Karriereende mit 33
Biathlon: Doll macht Schluss - Das Ende der goldenen Generation
Benedikt Doll beendet seine Biathlon-Karriere. Nach der laufenden Saison beschließt er seine erfolgreiche Laufbahn. Mit dem Abgang des Schwarzwälders endet auch eine Ära.
Breitnau - Über viele Jahre prägte Benedikt Doll den deutschen Biathlon-Sport. Nach über zwölf Jahren im Weltcup ist zum Saisonende Schluss. Der 33-Jährige hängt nach einer erfolgreichen Saison die Ski an den Nagel, damit endet auch ein Kapitel deutscher Biathlon-Geschichte.
Bereits vor dem Saisonstart hatte Benedikt Doll immer wieder über ein zeitnahes Karriereende gesprochen. „Es ist ziemlich sicher, dass nach diesem Winter Schluss ist. Vielleicht juckt es mich nach der WM im Februar oder im März noch immer und ich mache weiter. Darum will ich das jetzt noch nicht endgültig beschließen, aber es ist schon ziemlich wahrscheinlich“, sagte er im Oktober im Gespräch mit chiemgau24.de.
Biathlon: Benedikt Doll beendet Karriere mit WM-Medaille
Das „Jucken“ ist ausgeblieben, gut eine Woche nach der Biathlon-WM 2024 verkündete der Schwarzwälder seinen Rücktritt. „Ich spüre, dass die Zeit für einen neuen Lebensabschnitt reif ist. Ich liebe diesen Sport und alles, was er abverlangt. Aber ich merke, dass ich meine Energie jetzt in neue Projekte stecken möchte und mehr Zeit mit meiner Familie verbringen will“, kommunizierte er über den Deutschen Skiverband.
Bei der WM hatte er mit der Bronzemedaille das einzige Edelmetall für die deutschen Herren geholt. „Ich habe nochmal alles investiert, mein Bestes für mich und das Team gegeben, um in dieser Saison und bei der WM das Maximale rauszuholen“, sagte Doll.
Biathlon: Mit Doll endet eine erfolgreiche Ära
Der Sprint-Weltmeister von 2017 ist der letzte Athlet einer erfolgreichen Generation, die über viele Jahre den deutschen Biathlon entscheidend prägte. Simon Schempp, Arnd Peiffer und Erik Lesser und Doll gewannen zahlreiche Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften.
Während Schempp und Peiffer schon 2021 zurücktraten, beendete Lesser 2022 seine Laufbahn. Nun macht auch Doll Schluss und hinterlässt im deutschen Herrenteam eine große Lücke. Er hatte sich nach den Rücktritten seiner Weggefährten als Kapitän des Teams identifiziert und zeigte auch in der laufenden Saison seine Extraklasse.
Biathlon: Doll läuft über 300 Weltcuprennen - Höhepunkte sind 2017 und 2018
Doll gewann im Weltcup 2023/24 bereits zwei Rennen und holte für die DSV-Herren mit der WM-Bronzemedaille die Kohlen aus dem Feuer. Im Gesamtweltcup ist er als Achter bester Deutscher. Die letzten drei Weltcups wird er noch bestreiten.
Der Familienvater aus dem Schwarzwald blickt auf eine erfolgreiche Karriere zurück. Sein erstes von 313 Weltcup-Rennen bestritt Benedikt Doll 2012 in Khanty-Mansiysk. Von da an war der Sportsoldat fester Bestandteil der Nationalmannschaft. Neben unzähligen Top-Platzierungen stand er bei Einzelrennen sechsmal ganz oben auf dem Weltcup-Podest.
Er startete bei zwei Olympischen Spielen, 2018 in Pyeongchang (Korea) und 2022 in Peking (China). In Pyeonchang gewann er zwei Bronzemedaillen, eine im Verfolger und eine mit der Staffel. Er konnte insgesamt sechs WM-Medaillen (zwei in Einzelwettkämpfen, vier in Staffelentscheidungen) gewinnen, darunter die Goldmedaille im Sprint 2017 von Hochfilzen.
Biathlon: Das sind Dolls Pläne für die Zukunft
Für die Zukunft hat er bereits Pläne und Ideen. Während seiner Karriere hatte er ein Bachelor-Studium in Marketing und Vertrieb Wirtschaftsingenieurwesen abgeschlossen und will jetzt nochmal im Bereich ‚Gebäudetechnik‘ studieren. „Ich habe Lust, etwas Neues zu lernen“, sagt Benni. „Und ich freue mich auch darauf, mehr Zeit zu Hause zu verbringen“, so Doll abschließend.
Quelle: chiemgau24.de
truf