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„So viel geheult wie noch nie“

Biathlon: Tränen im Zug und Rücktrittsgedanken - DSV-Athlet gibt tiefe Einblicke

Biathlon: Hinter David Zobel liegt eine außergewöhnliche Saison.
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Biathlon: Hinter David Zobel liegt eine außergewöhnliche Saison.

David Zobel blickt auf eine bewegte Biathlon-Saison zurück. Nach einem vielversprechenden Start folgten herbe Rückschläge, eine denkwürdige Zugfahrt und unerwartete Erfolge.

Oberhof - Dass Biathlon ein Wechselbad der Gefühle sein kann, verdeutlicht die vergangene Saison von David Zobel. Der 28-Jährige aus dem deutschen A-Kader spricht in einem offenen Gespräch über seine Gefühle während eines bemerkenswerten Winters. Dabei spart er nicht mit Kritik an Trainerentscheidungen, aber auch an sich selbst.

Im Biathlon-Podcast ‚Extrarunde‘ schilderte Zobel seinen ungewöhnlichen Saisonverlauf. „Ich habe im Sommer perfekt trainiert und war super zuversichtlich“, sagte Zobel, der die Qualifikation für den Weltcupstart in Kontiolahti geschafft hatte. Nur wenige Tage später hatte sich die sportliche Welt des Athleten vom SC Partenkirchen komplett gedreht.

Biathlon: Zobel spricht über denkwürdige Zugfahrt - „So viel geheult wie noch nie“

Nach einem soliden 4. Platz in der Staffel folgten in Kontiolahti zwei enttäuschende Einzelrennen mit den Plätzen 60 und 62. Zobel wurde daraufhin aus dem Weltcupteam aussortiert und musste zurück in den zweitklassigen IBU-Cup. „Ich habe den ganzen Sommer gut geschossen, in Kontiolahti hat es aber nicht geklappt. Dass ich daraufhin direkt aussortiert wurde und keine weitere Chance bekommen habe, war meiner Meinung nach die falsche Entscheidung. Das habe ich intern auch so kommuniziert“, erklärte Zobel.

Wie sehr ihn diese Entscheidung mental belastete, führte er im Podcast weiter aus. „Du bist in einem gestandenen Biathlon-Alter und hast die Qualifikation als Bester geschafft. Dann wirst du nach zwei schlechten Rennen vom Trainer aussortiert und bist erstmal raus. Im Zug zurück nach Deutschland habe ich so viel geheult wie noch nie. Ich habe es nicht mehr gepackt. Da wollte ich direkt hinschmeißen, so kurz vor dem Aufhören war ich nie wieder“, sagte Zobel mit offenen Worten.

Biathlon: Zobel denkt kurz an Rücktritt - Dann geht es bergauf

Mit Unterstützung seines privaten Umfelds und einer Mentaltrainerin arbeitete sich Zobel in die Saison zurück und konnte punktuell Akzente setzen. Nach guten Ergebnissen im IBU-Cup kehrte er in den Weltcup zurück, wo er erneut nicht überzeugen konnte. Zobel fand kaum Zeit für den nötigen Formaufbau, zu unstetig verlief die Saison. Als der Winter zum kompletten Desaster zu werden drohte, kam die Europameisterschaft in Martell.

In Südtirol zeigte er ansprechende Leistungen in den Einzelrennen und führte als Schlussläufer die deutsche Staffel zur Silbermedaille. Drei Tage später gewann er im IBU-Cup den Sprint in Ridnaun und sprang so noch auf den WM-Zug auf. In der Lenzerheide kam er bei seinem einzigen WM-Einsatz auf den 28. Platz im Einzel, zwei Strafminuten im letzten Schießen verhinderten eine Platzierung unter den Top Ten.

Biathlon: David Zobel gewinnt den Sprint in Ridnaun.

Fortan blieb der Oberbayer, der seit 2019 am Stützpunkt Oberhof trainiert, im Weltcupteam. An seine Bestform aus der Saison 22/23, in der er 24. im Gesamtweltcup wurde und sein bislang einziges Einzelpodest im Weltcup erreichte, konnte Zobel aber nicht anknüpfen und zog ein selbstkritisches Fazit. „Natürlich war ich nicht gut und bin mit meinem Winter nicht zufrieden“, sagte er in der ‚Extrarunde‘ --> hier geht es zum kompletten Gespräch.

Nach der turbulenten Saison ist der Blick ohnehin nach vorne gerichtet. „Ich will bei Olympia parat sein. Das ist dieses Jahr das große Ziel“, sagte Zobel, der im neuen Herren-Bundestrainer Tobias Reiter eine wichtige Neuerung im Deutschen Skiverband sieht. „Ich hatte ihn schon mehrfach als Trainer, er war immer eine mentale Stütze für mich. Er will uns besser machen, das spürt man in jedem Training. Auch er und das Trainerteam werden harte Entscheidungen treffen müssen, aber ich bin mir sicher, dass die Kommunikation deutlich besser laufen wird“, so Zobel abschließend. (Quelle: chiemgau24.de, truf)

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