustrie ist ebenfalls betroffen: Modeanbieter wie die Edelmarke Hugo Boss werden mit höheren Zollabgaben konfrontiert. © IMAGO/Sven Severing
Schnaps und anderer Alkohol: Auch Weine und Spirituosen aus Deutschland erfreuen sich in den USA großer Beliebtheit
Schnaps und anderer Alkohol: Auch Weine und Spirituosen aus Deutschland erfreuen sich in den USA großer Beliebtheit. © Chromorange/Imago
Chemie-Gigant BASF setzt ungeheure Mengen seiner Erzeugnisse auch in den USA ab. Für Kunststoffe, Spezial-Chemikalien und mehr werden höhere Zölle fällig
Chemie-Gigant BASF setzt ungeheure Mengen seiner Erzeugnisse auch in den USA ab. Für Kunststoffe, Spezial-Chemikalien und mehr werden höhere Zölle fällig.  © Ulrich Roth/Imago
Haushalts- und Elektrogeräte zum Beispiel von Siemens werden künftig ebenfalls für höhere Kosten in die USA importiert
Haushalts- und Elektrogeräte zum Beispiel von Siemens werden künftig für höhere Kosten in die USA importiert. © IMAGO/Michael Bihlmayer
Küchen und zahlreiche Einrichtungsstücke wie Möbel sind von den höheren Zollgebühren in die USA betroffen
Küchen und zahlreiche Einrichtungsstücke wie Möbel sind von den höheren Zollgebühren in die USA betroffen. © IMAGO/Manfred Segerer
Kaffee aus Europa wird bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten von nun an mehr Geld kosten
Kaffee aus Europa wird bei der Einfuhr in die Vereinigten Staaten von nun an mehr Geld kosten. © Zoonar/Imago

Laut einem Bericht von Reuters hatte Apple bereits vor dem Inkrafttreten der Zölle erste Vorbereitungen getroffen. Seit März seien rund sechs Frachtflugzeuge mit einer Kapazität von jeweils 100 Tonnen von Indien in die USA geflogen. Insgesamt 1,5 Millionen iPhones sollen so transportiert worden sein. Zuvor wurde die Produktion in der bisher größten Fabrik von Foxconn in Indien gesteigert. Zusätzliche Mitarbeiter und extra Schichten an Sonntagen haben dies möglich gemacht.

Trump-Zölle treffen Apple – iPhone-Preise könnten drastisch steigen

Trumps Ziel, US-Unternehmen dazu zubringen, mehr in den USA zu produzieren, wären damit weiterhin verfehlt. Doch offensichtlich will das die Trump-Administration nicht wahrhaben, wie die Wirtschaftswoche berichtete. Trumps Pressesprecherin Karoline Leavitt betonte Apples 500 Milliarden US-Dollar Investitionen, die allerdings nicht für die Produktion von Apple-Produkten bestimmt sei, sondern für eine Fabrik für KI-Server.

Noch ist nicht abzuschätzen, um wie viel Prozent die Apple-Produkte steigen könnten. Wie die BBC berichtete, sind sich auch die Analysten nicht einig. Bevor Trump die Zölle für China auf 145 Prozent anhob, gingen Schätzungen der Investmentbank UBS mit einem 125-Prozent-Zoll davon aus, dass ein iPhone 16 Pro Max mit 256 GB Speicher von 1199 auf 1999 US-Dollar steigen könnte.

Andere Schätzungen gehen wiederum von nur einer fünfprozentigen Erhöhung aus. Ein komplett in den USA hergestelltes iPhone könnte laut Analysten sogar 3500 US-Dollar kosten. Einen kompletten Umzug der Apple-Produktion in die USA halten die meisten Experten jedoch für unrealistisch. (vk)

Rubriklistenbild: © Andrej Sokolow/dpa

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