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Langes Warten hat ein Ende

Biathlon: IOC bestätigt - Olympia-Gold für deutsche Staffel

Biathlon: (von links) Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp zeigen ihre Silbermedaillen - diese werden nun zu goldenen werden.
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Biathlon: (von links) Erik Lesser, Daniel Böhm, Arnd Peiffer und Simon Schempp zeigen ihre Silbermedaillen - diese werden nun zu goldenen werden.

Der deutsche Biathlon darf sich über eine weitere olympische Goldmedaille freuen. Arnd Peiffer, Simon Schempp, Erik Lesser und Daniel Böhm wurden endgültig zu Olympiasiegern ernannt. Über zehn Jahre musste das Quartett auf diese Entscheidung warten.

Lausanne - Arnd Peiffer, Erik Lesser, Simon Schempp und Daniel Böhm sind Olympiasieger im Biathlon. Elf Jahre nach ihrem Staffel-Rennen bei den olympischen Winterspielen in Sotschi rückt das deutsche Quartett vom Silber- auf den Goldrang. Das teilte das Internationale Olympische Komitee am Freitag nach der Sitzung des Exekutivkomitees mit. Silber geht an Österreich und Bronze an Norwegen.

Zuvor hatte das Schweizer Bundesgericht den Einspruch des Russen Jewgeni Ustjugow gegen Entscheidungen des Internationalen Sportgerichtshof CAS über seine Dopingsperre sowie die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse vom 27. August 2013 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2014 abgelehnt. 

Biathlon: Erik Lesser ist erleichtert - „Endlich vom Tisch“

„Ich freue mich, dass das jetzt wirklich vom Tisch und beendet ist. Und ich kann mich auf eine neue Medaille mit einer neuen Farbe freuen. Auch nach elf Jahren ist es richtig, dass ein anderer nachrückt, wenn jemand unfair spielt“, sagte Erik Lesser der Deutschen Presse-Agentur.

Der Biathlon-Weltverband IBU und seine für diese Fälle zuständige Integrity Unit hatten bereits im September 2024 vermeldet, dass die Berufung des Russen Jewgeni Ustjugow gegen seine Dopingsperre sowie die Annullierung seiner Wettkampfergebnisse vom 27. August 2013 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2014 vom Internationalen Sportgerichtshof CAS abgewiesen worden sei.

Biathlon: Letzte Instanz bestätigt Entscheidung - „Emotionen bekommen wir nicht wieder“

Das Urteil fiel vor dem Gerichtshof in Lausanne. Ustjugow war Teil der russischen Staffel, die 2014 hauchdünn vor der deutschen Mannschaft die Goldmedaille gewonnen hatte. Endgültig bestätigte das IOC die Entscheidung, damit rückt Österreich durch die Disqualifikation der Russen auf den Silberrang, Norwegen erhält nachträglich Bronze.

„Damit ist der Fairness Genüge getan. Denn wer betrügt, hat es auch nicht verdient, eine Goldmedaille zu haben und sich Olympiasieger zu nennen“, sagte Peiffer im September der Deutschen Presse-Agentur. „Die Emotionen eines Staffelsieges bei Olympia, was noch mal etwas ganz Besonderes ist, bekommen wir aber nicht wieder. Unrecht kann man nicht ungeschehen machen, weil immer ein bisschen was hängenbleibt“, fügte der 37-Jährige hinzu.

Biathlon: Peiffer mit zweitem Gold - Premiere für Schempp, Lesser und Böhm

Für Peiffer ist es die zweite olympische Goldmedaille seiner Karriere. Vier Jahre nach Sotschi hatte er Gold im Sprint von Pyeongchang gewonnen. Schempp, Lesser und Böhm sind damit erstmals Olympiasieger. Lesser hatte 2014 Silber im Einzel und 2018 Bronze mit der Staffel gewonnen.

Schempp schrammte 2018 um Millimeter an olympischem Gold vorbei, im Foto-Finish musste er sich im Massenstart dem Franzosen Martin Fourcade geschlagen geben. „Diese emotionale Achterbahnfahrt wie damals werden wir jetzt nicht mehr so erleben. Aber wenn man Olympia-Gold in einer sportlichen Vita zu stehen hat, ist das Kindheitstraum“, sagte Schempp der dpa und ergänzte: „Es ist eine Auszeichnung und Bestätigung dessen, dass wir eine sehr gute Leistung in Sotschi gezeigt haben.“

Biathlon: Urteil hat auch Auswirkung auf die Damen

Auch bei den Damen wurden nachträglich Ergebnisse annulliert. Die Russin Swetlana Sleptsova scheiterte ebenfalls mit ihrem Einspruch, ihre Ergebnisse zwischen März 2013 und dem Saisonende 2013/14 werden aberkannt. Bei Olympia hatte sie keine Medaille gewonnen.

Bereits 2020 hatte der Weltverband Ustjugow gesperrt. Das IOC annullierte danach das russische Staffelergebnis von Sotschi und führt seitdem keinen Goldmedaillen-Gewinner des Rennens in seinen Statistiken. Die IBU setzt in ihrer Ergebnisliste die Deutschen nun auf Rang eins.

Im Oktober 2020 hatte der CAS das Urteil des Weltverbandes bestätigt. Dagegen ging der heute 39-jährige Ustjugow, der 2014 nach dem Olympiasieg zurückgetreten war und Doping bis heute bestreitet, in Berufung. Die IBU geht davon aus, dass die Russen im Zuge des Skandals um russisches Staatsdoping bei den Heimspielen in Sotschi Daten im Moskauer Kontrolllabor manipuliert haben. (Quelle: chiemgau24.de, truf mit Material und Stimmen von dpa)

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