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Neue Zahlen für 2023

Abschied von der „Rente mit 63“? Die Abschaffung der Frührente würde jährlich Hunderttausende treffen

Ein höheres Rentenalter und das Ende der Frührente werden bereits seit längerem von Ökonomen und Politikern gefordert. Allerdings machen sehr viele Menschen von dieser Option Gebrauch.

Berlin – Viele Menschen möchten gerne früher in Rente gehen. Das haben Studien immer wieder festgestellt – im September 2024 auch wieder das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Demnach will ungefähr die Hälfte der 5000 sozialversicherungspflichtigen Befragten früher in Rente gehen - 48 Prozent können sich vorstellen, bis zur Regelaltersgrenze weiterzuarbeiten. Das aktuelle Renteneintrittsalter steigt momentan graduell auf 67 Jahre an.

Früher in Rente gehen: Weniger als die Hälfte der Neu-Rentner erreichen die Regelaltersgrenze

Das spiegelt sich auch in den Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) wider. Im diesjährigen Jahresbericht erläutert die DRV, wie viele Menschen 2023 in Rente gegangen sind - und wie alt sie im Durchschnitt waren. Demnach steigt das Renteneintrittsalter an, aber nur sehr langsam. Nach wie vor entscheiden sich nämlich viele Menschen für ein früheres Ausscheiden aus dem Arbeitsleben.

Rentner aufgepasst: Das sind die besten Länder für die Rente

Strand am Tayrona National Natural Park, Kolumbien.
Kolumbien hat es auf Platz 10 des Rankings von International Living geschafft. Das südamerikanische Land punktet demnach mit schönen Stränden und Natur, niedrigen Lebenshaltungskosten und einfachen Einreisebestimmungen. Allerdings sollten Auswanderungswillige auch die Sicherheitsrisiken dort beachten.  © robertharding/Imago
Mont-Saint-Michel in der Normandie: Unser Nachbarland hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten.
„Leben wie Gott in Frankreich“ ist nicht umsonst ein Sprichwort: Unser Nachbarland auf Platz 9 hat nicht nur ein gutes Transport- und Gesundheitssystem, sondern auch schöne Städte und Natur zu bieten. © robertharding/Imago
Die Insel Langkawi in Malaysia: Das südostasiatische Land ist im GRI-Ranking ein Newcomer.
Malaysia ist im GRI-Ranking ein Newcomer. Das multikulturelle südostasiatische Land bietet Auswanderungswilligen laut International Living große Gastfreundlichkeit, niedrige Lebenshaltungskosten und ein warmes tropisches Klima, das aber manchen Ruheständlern auch zu viel sein könnte. © Addictive Stock/Imago/Gabriel Trujillo
Thassos: Platz sieben im Ranking belegt Griechenland.
Platz sieben im Ranking belegt Griechenland. Das europäische Land überzeugt demnach nicht nur mit seiner Schönheit und dem milden Klima, sondern auch mit einem guten Gesundheitssystem und niedrigeren Lebenshaltungskosten. © robertharding/Imago/Frank Fell
Wandern am Illiniza Norte Volcano: Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA.
Platz sechs belegt im Ranking des Magazins Ecuador – wohl auch wegen seiner Nähe zu den USA. Das südamerikanische Land bietet ein mildes Klima, atemberaubende Natur und niedrige Lebenshaltungskosten. Doch wegen der aktuellen unruhigen politischen Situation rät das Magazin Auswanderungswilligen dazu, erstmal abzuwarten. © VWPics/ Matthew Williams-Ellis/Imago
Strand in Port de Soller, Mallorca: In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen.
In einem Ranking über Ruhestandsparadiese darf natürlich Spanien nicht fehlen. Viele Sonnentage mit einem milden Klima gepaart mit einem guten Gesundheitssystem und einem großen kulturellen Angebot: Das südeuropäische Land auf Platz 5 erfreut sich schon länger bei auswanderungswilligen Senioren großer Beliebtheit. © Zoonar.com/Volker Rauch/Imago
Strand in Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.
Oh wie schön ist Panama: Karibische Strände, mildes Klima und Steuervergünstigungen sprechen laut International Living für das zentralamerikanische Land.  © Panthermedia/lesniewski/Imago
Strand in Tulum, Mexiko: Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten
Auf dem Siegertreppchen im Ranking ist Mexiko mit Platz 3 gelandet. Überzeugt haben International Living neben der Schönheit des Landes die niedrigen Lebenshaltungskosten – auch im Gesundheits- und Immobilienbereich.  © Zoonar.com/Loes Kieboom/Imago
Machico in Madeira: Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat.
Schon länger kein Geheimtipp mehr ist das schöne Portugal, das es im Ranking auf Platz 2 geschafft hat. Rund 800.000 Auswanderer hat es mittlerweile nach Portugal gezogen, berichtet International Living. Das Land an der europäischen Atlantikküste punktet mit Sicherheit, guter Gesundheitsversorgung und einem milden Klima. © Zoonar.com/Mjucha/Imago
Strand in Costa Rica: Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil.
Auf Platz eins landet Costa Rica. Das Land gilt als „Schweiz Mittelamerikas“ – es ist sicher und stabil. Zudem überzeugen International Living die niedrigen Lebenshaltungskosten, schöne Natur und Strände sowie die „gute Lebensqualität“. Costa Rica bemüht sich zudem aktiv mit Steuervergünstigungen um Senioren. © YAY Images/xajnx 6025/Imago

2023 sind 1,5 Millionen Neu-Rentner hinzugekommen. Davon machten die Altersrentner mit 952.658 die größte Gruppe aus, gefolgt von den Hinterbliebenen, wovon 417.668 neue hinzukamen. Eine Erwerbsminderungsrente bezogen 164.364 Menschen zum ersten Mal im Jahr 2023.

Von den über 950.000 neuen Rentnern und Rentnerinnen haben weniger als 400.000 ihre Regelaltersgrenze erreicht. 279.134 Neu-Rentner und Rentnerinnen haben die sogenannte „Rente mit 63“ oder Rente für besonders langjährig Versicherte bezogen; weitere 212.611 Personen haben eine Frührente mit Abschlägen nach 35 Jahren in Anspruch genommen. Die übrigen 62.210 Menschen haben eine Rente für Schwerbehinderte bezogen.

Renteneintrittsalter steigt auch 2023 an: Politiker wollen Rente mit 63 abschaffen

Im Schnitt lag das Renteneintrittsalter laut DRV-Bericht bei 64,4 Jahren. Das sind zwei Jahre mehr als noch im Jahr 2000, als das Durchschnittsalter der Neu-Rentner und Rentnerinnen bei 62,3 Jahren lag.

„Gründe für den Anstieg des Renteneintrittsalters sind insbesondere die Anhebung der Altersgrenzen und das Auslaufen von zwei vorgezogenen Altersrentenarten. Die vorgezogenen Altersrentenarten konnten in der Vergangenheit teilweise schon mit 60 Jahren in Anspruch genommen werden, wie bei der Altersrente für Frauen oder bei der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit“, schreibt die DRV zur Erklärung. Auch die Netto-Rente, die Rentner und Rentnerinnen bekommen haben, ist 2023 angestiegen.

Dennoch: Mehr als die Hälfte der neuen Rentner und Rentnerinnen ist 2023 vorzeitig in Rente gegangen. Dabei fordern Teile der Politik sowie zahlreiche Ökonomen und Ökonominnen – beispielsweise die sogenannten Wirtschaftsweisen – eine Abschaffung der abschlagsfreien Rente („Rente mit 63“), um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Rentenversicherung finanziell zu entlasten. Strikt dagegen ist allerdings die SPD und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die CDU hat sich in ihrem Grundsatzprogramm hingegen für ein höheres Renteneintrittsalter ausgesprochen.

Gegen den Fachkräftemangel: Mehr Anreize für ein längeres Arbeiten bis zur Rente gefordert

Mit finanziellen Anreizen, altersgerechten Jobangeboten und anderen Maßnahmen könnte man bis 2035 unter den 55- bis 70-Jährigen Arbeitskräfte im Umfang von 1,36 Millionen Vollzeitbeschäftigten gewinnen, wie eine Modellrechnung in einer neuen Studie, die im September veröffentlicht wurde, zeigt. Das entspreche umgerechnet etwa 1,5 Millionen älteren Menschen, berichtete Arbeitsmarktexperte Eric Thode von der Bertelsmann Stiftung. 

Zwei Frauen im Garten: Viele Menschen wünschen sich eine frühere Rente

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass bis 2035 in der Gruppe der 55- bis 70-Jährigen die Zahl der Erwerbstätigen aufgrund des demografischen Wandels um rund 1,5 Millionen Personen sinken wird, wenn nicht entgegengesteuert wird. Das künftige Schrumpfen lasse sich aber kompensieren, wenn es Wirtschaft und Politik gelinge, Ältere zielgenau zu erreichen. Rahmenbedingungen – etwa steuerlich und rechtlich – müssten geändert werden, sagte Thode der Deutschen Presse-Agentur. 

Bei der Analyse sind der Stiftung zufolge alle Personen der Altersgruppe 55-70 eingerechnet und es gehe um alle Branchen. „Für unterschiedliche Berufsgruppen braucht man natürlich auch unterschiedliche Maßnahmen“, betonte Thode. Konkrete Beispiele: Ein lange in der Produktion Beschäftigter könne im höheren Alter auf eine weniger körperlich anstrengende Position im Betrieb wechseln. Ein Dachdecker-Senior kümmere sich im Büro am PC um die Materialbeschaffung. Einer älteren Pflegekraft werden technische Hilfsmittel wie Hebelifte zur Verfügung gestellt, um ihre Patienten kräfteschonend aus dem Bett zu holen.

Auch die Ampel-Koalition hat bereits Maßnahmen beschlossen, um die Erwerbstätigkeit im Alter zu steigern. So sollen Personen, die länger arbeiten, eine neue „Rentenaufschubprämie“ erhalten können. (Mit Material von dpa) 

Rubriklistenbild: © IMAGO/Gema Alejo

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