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Training in Ruhpolding

Biathlon: Mit deutscher Unterstützung - Italienischer Top-Athlet geht eigene Wege

Biathlon: Lukas Hofer (Zweiter von links) beim Training mit den deutschen Herren in der Chiemgau Arena.
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Biathlon: Lukas Hofer (Zweiter von links) beim Training mit den deutschen Herren in der Chiemgau Arena.

Lukas Hofer gehört seit vielen Jahren zur Elite im italienischen Biathlon. Der Südtiroler geht in der Vorbereitung ungewöhnliche Wege und profitiert dabei auch vom Know-how in Ruhpolding.

Ruhpolding - Es gibt Sportler, zu denen neben der persönlichen Erfolgsstory auch eine gut gefüllte Krankenakte gehört. Bestes Beispiel ist der Südtiroler Lukas Hofer, der 34-Jährige aus der italienischen Biathlon-Nationalmannschaft gehört zu den größten Pechvögeln der vergangenen Saison. Die beiden vergangenen Jahre hatte er Probleme mit den Schultern, Schienbein und Knien.

Derzeit arbeitet er an seiner Fitness in der Ruhpoldinger Chiemgau Arena. Dort hat er sich den deutschen Biathleten angeschlossen und mit Trainer Tobias Reiter einige Einheiten absolviert. „Ich bin froh, dass ich hier trainieren kann. Es geht mir ganz gut, es ist nicht alles komplett weg und zwickt hier und da wieder“, sagt er über seinen Gesundheitsstand.

Biathlon: Aufwärtstrend erkennbar - Höhentraining gezielt gewählt

Eigentlich läuft es seit letztem Jahr wieder ganz gut. Ab Januar beim Weltcup in Antholz lief es ordentlich, der Körper hat sich auf Leistungsniveau umgestellt und es kamen gute Ergebnisse. Nachdem die WM in Nove Mesto auch ohne Probleme verlaufen war, ist er zuversichtlich, dass es in der kommenden Saison ebenfalls gut laufen wird.

Vor Ruhpolding war er im Höhentraining in Livigno, dort war er bereits im vergangenen Jahr. „Ich bin alleine in die Höhe gegangenen und habe auch Schießeinlagen gemacht, wollte immer einen Reiz setzen“, schildert er sein Training. Vor allem war ihm wichtig, in der Höhe zu trainieren, da die Olympischen Spiele in Antholz auch hochgelegen stattfinden.

Biathlon: Training in Ruhpolding als Ruhe vor dem Sturm

Nachdem er knapp zehn Tage alleine in Livigno gewesen war, kamen auch die italienischen Frauen dazu. „Ich bin gespannt, wie sich das Training auswirkt“, so der 34-Jährige, der seit Anfang letzter Woche seine Runden in der Chiemgau Arena dreht. Nachdem er nach dem Höhentraining doch etwas müde war, hat er es in Ruhpolding ruhig angehen lassen. Danach hat er Gesellschaft von den italienischen Männern, mit denen es dann weitergeht und zwar zu einer „Hit-Woche“, wie sie es nennen.

Dabei werden die Zügel wieder angezogen. „Ich bin froh, dass ich mit Ruhpolding diese Entscheidung getroffen habe und mit den deutschen Männern Einheiten machen kann. Der Felix Bitterling (Sportlicher Leiter des DSV) hat mir angeboten, mitzutrainieren“, so Hofer.

Biathlon: Der Blick geht nach vorne - Große Vorfreude auf Olympia

Der aus Bruneck stammende Sportler ist in der Vergangenheit wegen seiner Verletzungen immer wieder gerne alleine seinen Weg gegangen und hat sich zum Beispiel nach Olympia 2022 den Schweden mit Johannes Lukas angeschlossen. „Das ist relativ schnell von den Verbänden abgesegnet worden. Wir kennen uns schon sehr lange und er hat auch einmal mit der italienischen Mannschaft mittrainiert. Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte. Es waren tolle Einblicke in ein anderes Trainingssystem. Der Johannes hat mir sehr geholfen, auf den Weg zurück. Das werde ich ihm nie vergessen.“

Aktuell fühlt Lukas Hofer eine sehr hohe Leistungsfähigkeit und ist sehr zuversichtlich, wie es mit seiner Karriere weitergeht. Nächster größerer Test seiner Fitness sind die italienischen Meisterschaften. Dazu kommt im September der City Biathlon in Dresden. „Darum werde ich auf alle Fälle weitermachen. Welcher Athlet hat zuhause eine WM und so viele Weltcups gemacht und dann noch Olympische Spiele. Das darf man sich doch nicht entgehen lassen. Da stecken viel Kraft und Energie dahinter. Wenn man diese Möglichkeit nicht nutzt, kann man sich irgendwann in den Hintern beißen. Ich freue mich jedenfalls“, gibt sich der Luki, wie er allgemein genannt wird, kämpferisch.

Lukas Hofer gibt zu, in Sachen Sport ein wenig positiv verrückt zu sein. „Ich glaube, das sind viele Sportler so, sonst ginge es nicht. Wenn ich was erreichen will, dann bleibe ich verbissen dran. Allerdings darf man nicht übertreiben, das habe ich auch schon gemacht. Der Ehrgeiz muss gesund sein.“

Für seine fünf Neffen ist er eine Art Vorbild und gibt ihnen einiges mit auf den Weg. „Wichtig ist der Spaß dabei und dass man das gerne macht. Es darf kein Zwang dabei sein. Natürlich, wenn das Hobby zum Beruf wird, muss man sich schon auch mal schinden. Eines meines Mottos war halt immer: Grenzen versuchen zu erreichen und auch darüber zu gehen und das letzte aus dem Körper herauszuholen“, so Hofer. (SHu)

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