„Artemis“-Programm
Nasa muss Mondlandung erneut verschieben – wann die nächsten Menschen auf dem Mond stehen
Die Nasa hat die Mondlandung wegen technischer Hürden erneut auf einen späteren Termin verlegt. Der neue US-Präsident könnte für zusätzliche Verschiebungen sorgen.
Washington D.C. – Eigentlich sollte die Nasa bereits 2024 wieder Menschen auf dem Mond landen – ein Ziel, das Donald Trump zu Beginn seiner ersten Präsidentschaft ausgegeben hatte. Doch dieses ehrgeizige Ziel wurde längst verschoben. Bisher sollte die erste Mission, die Menschen wieder um den Mond herum führt, im September 2025 stattfinden, die erste Mondlandung seit 1972 war für Ende 2026 geplant.
Nasa muss „Artemis“-Missionen und Mondlandung erneut verschieben
Kurz vor dem zweiten Amtsantritt Trumps als US-Präsident werden diese Termine nun ein weiteres Mal von der US-Raumfahrtorganisation Nasa verschoben. Als neue Daten nennt die Nasa jetzt April 2026 für die Mission „Artemis 2“, bei der erstmals wieder Menschen um den Mond fliegen sollen. Die nächsten US-Amerikaner sollen frühestens Mitte 2027 ihre Füße auf den Mond setzen („Artemis 3“). Zentraler Grund für die Verzögerungen sind technische Herausforderungen mit der „Orion“-Kapsel, beziehungsweise ihrem Hitzeschild.
Der Hitzeschild ist für die Kapsel, in der sich die Astronautinnen und Astronauten befinden werden, essenziell: Sie schützt die Kapsel und damit auch die Menschen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vor dem Verglühen. Während der unbemannten „Artemis 1“-Mission im Jahr 2022 wurde jedoch festgestellt, dass der Hitzeschild unerwartet stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.
„Artemis“ ist das „kühnste Unterfangen, das die Menschheit je in Angriff genommen hat“
„Die ‚Artemis‘-Kampagne ist das kühnste, technisch anspruchsvollste, gemeinschaftlichste und internationalste Unterfangen, das die Menschheit je in Angriff genommen hat“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson bei einem Pressetermin. Umfangreiche Tests seien durchgeführt worden, um die Risiken für die Astronauten und Astronautinnen zu verstehen und die Ursachen der Probleme zu identifizieren. Pam Melroy, stellvertretende Nasa-Chefin, erläuterte, dass die Probleme mit der Art und Weise zusammenhängen, wie die „Orion“-Kapsel die Erdatmosphäre beim Rückflug aus dem tiefen Weltraum durchquert.
Die Kapsel nutzt ein Verfahren namens „Skip-Reentry“, beim Eindringen in die Erdatmosphäre springt sie wie ein Stein über die Wasseroberfläche, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Melroy erklärte: „Die Geschwindigkeit und die Energie, die beim Wiedereintritt aus dem tiefen Weltraum abgebaut werden müssen, sind viel größer als bei einem Wiedereintritt aus dem niedrigen Erdorbit.“ Um dieses Problem zu lösen, plant die Nasa, „Artemis 2“ mit einer modifizierten Flugbahn zu starten, die die Zeit verkürzt, die „Orion“ mit dem „Skip“-Verfahren in der Atmosphäre verbringt.
Nächste Mondlandung der USA verzögert sich – was plant Trump?
Diese Verzögerungen verschieben den Zeitrahmen für die „Artemis 3“-Mission, die Astronauten auf die Mondoberfläche bringen soll, näher an den ursprünglichen Plan der Nasa vor der Amtszeit von Präsident Donald Trump. Ursprünglich war 2028 als Zieljahr für die erste Mondlandung vorgesehen. Doch 2019 wurde unter der Trump-Administration das Ziel auf 2024 vorverlegt, um im Wettlauf mit China die Vorherrschaft im Weltraum zu sichern.
Allerdings könnte ausgerechnet die zweite Trump-Präsidentschaft die Mondlande-Pläne der Nasa nochmals verändern – Trump hat gerade erst den Milliardär und zweimaligen SpaceX-Astronauten Jared Isaacman als neuen Nasa-Chef nominiert. Es wird erwartet, dass Isaacman einen größeren Fokus auf die kommerzielle Raumfahrt legt. (tab)
Rubriklistenbild: © NASA/Bill Ingalls
