Kampf gegen Anzugmanipulation
Skispringen: Regel-Revolution beschlossen - So funktioniert das neue System
Im Skispringen wurde ein umfassendes Regelpaket verabschiedet, um nach dem Manipulationsskandal bei der WM wieder Ordnung ins System zu bringen. Dabei dient eine Regel aus dem Fußball als Vorbild.
Genf - Im Skispringen gibt es künftig gelbe und rote Karten. Zudem wird die Vermessung der Anzüge modernisiert. Beim Kongress des Internationalen Skiverbandes FIS in Genf wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen.
Im Zentrum stand im Skispringen die Thematik rund um den Betrugsskandal bei der WM 2025 in Trondheim. Die Gastgeber wurden der vorsätzlichen Manipulation ihrer Anzüge überführt. Um den Sport künftig gerechter zu machen, wurden jetzt härtere Sanktionen eingeführt. Dabei gilt ein bekanntes System aus dem Fußball als Vorbild.
Skispringen: Gelbe und rote Karten - So funktioniert das neue Sanktionssystem
Das neue Sanktionssystem wird folgendermaßen funktionieren: Wird ein Springer wegen eines irregulären Anzuges disqualifiziert oder nicht zum Start zugelassen, erhält er eine gelbe Karte - also eine Verwarnung. Liegt ein weiterer Verstoß vor, wird er erneut disqualifiziert, erhält eine weitere gelbe Karte und zudem eine Sperre für das folgende Springen - eine rote Karte.
Nicht nur der Athlet verliert dadurch sein Startrecht, der Verband muss beim folgenden Weltcupspringen mit einem Springer weniger antreten. Die neue Regel soll im Weltcup, bei der Vierschanzentournee und bei Weltmeisterschaften greifen. Ausnahme sind die Olympischen Winterspiele, bei denen keine Athleten durch zwei gelbe Karten ihr Startrecht verlieren sollen.
Skispringen: Neue Kontrolleure und modernere Vermessung
Neben der Einführung des Karten-Systems setzt die FIS zudem auf modernisierte Messungen bei der Kontrolle und neue Vorgaben bei den Anzügen. Sie sollen weniger Raum für Manipulationen bieten. Bei bewusstem Betrug - zum Beispiel durch verbotene Anzugveränderungen nach den Kontrollen - greifen zudem zusätzliche Sanktionen.
Für die Kontrolle sollen zukünftig zwei Personen zuständig sein. Christian Kathol war im Zuge des WM-Skandals zurückgetreten, der ehemalige Skispringer Mathias Hafele und der einstige Sprungrichter Jürgen Winkler übernehmen.
Das neue System soll bereits beim Sommer-Grand-Prix zum Einsatz kommen und für beide Geschlechter gelten. Der Sommer-Grand-Prix im Skispringen beginnt am 9. August in Courchevel (Frankreich), der Winter-Weltcup startet Ende November im norwegischen Lillehammer. (Quelle: chiemgau24.de, truf)