Diebstahl und Betrug
Biathlon: Bewährung und Geldstrafe - Französischer Superstar verurteilt
Im französischen Biathlon ist ein Urteil in der seit 2022 kursierenden Kreditkartenaffäre gefallen. Julia Simon wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und muss eine Geldstrafe zahlen. Die 29-Jährige zeigte sich geständig, ließ aber zentrale Fragen offen.
Albertville - Die zehnfache Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon ist zu einer dreimonatigen Haftstrafe auf Bewährung und zu einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro verurteilt worden. Das Urteil wurde am Freitag nach einem jahrelangen Rechtsstreit gefällt.
Ende September 2022 wurde die Kreditkartenaffäre im französischen Biathlon-Team öffentlich. Simon wurde vorgeworfen, dass sie ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet sowie einem weiteren Mitglied der französischen Nationalmannschaft Kreditkarten gestohlen und damit im Sommer 2022 im Internet eingekauft haben soll.
Biathlon: Simon gesteht Betrug - Anklage forderte höhere Geldstrafe
Simon hatte die Vorwürfe zunächst bestritten und angegeben, selbst das Opfer von Identitätsdiebstahl gewesen zu sein. Nun zeigte sie sich beim Gerichtsverfahren geständig. „Ich gestehe die Vorwürfe“, sagte Simon vor dem Strafgericht in Albertville.
Das Gericht befand die Gesamtweltcupsiegerin von 2023 in allen Anklagepunkten für schuldig. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Monate Haft auf Bewährung und 20.000 Euro Geldstrafe gefordert. Sie muss zudem die Verfahrenskosten ihrer Teamkollegin übernehmen sowie einen symbolischen Euro Schadenersatz an den französischen Skiverband zahlen.
Biathlon: Simon spricht von „Blackout“ - Es drohen weitere Konsequenzen
Trotz des Geständnisses und des von Simon akzeptierten Urteils, bleibt die Frage nach dem Motiv offen. Simon gab an, „keine finanziellen Absichten gehabt zu haben“ und sagte, dass sie sich nicht an ihre Taten erinnern könne. Ferner sagte sie, „so etwas wie einen Blackout“ gehabt zu haben.
Trotz des internen Skandals ist Simon Teil der französischen Biathlon-Nationalmannschaft und befindet sich mit ihren Teamkolleginnen in Vorbereitung auf die neue Weltcupsaison, die am 29. November im schwedischen Östersund beginnt. Ausgestanden ist die Affäre damit aber noch nicht.
Die Anwältin von Braisaz-Bouchet sagte, damit könne sie sich nicht zufriedengeben. Neben dem Schuldeingeständnis seien weitere Erklärungen nötig. Die unabhängige nationale Disziplinarkommission des Verbandes hatte sich bereits im Frühjahr 2023 mit „internen Vorgängen in der französischen Biathlonmannschaft“ befasst. Sie wird nun „so schnell wie möglich“ über die Disziplinarmaßnahmen des Verbandes entscheiden, wie FFS mitteilte. Im schlimmsten Fall droht Simon eine Sperre. (Quelle: truf mit Material von dpa, chiemgau24.de)